- Oedingen (Remagen)
-
Oedingen Stadt RemagenKoordinaten: 50° 36′ N, 7° 9′ O50.607437.157539215Koordinaten: 50° 36′ 27″ N, 7° 9′ 27″ O Höhe: 215 m ü. NN Einwohner: 963 (30. Juni 2011) Eingemeindung: 7. Juni 1969 Postleitzahl: 53424 Vorwahl: 02642 Lage von Oedingen in Rheinland-Pfalz
Oedingen ist einer von sechs Ortsbezirken und zugleich einer von acht Ortsteilen[1] der verbandsfreien Stadt Remagen im Landkreis Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz. Am 30. Juni 2011 betrug die Einwohnerzahl 963.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Urkundlich erwähnt wurde Oedingen erstmals im Jahre 853. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit gehörte Oedingen zur Reichsritterschaft Landskron. Sogar nach dem Einmarsch der Franzosen in das Rheinland 1794 und dem Frieden von Campo Formio vom 17. Oktober 1797 ließ sich Freiherr vom Stein 1798 als Mitbesitzer der Herrschaft Landskron in Oedingen huldigen.
Auf Grund seiner Grenzlage ordneten anschließende Verwaltungszuordnungen Oedingen immer neu zu. Die Franzosen schlugen Oedingen der Mairie Heimersheim im Kanton Remagen im Arrondissement Bonn (Rhein-Mosel-Département) zu, die Preußen ordneten es 1815 zunächst der Bürgermeisterei Gelsdorf (heute: Gemeinde Grafschaft) und später dem Amt Remagen zu.
Bis Ende der 1960er Jahre wurde das im Tagebauverfahren abgebaute Kaolin mittels einer Seilbahn von Oedingen durch den Wald über mehrere Kilometer bis zum Rheinufer in Oberwinter transportiert. Dort wurde das Kaolin gewaschen und mit der Bahn weiter transportiert. Der Betrieb der Seilbahn war mit zunehmenden Kraftverkehr nicht mehr wirtschaftlich, daher wurde im weiteren Verlauf der Transport mit LKW von Oedingen nach Oberwinter sichergestellt.
Bis weit in die 1970er Jahre arbeiteten in der Grube mehrere Dutzend Arbeiter. Mit zunehmender Automatisierung (elektrisch angetriebener Steinbrecher, Förderband, Bagger) wurde die Belegschaft der Fa. Erbslöh zuletzt auf wenige Arbeiter reduziert. Die Grube wird seit den 1980er Jahren auch als beliebtes Motocross-Gelände genutzt.
Politik
Der Ortsbezirk Oedingen wird durch einen aus sieben Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[1]
Am 7. Juni 1969 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Oedingen in die Stadt Remagen eingegliedert.[3]
Sehenswürdigkeiten
Die ehemalige Pfarrkirche und heutige Friedhofskapelle St. Gertrudis ist ein einschiffiger romanischer Bau, dessen Baustil und Innenbemalung (Fresken) auf das 14. Jahrhundert als Bauzeit verweisen. Die Hauptarbeit einer um 1960 erfolgten Renovierung war die aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammende Freilegung der teils vierfach übermalten Gemälde im Chor.[4][5]
Die heutige neugotische Pfarrkirche St. Gertrudis wurde 1903-1909 nach Plänen des Bonner Architekten J. Stumpf errichtet und am 11. Juli 1911 von Karl Ernst Schrod, Weihbischof in Trier konsekriert.
Der als „Kaolingrube Oedingen“ bezeichnete Tagebau liegt auf Wachtberger Gebiet und ist ein als Biotop der Gelbbauchunke ausgewiesenes Naturschutzgebiet.
Literatur
- Hermann Comes: Altehrwürdige Kapelle im neuen Gewand, in: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1963, S.95
- Pater Bentivolius Heinrich Marxen: Die alte Pfarrkirche St. Gertrud in Remagen-Oedingen, in: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler, Jg. 1990, S.64
Weblinks
Commons: Oedingen (Remagen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Kurzporträt mit Filmbeitrag über Oedingen bei Hierzuland, SWR Fernsehen
- Kaolin-Steinbruch bei Oedingen
Einzelnachweise
- ↑ a b Hauptsatzung der Stadt Remagen vom 15. Dezember 2009 (PDF-Dokument)
- ↑ Einwohnerstatistik der Stadt Remagen
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 193 (PDF)
- ↑ Hermann Comes: Altehrwürdige Kapelle, Heimatjahrbuch 1963, S.95
- ↑ P. Bentivolius Heinrich Marxen: Die alte Pfarrkirche St. Gertrud, in: Heimatjahrbuch 1990, S.64
Ortsbezirke der Stadt RemagenKripp | Oberwinter | Oedingen | Remagen | Rolandswerth | Unkelbach
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Oedingen — bezeichnet: Oedingen (Lennestadt), einen Stadtteil der Stadt Lennestadt in Nordrhein Westfalen Oedingen (Remagen), einen Stadtteil der Stadt Remagen in Rheinland Pfalz Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidu … Deutsch Wikipedia
Remagen am Rhein — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Oedingen bei Remagen — Oedingen ist ein Ortsbezirk der Stadt Remagen im Landkreis Ahrweiler im Norden von Rheinland Pfalz. Oedingen hat etwa 850 Einwohner (Stand Januar 2005). Sehenswürdigkeiten Die ehemalige Pfarrkirche und heutige Friedhofskapelle St. Gertrudis ist… … Deutsch Wikipedia
Remagen-Oedingen — Oedingen ist ein Ortsbezirk der Stadt Remagen im Landkreis Ahrweiler im Norden von Rheinland Pfalz. Oedingen hat etwa 850 Einwohner (Stand Januar 2005). Sehenswürdigkeiten Die ehemalige Pfarrkirche und heutige Friedhofskapelle St. Gertrudis ist… … Deutsch Wikipedia
Remagen — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Liste der Kulturdenkmäler in Remagen — In der Liste der Kulturdenkmäler in Remagen sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Stadt Remagen einschließlich der Stadtteile Bandorf, Kripp, Oberwinter, Oedingen, Rolandseck, Rolandswerth und Unkelbach aufgeführt. Grundlage ist die … Deutsch Wikipedia
St. Gertrud (Oedingen) — Kapelle St. Gertrud in Oedingen Die Ehemalige Pfarrkirche St. Gertruds in Oedingen, einem Ortsteil von Remagen im Landkreis Ahrweiler im nördlichen Rheinland Pfalz, ist eine katholische Kapelle aus dem 15./16. Jahrhundert, die bis zum Neubau der… … Deutsch Wikipedia
St. Peter und Paul (Remagen) — St. Peter und Paul in Remagen St. Peter und Paul ist die katholische Stadtpfarrkirche von Remagen. Sie steht auf den Relikten eines römischen Kastells und ist eine im Kern romanisch gotische Kirche mit einem neoromanischen Anbau. Eine… … Deutsch Wikipedia
Apollinariskirche (Remagen) — Apollinariskirche von Osten Abendstimmung … Deutsch Wikipedia
Kanton Remagen — Der Kanton Remagen (franz.: Canton de Remagen) war einer von neun Verwaltungseinheiten, in die sich das Arrondissement Bonn im Rhein Mosel Département gliederte. Der Kanton war in den Jahren 1798 bis 1814 Teil der Ersten Französischen Republik… … Deutsch Wikipedia