Obgfr

Obgfr

Der Obergefreite ist ein Dienstgrad, der in verschiedenen Armeen unterschiedliche Funktionsstufen bezeichnet.

Bundeswehr

Dienstgrad Obergefreiter
Dienstgrad Obergefreiter (Offizieranwärter)
Dienstgrad Obergefreiter (Marine)

Der Dienstgrad Obergefreiter wird einem Soldaten der Bundeswehr allgemein nach sechsmonatiger Dienstzeit bei der Bundeswehr übertragen (§ 9.2 Soldatenlaufbahnverordnung (SLV), wenn er mit dem Dienstgrad Soldat eingestellt wurde. Die meisten Grundwehrdienstleistenden werden mit diesem Dienstgrad (als OGefr d. R.) entlassen.

Bei weiblichen Soldaten der Bundeswehr wird gelegentlich umgangssprachlich, aber unzulässig, die Bezeichnung Obergefreite verwendet. Die offizielle Anrede lautet „Frau Obergefreiter“. Der Dienstgradzusatz „(w)“ hat für den Dienstgebrauch keinerlei Vorschriftengrundlage. Daher sind bei Stubenbeschriftungen Formulierungen wie „Frau Obergefreiter Schneider“ oder „Obergefreiter Schneider, Manuela“ zu verwenden.

Die möglichen Dienstgradzusätze sind in der ZDv 20/7 verzeichnet.

  • Der Dienstgrad Obergefreiter kann übersprungen werden, wenn der Soldat mit einem höherem Dienstgrad eingestellt wurde oder andere Voraussetzungen vorliegen, die eine Beförderung vom Gefreiten zu einem höherem Dienstgrad (meistens Hauptgefreiter, aber auch Stabsunteroffizier oder Feldwebel sind möglich) vorsehen.
  • Die Beförderung zum Obergefreiten findet regelmäßig statt und wird nur bei außergewöhnlich schlechten Leistungen oder Vorliegen eines groben Disziplinarverstoßes verweigert. Eine Beförderung zum Obergefreiten ist jedoch ausgeschlossen, wenn der Soldat einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung gestellt oder das Gelöbnis verweigert hat.
  • Die Unteroffizieranwärter tragen den Dienstgradzusatz UA, die Feldwebelanwärter FA und die Offizieranwärter OA. Die Marinebezeichnungen MA (Maatanwärter) und BA (Bootsmannanwärter) sind gebräuchlich, entsprechen jedoch nicht der „Zentralen Dienstvorschrift 20/7 (Abkürzungen in der Bundeswehr)“.

Abkürzungen

( zweibuchstabige Dienstgradabkürzungen nur in Listen, Bezeichnungen mit Anwärterzusatz nur im Schriftverkehr)

  • Obergefreiter (OGefr, OG)
  • Obergefreiter − Unteroffizieranwärter (OGefr UA, OG UA)
  • Obergefreiter − Maatanwärter (OGefr MA, OG MA)
  • Obergefreiter − Reserveunteroffizieranwärter (OGefr RUA, OG RUA)
  • Obergefreiter − Feldwebelanwärter (OGefr FA, OG FA)
  • Obergefreiter − Bootsmannanwärter (OGefr BA, OG BA)
  • Obergefreiter − Reservefeldwebelanwärter (OGefr RFA, OG RFA)
  • Obergefreiter − Offizieranwärter (OGefr OA, OG OA)
  • Obergefreiter − Reserveoffizieranwärter (OGefr ROA, OG ROA)
  • Obergefreiter − Sanitätsoffizieranwärter (OGefr SanOA, OG SanOA)


Der Mannschaftsdienstgrad Obergefreiter wurde 1859 in der preußischen Fußartillerie eingeführt und zeichnete gewöhnlich den Richtkanonier aus; der Dienstgrad ersetzte somit die 1730 eingerichtete niederste Artillerie-Unteroffizierscharge Bombardier. In den übrigen Truppengattungen des deutschen Heeres sowie in der Kaiserlichen Marine wurde der Dienstgrad Obergefreiter nicht verwendet. Zur Einführung in allen deutschen Waffen- und Truppengattungen kam es erst Ende 1919 nach Gründung der Vorläufigen Reichswehr.


Schweizer Armee

Obergefreiter

In der Schweizer Armee gibt es den Obergefreiten (Abkürzung: Obgfr) nach langen Diskussionen seit 1. Januar 2004. Er/sie ist ein Spezialist, der Aufgaben mit höherer Verantwortung oder die Funktion eines Gruppenführerstellvertreters einnimmt. Wenn der Obergefreite eine Führungsfunktion innehat, zählt er zum Kader, sonst ist es ein Grad der Mannschaft. Obergefreiter wird ein Soldat in der Rekrutenschule während der Ausbildung zum Unteroffizier, in diesem Fall wird er auch Anwärter genannt. Bei sehr guter Leistung kann ein Gefreiter während eines Wiederholungskurses zum Obergefreiten befördert werden. Diese Anerkennung ist mit keinen weitergehenden Pflichten in Bezug auf die Dienstzeit verbunden, es wird jedoch weiterhin der entsprechende Einsatz erwartet, für die er den Grad erhalten hat. Sein Sold beträgt 6.50 Franken pro Tag.

In Auslandseinsätzen wird er als Private First Class bezeichnet (PFC). NATO-Code: OR-3. Das Dienstgradabzeichen zeigt drei Schrägstriche, was zu einer Verwechslung mit dem Hauptgefreiten der deutschen Bundeswehr führen kann.


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