- Bürgermeisterei Gelsdorf
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Die Bürgermeisterei Gelsdorf war eine von sieben preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Ahrweiler im Regierungsbezirk Koblenz verwaltungsmäßig gliederte. 1822 kam die Bürgermeisterei Gelsdorf zur damals neu gebildeten Rheinprovinz. Der Verwaltung der Bürgermeisterei Gelsdorf unterstanden zwölf Gemeinden. Der Sitz des Bürgermeisteramtes war ab 1863 im Ort Ringen. 1927 wurde die Bürgermeisterei Gelsdorf in Amt Gelsdorf und dieses 1936 in Amt Ringen umbenannt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Gemeinden und zugehörige Ortschaften
- Bengen
- Birresdorf mit dem Bentger Hof
- Eckendorf
- Gelsdorf
- Holzweiler bestehend aus Niederholzweiler und Oberholzweiler sowie Alteheck, Mönchesch, Niederesch, Oberesch, und Schönberg
- Kalenborn mit Kalenbornerhöhe
- Karweiler
- Lantershofen
- Leimersdorf mit Niederich und Oeverich sowie der Braunkohlengrube Bartholomäus
- Nierendorf mit Niedernierendorf, Obernierendorf, Rischmühle und Sachsenburg
- Ringen mit Beller, Bölingen und Grasmühle (Bachmühle)
- Vettelhoven
Geschichte
Das Verwaltungsgebiet und die zugehörenden Ortschaften der Bürgermeisterei Gelsdorf gehörten bis zur Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch Frankreich zu verschiedenen Herrschaften. Unter der französischen Verwaltung gehörte das Gebiet zum Arrondissement Bonn (Kanton Ahrweiler und Kanton Remagen), das dem Rhein-Mosel-Département zugeordnet war.
Vorherige Zugehörigkeiten
Die nachfolgende Tabelle ermöglicht einen Überblick über die vorherigen Zugehörigkeiten der Gemeinden der Bürgermeisterei Gelsdorf:[2][3][4]
Gemeinde Herrschaft vor 1792 Kanton und Mairie vor 1815 Kirchspiel um 1800 Bengen Grafschaft Neuenahr Remagen, Heimersheim Bengen Birresdorf Grafschaft Neuenahr Remagen, Heimersheim Leimersdorf Eckendorf Herrschaft Adendorf Ahrweiler, Gelsdorf Eckendorf Gelsdorf Herrschaft Gelsdorf Ahrweiler, Gelsdorf Gelsdorf Holzweiler Grafschaft Neuenahr Ahrweiler, Gelsdorf Holzweiler Kalenborn Herrschaft Ahrenthal Ahrweiler, Mayschoß Hilberath Karweiler Grafschaft Neuenahr Remagen, Ringen Karweiler Lantershofen Ganherrschaft Lantershofen Remagen, Ringen Karweiler Leimersdorf Grafschaft Neuenahr Remagen, Heimersheim Leimersdorf Nierendorf Herrschaft Landskron Remagen, Heimersheim Leimersdorf Ringen Grafschaft Neuenahr Remagen, Ringen Ringen Vettelhoven Herrschaft Vettelhoven Ahrweiler, Gelsdorf Holzweiler Bürgermeisterei Gelsdorf
Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress wurde 1815 das Rheinland dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung wurden 1816 Regierungsbezirke, Kreise und Bürgermeistereien sowie zugehörige Gemeinden gebildet. Die Bürgermeisterei Gelsdorf gehörte zum Kreis Ahrweiler im Regierungsbezirk Coblenz, ihr gehörten zunächst nur die Gemeinden Eckendorf, Gelsdorf, Holzweiler und Vettelhoven an. 1818 wurden die Bürgermeistereien Ringen und Heimersheim aufgelöst, die angehörenden Gemeinden auf die Bürgermeistereien Ahrweiler und Gelsdorf aufgeteilt. Von Ringen erhielt Gelsdorf die Gemeinden Karweiler, Lantershofen und Ringen, von Heimersheim die Gemeinden Bengen, Birresdorf, Leimersdorf und Nierendorf. Weiterhin wurde Kalenborn aus der Bürgermeisterei Altenahr ausgegliedert und der Bürgermeisterei Gelsdorf zugeordnet.[4] Der Gebietsstand und die Gemeindezuordnung blieb in den folgenden 150 Jahren unverändert.
Amt Ringen
Auf der Grundlage des preußischen „Gesetzes über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts“ vom 27. Dezember 1927 wurden alle Bürgermeistereien in Ämter umbenannt.[5]
Das so entstandene Amt Gelsdorf wurde 1936 in Amt Ringen umbenannt und bestand bis zur Neubildung der Verbandsgemeinde Ringen im Jahre 1968.[1] Mit Ausnahme von Kalenborn entstand aus den Gemeinden der ehemaligen Bürgermeisterei zum 16. März 1974 die heutige verbandsfreie Gemeinde Grafschaft.[6]
Statistiken
Nach einer „Topographisch-Statistischen Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen“ aus dem Jahr 1830 gehörten zur Bürgermeisterei Gelsdorf elf Dörfer, neun Weiler, zwei Höfe und eine Mühle. Im Jahr 1816 wurden in den zugehörenden Gemeinden insgesamt 3712 Einwohner gezählt, 1828 waren es 4244 Einwohner darunter 2013 männliche und 2231 weibliche; 4199 Einwohner gehörten dem katholischen, 2 dem evangelischen und 43 dem jüdischen Glauben an.[7]
Weitere Details entstammen dem „Gemeindelexikon für das Königreich Preußen“ aus dem Jahr 1888, das auf den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 basiert. Im Verwaltungsgebiet der Bürgermeisterei Gelsdorf lebten insgesamt 4811 Einwohner in 1010 Haushalten; 2434 der Einwohner waren männlich und 2377 weiblich. Bezüglich der Religionszugehörigkeit waren 4790 katholisch und einer evangelisch (in Gelsdorf); von den 20 Juden waren 18 in Gelsdorf ansässig.[8]
1885 betrug die Gesamtfläche der zwölf zugehörigen Gemeinden 6185 Hektar, davon waren 3769 Hektar Ackerland, 339 Hektar Wiesen und 1561 Hektar Wald.[8]
Einzelnachweise
- ↑ a b Die Gemeinde stellt sich vor (Homepage der Gemeinde Grafschaft)
- ↑ Der Regierungs-Bezirk Coblenz nach seiner Lage, Begränzung, Größe, Bevölkerung..., 1817 Seite 19
- ↑ Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, 1843, Seite 10
- ↑ a b Jakob Rausch: 150 Jahre Kreis Ahrweiler, Heimatjahrbuch 1966 des Kreises Ahrweiler
- ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Landesamt für Archivpflege: Archivpflege in Westfalen und Lippe, Seite 4 (PDF)
- ↑ Hans Josef Moeren: Die „Grafschaft“ - jetzt eine Gemeinde, Heimatjahrbuch 1975 Kreis Ahrweiler
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen, Nicolai, 1830, Seite 662
- ↑ a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII Provinz Rheinpreußen, Verlag des Königlich statistischen Bureaus (Hrsg.), 1888, Seite 36
Ehemalige Bürgermeisterei im Kreis AhrweilerAhrweiler | Altenahr | Gelsdorf | Königsfeld | Niederbreisig | Remagen | Sinzig
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