- Kragujevac
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Крагујевац
KragujevacBasisdaten Staat: Serbien Okrug: Šumadija Koordinaten: 44° 1′ N, 20° 55′ O44.01416666666720.911666666667180Koordinaten: 44° 0′ 51″ N, 20° 54′ 42″ O Höhe: 180 m. i. J. Fläche: 835 km² Einwohner: 147.473 (2002) Agglomeration: 180.252 (2002) Bevölkerungsdichte: 177 Einwohner je km² Telefonvorwahl: (+381) 034 Postleitzahl: 34 000 Kfz-Kennzeichen: KG Struktur und Verwaltung (Stand: 2008) Gemeindeart: Stadt Gliederung: 5 Stadtbezirke Bürgermeister: Veroljub Stevanović (SDPO) Webpräsenz: Kragujevac?/i (Aussprache: [ˈkrǎɡujɛvats]; kyrillisch Крагујевац) ist die viertgrößte Stadt in Serbien. Die Stadt selbst hat knapp 150.000 Einwohner, die gleichnamige Gemeinde etwa 180.000 Einwohner. Sie ist der Verwaltungssitz des zentralserbischen Bezirks Šumadija.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Die Stadt besitzt eine gut entwickelte Waffen- und Automobil-Industrie. 1838 wurde in Kragujevac die erste Universität Serbiens der jüngeren Geschichte gegründet. Ebenfalls die erste Grundschule (Gymnasium), Druckerei (beide im Jahre 1833), das heutige Knjaževsko-srpski teatar (1834) und Militärakademie (1837). Sie ist außerdem die Partnerstadt von Ingolstadt und seit 1961 von Suresnes (Frankreich).
Geographische Lage
Kragujevac liegt ca. 140 km südöstlich von Belgrad in der Region und dem gleichnamigen Bezirk Šumadija zentral in der Republik Serbien.
Stadtgliederung
Die Stadt Kragujevac besteht aus fünf Stadtbezirken, die in mehrere Stadtverwaltungen aufgeteilt sind. Stragari ist der einzige Stadtbezirk, dessen Bezirkszentrum sich nicht im urbanen Zentrum der Stadt Kragujevac befindet, sondern im Nordwesten an der Stadtgrenze. Der Stadtbezirk Stari Grad ist nicht weiter unterteilt und ist damit der kleinste Stadtbezirk:
- Stadtbezirk Aerodrom
- Aerodrom
- Jovanovac
- Cvetojevac
- Novi Milanovac
- Resnik
- Desimirovac
- Opornica
- Cerovac
- Poskurice
- Šljivovac
- Lužnice
- Gornje Grbice
- Donje Grbice
- Pajazitovo
- Mironjić
- Mali Šenj
- Čumić
- Gornje Jarušice
- Stadtbezirk Pivara
- Pivara
- Trmbas
- Baljkovac
- Gornja Sabanta
- Donja Sabanta
- Dulene
- Velike Pčenice
- Velika Sugubina
- Bukorovac
- Jabučje
- Maršić
- Korman
- Botunje
- Gornje Komarice
- Donje Komarice
- Stadtbezirk Stanovo
- Stanovo
- Trešnjevak
- Adžine Livade
- Grošnica
- Erdeč
- Goločelo
- Dragobraća
- Đuriselo
- Drenovac
- Divostin
- Drača
- Prekopeča
- Rogojevac
- Stadtbezirk Stragari
- Stadtbezirk
- Masloševo
- Kotraža
- Vlakča
- Veliki Šenj
- Ugljarevac
- Mala Vrbica
- Dobrača
- Ramaća
- Kamenica
- Ljubičevac
- Stadtbezirk Stari grad
Geschichte
Die Stadt wurde erstmals im 15. Jahrhundert in türkischen Dokumenten als Stadt des Kragujevdža erwähnt. Mit Kragujevdža war ein Sperberfänger gemeint, da Kraguj auf Serbisch eine Art des Sperbers bezeichnet. Kragujevac ließe sich etwa mit Sperberstadt übersetzen. In der Periode von 1818 bis 1839 war Kragujevac zusammen mit Požarevac die Hauptstadt Serbiens. Bis 1867 war dann Belgrad offiziell Hauptstadt Serbiens, aber aufgrund der Präsenz eines osmanischen Regiments in der Belgrader Festung Kalemegdan (Serbien war zu dem Zeitpunkt ein autonomes Fürstentum) verblieben alle wichtigen staatlichen Institutionen in Kragujevac. 1867 sollte Fürst Mihailo Obrenović die letzten osmanischen Regimenter zwingen, das Fürstentum zu verlassen. Belgrad wurde endgültig zur Hauptstadt erklärt und dorthin alle staatlichen Institutionen verlegt.
Während der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht kam es in der Stadt zu einem Massaker. Als Vergeltung für einen Partisanenangriff wurden am 21. Oktober 1941 über 7300 Bewohner erschossen, darunter 300 Schüler und 18 Lehrer des örtlichen Gymnasiums. Mehrere Denkmäler im Gedenkpark 21. Oktober erinnert an die damaligen Opfer (siehe Massaker von Kraljevo und Kragujevac). Diese Gewalttaten inspirierten die Dichterin Desanka Maksimović, eine sehr bekannte Persönlichkeit auf dem Balkan, zum Gedicht Krvava Bajka (Blutiges Märchen). Infolge des tragischen Schicksals wurde Kragujevac einer der aktivsten Vorkämpfer für Frieden und Zusammenarbeit in der Welt. Hierfür wurde die Stadt im Jahr 1986 von der UNO ausgezeichnet und bekam 1988 die Friedensmedaille der französischen Stadt Verdun.
Kultur
In der Umgebung von Kragujevac gibt es einige mittelalterliche Klöster und Kirchen wie die Klöster Divostin und Hl. Nikolaus (Sv. Nikola), beide aus dem 13. Jahrhundert, und das Kloster Drača von noch unbekanntem Alter. Diese drei Klöster haben schon zur Zeit der Schlacht auf dem Amselfeld im Jahre 1389 existiert. Damals wurde dokumentiert, dass am Tag der Schlacht und die Tage davor eine enorm große Anzahl von Frauen, Kindern und älteren Personen die Klöster besuchten, um zu beten.
Der Verein „Abrašević“ mit seinen ca. 600 Mitgliedern zählt zu den größten Kulturvereinen Serbiens.
In der Stadt finden sich viele architektonische Stile nebeneinander. So gibt es traditionelle Gebäude im serbisch-türkischen Balkanstil neben klassizistischer Architektur aus dem 19. Jahrhundert, sozialistischer Einheitsbauweise und modernen Wolkenkratzern.
Wirtschaft
Kragujevac ist eine wichtige Industriestadt in Zentralserbien. Das bekannteste Unternehmen, das hier seinen Ursprung hat, ist der Automobil- und Waffenhersteller Zastava, der das ehemalige Jugoslawien seit den 1950er Jahren mit Autos versorgte, darunter die Fića-Modelle (Zastava 750), eine frühere Lizenzversion des Fiat 600, und der Yugo Koral.
Nach einem im September 2008 abgeschlossenen Vertrag zwischen der serbischen Regierung und Fiat hat das Unternehmen 2009 begonnen, ein neues Autowerk in Kragujevac zu errichten. Es sind dabei Investitionen von insgesamt einer Milliarde Euro geplant.[1]
Verkehr
Straßenverkehr
Kragujevac besitzt ein relativ gut ausgebautes und dichtes Straßennetz. Zurzeit wird eine Autobahn gebaut, die die Stadt mit der Autobahn Belgrad–Preševo verbinden soll.
Busverkehr
Von Kragujevac aus bestehen direkte Verbindungen in andere serbische Großstädte (z.B. Belgrad). Aber auch innerorts ist das Busnetz sehr dicht ausgebaut und es verkehren viele Busse.
Partnerstädte
Kragujevac unterhält mit den folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Suresnes, Frankreich (seit 1967, unterbrochen von 1992 bis 1997)
- Pitești, Rumänien (seit 1971)
- Trenčín, Slowakei
- Oppeln, Polen
- Bydgoszcz, Polen (seit 1971)
- Bielsko-Biała, Polen (seit 2002)
- Springfield, Ohio, Vereinigte Staaten (seit 2002)
- Ohrid, Mazedonien (seit 2002)
- Ingolstadt, Deutschland (seit 2003)
- Hannover, Deutschland
- Carrara, Italien
- Reggio nell’Emilia, Italien (seit 2004)
- Mostar, Bosnien und Herzegowina
- Foča, Bosnien und Herzegowina
- Mahiljou, Weißrussland (seit 2006)
- Karlovac, Kroatien
- Drama, Griechenland
- Bat Jam, Israel
Söhne und Töchter der Stadt
- Milan I. Obrenović (1819–1839), serbischer Fürst
- Mihailo Obrenović (1823–1868), serbischer Fürst
- Jovan Ristić (1831–1899), Ministerpräsident Serbiens
- Mija Aleksic (1923–1995), Schauspieler
- Branislav Ciga Jerinić (1932–2006), Schauspieler
- Dragomir Bojanić Gidra (1933–1993), Schauspieler
- Tomislav Nikolić (* 1952), Politiker
- Mirko Babić (* 1948), Schauspieler
- Gorica Popović (* 1953), Schauspielerin
- Miroslav Jović (* 1971), Fußballspieler und -Trainer
- Predrag Đorđević (* 1972), Fußballspieler
- Danko Lazović, (* 1983), Fußballspieler
- Marija Šerifović (* 1984), serbische Sängerin
- Jelena Tomašević (* 1983), serbische Sängerin
- Nemanja Pejčinović (* 1987), Fußballspieler
- Nemanja Tomić (* 1988), Fußballspieler
Weblinks
Commons: Kragujevac – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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