Ascan Wilhelm Lutteroth

Ascan Wilhelm Lutteroth
Lutterroth ca. 1847

Ascan Wilhelm Lutteroth (* 22. September 1783 in Mühlhausen/Thüringen; † 20. Dezember 1867 in Hamburg) war ein Kaufmann und einflussreicher Hamburgischer Senator.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lutteroth wuchs in Mühlhausen auf, besuchte später eine Handelsschule in Magdeburg, bevor er eine Lehre in väterlichen Handelshaus in Mühlhausen absolvierte. Anschließend war er zwei Jahre Volontär in einem Lausanner Handelshaus und bereiste die umliegenden Regionen. 1804 trat er erneut in die väterliche Firma ein. Die wirtschaftliche Lage war in Mühlhausen nicht sehr günstig, durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 hatte Mülhausen seinen Status als freie Reichsstadt endgültig verloren und wurde Preußen angegliedert, außerdem behinderte ab Herbst 1806 die Kontinentalsperre die Geschäfte. Lutteroth verließ Mülhausen und ließ sich nach einiger Suche in Königsberg nieder, um von dort unter Umgehung der Kontinentalsperre mit sehr lukrativen Waarenschmuggel zu beginnen. Lutteroth baute dabei ein umfangreiches Netz an Handelsbeziehungen auf. Als Königsberg und Ostpreussen von französischen Truppen besetzt wurde, verlegte Lutteroth seinen Standort nach St. Petersburg.

Nach dem Krieg ließ er sich in Hamburg nieder und gründete 1815 das Bank- und Handelshaus Lutteroth & Co., das in den folgenden Jahren zu eine der führenden Häuser Hamburgs wurde. Lutteroth machte weiterhin erfolgreiche Geschäfte und er konnte sein beträchtliches Vermögen, das er während der Zeit der Kontinentalsperre erworben hatte, vergrößern. Mit dieser finanziellen Sicherung wendete er sich der Politik zu. Er wirkte zunächst einige Jahre in der Commerzdeputation und amtierte von Juni 1833 bis Juni 1834 dort als Präses. [1]

Senat

Am 9. März 1835 wurde Lutteroth durch Kooptation in den Hamburger Rat gewählt. Dort bewährte er sich nach einiger Zeit durch erfolgreiche diplomatische Missionen. Beispielsweise handelte er 1839 ein für Hamburg vorteilhaftes Abkommen mit Preußen aus, indem der Hamburger Handel mit Preußen unter die gleichen Bedingungen gestellt wurde, wie Preußens Handel mit den Königreich der Niederlande. Später war er Hamburgs Bevollmächtigter im Bundestag des Deutscher Bund, er war der einzige Kaufmann, der diesem Gremium jemals angehörte. 1848 wurde er in die Hamburger Konstituante gewählt, als deren Vizepräsident er zeitweilig wirkte. Im folgenden Jahr wurde Lutteroth neben Heinrich Geffcken von Seiten des Rates in die sogenannte Neuner Kommission gewählt, welche die Hamburgische Verfassung überarbeiten sollte und maßgeblich die Wahlgesetze von 1859 formulierte. Auch wenn die Reform erstmal scheiterte, arbeitete Lutteroth auch in den folgenden Jahren im Stillen an der Umsetzung dieser Reform. Von der Erbgesessenen Bürgerschaft wurde Lutteroth 1850 zum Vertreter Hamburgs in das Staatenhaus des Erfurter Unionsparlament gewählt. Im Hamburg wirkte er auch am Obergericht bevor dieses 1860 vom Rat abgetrennt wurde. Nach zähen fast zehnjährigen Ringen wurden die Verfassungsreformen durchgeführt, 1859 wurde die Reform der Bürgerschaft umgesetzt und erstmals eine Bürgerschaft gewählt und 1860 wurde der Rat zum Hamburger Senat reformiert.

Nach der der Reform des Rates zum Senat wurde Lutteroth, auch als Dank für seine Reformtätigkeit für mehrere Jahre hintereinander zum zweiten Bürgermeister gewählt. Das war die höchste Position innerhalb des Hamburger Senates, die ein Kaufmann erlangen konnte. Dieses Amt des stellvertretenden Bürgermeisters, war üblicherweise einem Juristen vorbehalten, das Lutteroth dieses Amt mehrmals bekleidete, lässt erkennen welches hohes Ansehen Lutteroth in Hamburg genoss. In den folgenden knapp 60 Jahren sollte diese Ehre zwei weiteren kaufmännischen Senatoren zuteil werden, Max Theodor Hayn 1887 und William Henry O’Swald 1908 und 1909. Lutteroth verstarb im Amt, zu seinem Nachfolger wurde Charles Ami de Chapeaurouge gewählt.

Familie

Lutteroth war seit 1808 mit Charlotte v. Legat (1886-1872) verheiratet, da es später weitere Namensträger mit demselben Namen gab, führte er teilweise den Namen Lutteroth-Legat. Sein Enkel Ascan Lutteroth war ein bekannter Landschaftsmaler, dessen Schwester Anna Lutteroth war mit Theodor Eimer verheiratet. Sein Urenkel, ein Neffe des Landschaftsmalers, war der Hamburger Landgerichtsdirektor und Genealoge Ascan Wilhelm Lutteroth

Ehrungen

Die Lutterothstraße in Hamburg-Eimsbüttel trägt seit 1906 ihm zu Ehren seinen Namen.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. siehe dazu die Webseite der Handelskammer Hamburg: Die Präsides unserer Handelskammer von 1665 bis heute
  2. Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte von Christian Hanke, Medien-Verlag Schubert, Hamburg 2006, 4. Auflage, S. 110, ISBN 3-929229-41-2

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