- Olaf Beyer
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Olaf Beyer (* 4. August 1957 in Grimma) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet, der - für die DDR startend - Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre zu den weltbesten Mittelstreckenläufern gehörte. Sein bedeutendster Erfolg ist der 1. Platz im 800-Meter-Lauf bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1978: Er besiegte die favorisierten Briten Stephen Ovett und Sebastian Coe und wurde mit seiner Zeit von 1:43,84 Min. fünftschnellster 800-Meter-Läufer aller Zeiten.
Inhaltsverzeichnis
Lebensstationen
Olaf Beyer wurde durch seinen Vater Gunther an den Laufsport herangeführt und trainierte während seiner Kindheit und Jugend erst bei der BSG Einheit Grimma und dann bei Dynamo Grimma. Olaf Beyer verwendete von Anfang an die Trainingsmethode von Arthur Lydiard, die von seinem Vater favorisiert wurde. Im 800-Meter-Lauf erreichte er als B-Jugendlicher 1:53 Minuten und als A-Jugendlicher 1:48 Minuten. Des Weiteren lief Olaf Beyer bereits mit 16 Jahren die 5.000 m in 16:01 min und die 20 km in 1:10 h.
1976 legte Olaf Beyer an der Erweiterten Oberschule "Ernst Schneller" (heute wieder: Gymnasium St. Augustin) in Grimma das Abitur ab. Nach dem Abitur wechselte Olaf aufgrund des in der DDR vorherrschenden Sport-System zum ASK Vorwärts Potsdam und trainierte fortan unter der Leitung von Bernd Dießner. Er studierte an der Pädagogischen Hochschule Potsdam Mathematik und Physik.
Bei den Olympischen Spielen 1980 gewann er den 800-Meter-Vorlauf und schied im Halbfinale aus, nachdem er sich ein Jahr zuvor beim Fußballspielen verletzt hatte und zweimal am Sprunggelenk operiert werden musste.
1981 konnte Olaf Beyer beim Weltcup in Rom mit 3:35,58 min seine beste Zeit im 1500-Meter-Lauf erzielen. 1982 belegte er bei den Europameisterschaften in Athen den siebten Platz. 1985 beendete er seine leistungssportliche Karriere. Danach beendete er seine Trainerausbildung und arbeitete fortan als Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik. Heute ist er an der Potsdamer Voltaire-Gesamtschule tätig.
Beyer trainiert den Achten der Deutschen Meisterschaften 2005 über 800 m Sascha Stephan, sowie dessen Sohn Stefan, einen begabten 400-m-Läufer mit einer Bestzeit von 47,02 s. Außerdem ist er als Lehrwart im Präsidium des Leichtathletikverbandes Brandenburg tätig.
2004 wurde Olaf Beyer in Berlin Norddeutscher Seniorenmeister in der Klasse M45 im 800-Meter-Lauf (2:08,15 Min.) und im 1500-Meter-Lauf (4:19,40 Min.).
Bei einer Größe von 1,86 m hatte er ein Wettkampfgewicht von 69 kg. Heute arbeitet er als Trainer.
Ergebnisse bei internationalen Meisterschaften
- Halleneuropameisterschaften 1977: 800 m Vorlauf 2. in 1:49,7 min, Zwischenlauf 3. in 1:49,6 min
- Halleneuropameisterschaften 1978: 800 m Vorlauf 1. in 1:51,0 min, Endlauf 2. in 1:47,7 min
- Europameisterschaften 1978: 800 m Vorlauf 1. in 1:47,7 min, Zwischenlauf 2. in 1:46,7 min, Endlauf 1. in 1:43,84 min; 1500 m Vorlauf 3. in 3:40,1 min, Endlauf 9. in 3:39,7 min
- Olympische Spiele 1980: 800 m Vorlauf 1. in 1:48,88 min, Zwischenlauf 4. in 1:47,56 min
- Europameisterschaften 1982: 800 m Vorlauf 1. in 1:47,97 min, Zwischenlauf 2. in 1:48,05 min, Endlauf 7. in 1:47,36 min
Persönliche Bestleistungen
- 400 m: 47,53 Sekunden, 25. August 1978 in Potsdam, DDR
- 800 m: 1:43,84 Minuten, 31. August 1978 in Prag, ČSSR
- 1500 m: 3:35,58 Minuten, 5. September 1981 in Rom, Italien
Weblinks
- Laufteam von Olaf Beyer
- ewige deutsche Bestenliste über 400 m
- ewige deutsche Bestenliste über 800 m
- ewige deutsche Bestenliste über 1.500 m
- alle deutschen Athleten mit internationaler Finalteilnahme mit "B"
- Leichtathletikverband Brandenburg
Europameister im 800-m-Lauf1934: Miklós Szabó | 1938: Rudolf Harbig | 1946: Rune Gustafsson | 1950: John Parlett | 1954: Lajos Szentgáli | 1958: Michael Rawson | 1962: Manfred Matuschewski | 1966: Manfred Matuschewski | 1969: Dieter Fromm | 1971: Jewgeni Arschanow | 1974: Luciano Sušanj | 1978: Olaf Beyer | 1982: Hans-Peter Ferner | 1986: Sebastian Coe | 1990: Tom McKean | 1994: Andrea Benvenuti | 1998: Nils Schumann | 2002: Wilson Kipketer | 2006: Bram Som | 2010: Marcin Lewandowski
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