- Grimma
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Wappen Deutschlandkarte 51.23833333333312.725128Koordinaten: 51° 14′ N, 12° 44′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Leipzig Landkreis: Leipzig Höhe: 128 m ü. NN Fläche: 188 km² Einwohner: 27.799 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 148 Einwohner je km² Postleitzahl: 04668 Vorwahlen: 03437, 034382, 034384, 034386 Kfz-Kennzeichen: L Gemeindeschlüssel: 14 7 29 160 Adresse der
Große Kreisstadtverwaltung:Markt 16/17
04668 GrimmaWebpräsenz: Oberbürgermeister: Matthias Berger (parteilos) Lage der Große Kreisstadt Grimma im Landkreis Leipzig Grimma ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Leipzig in Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt im Nordsächsischen Platten- und Hügelland 25 km südöstlich von Leipzig und ca. 16 km südlich von Wurzen im Muldental. Mit einer Gesamtfläche von circa 188 km² – bedingt durch zahlreiche Eingemeindungen zum 1. Januar 2011 – ist Grimma die flächengrößte Stadt bzw. Gemeinde des Landkreises Leipzig und flächenmäßig viertgrößte Stadt in Sachsen.[2]
Ortsteile
Seit dem 1. Januar 2011 gehören zur nun einwohnerreichsten und flächengrößten Stadt des Landkreises Leipzig insgesamt 56 Ortsteile:
- Hohnstädt
- Döben mit Dorna, Grechwitz und Neunitz
- Höfgen mit Kaditzsch, Schkortitz und Naundorf
- Beiersdorf
- Großbardau mit Waldbardau, Kleinbardau und Bernbruch
- Nerchau mit 14 Ortsteilen
- Thümmlitzwalde mit 21 Ortsteilen
- Großbothen mit Kleinbothen, Schaddel, Kössern und Förstgen
Geschichte
Die strategisch gute Lage an der Mulde veranlasste 1170 den Markgrafen Otto den Reichen, eine Stadt anzulegen. So entstanden bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1200 die ersten slawischen Siedlungen. Auf dem Schloss residierten häufig meißnische Markgrafen und die sächsischen Kurfürsten. Albrecht der Beherzte, der Stammvater des sächsischen Königshauses, wurde hier geboren. Er nannte sich deshalb auf seiner Wallfahrt nach Palästina Junker von Grym. Im Jahr 1344 erfolgte die Ersterwähnung der Bürgerwehr Die Geharnischten im Städtebund Torgau, Oschatz und Grimma, die in der Wurzener Fehde 1542 historische Berühmtheit erlangte. Die Bewohner bauten die erste feste Muldenbrücke und entwickelten ein selbstbewusstes und geschäftstüchtiges Bürgertum. Im 14. Jahrhundert stand Grimma in der wirtschaftlichen Blüte. Selbst als sich das wirtschaftliche Zentrum der Region immer mehr nach Leipzig verlagerte, blieb Grimma bis heute ein florierender Standort.
In Grimma wurden seit 1440 mehrere Landtage gehalten. Auf dem Landtag von 1458 stiftete Kurfürst Friedrich der Sanftmütige die Leipziger Neujahrsmesse. Hier verhandelten 1511–1546 Abgeordnete der beiden sächsischen Linien; durch den „Grimmaischen Machtspruch“ wurden vierzigjährige Streitigkeiten über Münz- und Bergsachen beigelegt.
Bei der Jahrhundertflut um den 13. August 2002 wurden zahlreiche Häuser der Altstadt zerstört oder stark beschädigt, mittlerweile konnten jedoch fast alle wieder aufgebaut werden. Noch immer zerstört ist die alte Muldebrücke (2006). Ein von Friedhelm Lach geschaffenes Denkmal aus Rochlitzer Porphyr erinnert an die Hochwasserkatastrophe.
Grimma war Kreisstadt des zum 1. August 2008 aufgelösten Muldentalkreises und besitzt nun den Status einer Großen Kreisstadt.
Eingemeindungen
Im Jahr 1952 wurde Hohnstädt eingemeindet.[3] Drei Gemeinden kamen 1994 hinzu.[4] Im Jahr 2006 folgte Großbardau.[5] Anfang 2011 kamen Nerchau mit 14 Ortsteilen[6] nach einem Bürgerentscheid am 6. Juni 2010, Thümmlitzwalde mit 21 Ortsteilen nach einem Einigungsvertrag[7] und die nördlichen Ortsteile von Großbothen[8][9] hinzu. Am 18. September 2011 entschieden sich die Bürger von Mutzschen und den zugehörigen Ortsteilen für eine Fusion mit der Stadt Grimma.
Detaillierte Übersicht aller EingemeindungenEhemalige Gemeinde Datum Anmerkung Bahren 1. Januar 1969 Eingemeindung nach Golzern/Mulde Beiersdorf 1. März 1994 Bernbruch 1. Januar 1974 Eingemeindung nach Großbardau Böhlen 1. März 1994 Zusammenschluss mit vier weiteren Gemeinden zu Thümmlitzwalde Bröhsen 1. Januar 1973 Eingemeindung nach Ragewitz Cannewitz 1. Januar 1994 Eingemeindung nach Nerchau Deditz 1. April 1949 Eingemeindung nach Golzern/Mulde Denkwitz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Cannewitz Döben 1. Januar 1994 Dorna 1. Januar 1957
1. Januar 1967Eingemeindung nach Grimma,
Umgliederung nach DöbenDraschwitz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Zschoppach Dürrweitzschen 1. März 1994 Zusammenschluss mit vier weiteren Gemeinden zu Thümmlitzwalde Förstgen 1. Januar 1965 Eingemeindung nach Kössern Fremdiswalde 1. Januar 1994 Eingemeindung nach Nerchau Golzern/Mulde 1. Januar 1994 Eingemeindung nach Nerchau Gornewitz 1. Januar 1952 Eingemeindung nach Nerchau Grechwitz 1. Januar 1967 Eingemeindung nach Döben Großbardau 1. Januar 2006 Großbothen 1. Januar 2011 Eingemeindung nach Grimma, Teilausgliederung nach Colditz Grottewitz 1. Mai 1964 Eingemeindung nach Nerchau Haubitz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Pöhsig Höfgen 1. Januar 1994 Hohnstädt 1. Januar 1952 Keiselwitz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Leipnitz Kleinbardau 1. Juli 1972 Eingemeindung nach Großbardau Kleinbothen 1. Juli 1950
1. Januar 2011Eingemeindung nach Großbothen,
Umgliederung nach GrimmaKössern 1. Januar 1994
1. Januar 2011Eingemeindung nach Großbothen,
Umgliederung nach GrimmaKuckeland 1. Januar 1973 Eingemeindung nach Leipnitz Leipnitz 1. März 1994 Zusammenschluss mit vier weiteren Gemeinden zu Thümmlitzwalde Löbschütz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Grottewitz Motterwitz 1. Januar 1967 Eingemeindung nach Dürrweitzschen Muschau 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Motterwitz Nauberg 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Zschoppach Naundorf 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Schkortitz Nerchau 1. Januar 2011 Neunitz 1. Januar 1967 Eingemeindung nach Döben Pöhsig 1. Januar 1970 Eingemeindung nach Ragewitz Ragewitz 1. März 1994 Zusammenschluss mit vier weiteren Gemeinden zu Thümmlitzwalde Schaddel 1. Juli 1950
1. Januar 2011Eingemeindung nach Großbothen,
Umgliederung nach GrimmaSchkortitz 1. Juli 1973 Eingemeindung nach Höfgen Schmorditz 1. April 1949 Eingemeindung nach Nerchau Seidewitz 1. Juli 1950
1. Januar 1961Eingemeindung nach Polditz,
Umgliederung nach BöhlenSerka 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Cannewitz Thümmlitz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Cannewitz Thümmlitzwalde 1. Januar 2011 Würschwitz 1. Juli 1948 Eingemeindung nach Nerchau Zaschwitz 1. Januar 1952
1. Mai 1964Eingemeindung nach Grottewitz,
Umgliederung nach RagewitzZeunitz 1. Januar 1952
1. Januar 1968Eingemeindung nach Schkortitz,
Umgliederung nach LeipnitzZschoppach 1. März 1994 Zusammenschluss mit vier weiteren Gemeinden zu Thümmlitzwalde Politik
Stadtrat nach der Kommunalwahl 2009
- Bürger für Grimma: 6 Mitglieder
- CDU: 5 Mitglieder
- Die Linke: 4 Mitglieder
- FWG: 3 Mitglieder
- SPD: 2 Mitglieder
- FDP: 1 Mitglied
- Grimmaer: 1 Mitglied [10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die alte Muldebrücke, erbaut 1716–1719 nach Entwürfen von Barockbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann, wurde beim Hochwasser 2002 zerstört, die Rekonstruktion begann im Herbst 2009. Eine Nachbildung der kursächsischen Postdistanzsäule von 1723 steht am ehem. Leipziger Tor und der originale Schriftblock der artgleichen Säule vom ehem. Brückentor ist im Rathausfoyer ausgestellt.
In der historischen Altstadt fällt besonders das imposante Renaissance-Rathaus als Mittelpunkt der Stadt auf. In Grimma finden sich Gebäude aus den verschiedensten Stilepochen: das Kreismuseum (ehemalige Mädchenschule), die ehemalige Druckerei „Seume-Haus“ im ältesten Renaissancehaus am Markt, die Rathausgalerie, das Stadtgut, ein imposantes Barockhaus am Markt, ehemaliges mittelalterliches Hospital Zum Heiligen Kreuz, in Hohnstädt die Seume-Gedenkstätte „Göschenhaus“, in Höfgen die Denkmalschmiede und die beiden technischen Schauanlagen Schiff- und Wassermühle. Die Döbener Kirche aus dem 12. Jahrhundert ist romanischen Ursprungs. Die Denkmalschmiede in Höfgen war früher ein Bauerngut. Jetzt wird der Vierseithof als Veranstaltungsort und als Podium für die schönen Künste genutzt. Sie steht unter Denkmalschutz. Der Jutta-Park zusammen mit dem Jutta-Turm gilt als „Ort der Ruhe“. Vom Jutta-Turm kann man die Aussicht über das Umfeld genießen. Im Inneren des Turmes befindet sich eine faszinierende Klanginstallation. Der mit Skulpturen gesäumte Park wurde 1900 im englischen Stil angelegt.
Das Kloster Nimbschen ist ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster. Hier lebte auch Katharina von Bora die spätere Frau Martin Luthers. Sie floh von dort in der Osternacht 1523 mit weiteren Nonnen. Heute ist der authentische Ort der Reformationsgeschichte immer noch zu besichtigen. Vom Kloster steht aber nur noch die Ruine eines Einzelgebäudes.
Die Hängebrücke über der Mulde von 1925 ist eine Fußgängerbrücke und die längste Tragseilbrücke in Sachsen. Sie verbindet den Stadtwald mit der Stadtseite Grimmas, u.a. mit der Gattersburg. Zwischen Höfgen und Grimma verkehren zwei Motorschiffe. Und eine Gierseilfähre verbindet die Ufer Nimbschen und Höfgen.
Das Grimmaer Schloss ist der älteste profane Zeuge der Stadt, es wird (Stand 2009) zum Justizzentrum umgebaut. Die ehemalige Fürsten- und Landesschule, das heutige Gymnasium St. Augustin entstand 1550 aus einer Klosteranlage der Augustinereremiten. Zwei historische Stadtkirchen haben Wasser, Feuer und Kriege überstanden. Zum einen die erste sächsische Bettelordenkirche: Die Klosterkirche der Augustinereremiten, in der schon Reformator Martin Luther mehrfach predigte und den Sakralbau als Brustbrecher bezeichnete, ist nicht mehr im Originalzustand. Nach dem Einsturz des Daches Ende der 1980er Jahre wurde die Kirche völlig beräumt und ein Dachstuhl aus Stahlträgerelementen aufgesetzt.Sie wird heute zu kulturellen Zwecken genutzt. Und die sagenumwogene doppeltürmige Frauenkirche, deren mächtige Westfront bereits aus dem 12. Jahrhundert stammt. Zu nennen ist außerdem die Friedhofskirche Zum heiligen Kreuz außerhalb des alten Stadtkernes. In ihr befindet sich der kunstgeschichtlich wertvolle Nicolaialtar von 1519, der bei Abbruch der Nicolaikirche 1888 dorthin versetzt wurde.
Erwähnenswert sind auch die einzigartigen Mauerlauben auf der Stadtmauer und die mittelalterlichen Wohntürme, wie das Stadtgut im Stadtkern. Am Frauenkirchhof befindet sich ein Wohnhaus (ehemals Knabenschule), das auch mit Grabsteinen erbaut wurde. Eine der ältesten Mühlen in Sachsen war der Vorgängerbau der Großmühle (zur Zeit ruinös). Am Markt Nr.18 befindet sich das ehemalige Wohnhaus des Zinngießers Weber,der einst die zinnerne Klistierspritze erfand. Im Rathaus gibt es noch eine geheime Folterkammer mit Geheimgang zum Bürgermeisterzimmer zu sehen. Als weitere interessante Gebäude wären zu nennen: das Alte Seminar, das Baderhaus, das Tuchmacherhaus,die Jacobskapelle, die Katholische Kirche, die alte Amtshauptmannschaft, der Bahnhof, die ehemaligen Husarenkasernen, die Rote Schule und das heutige Gymnasium am Schwanenteich.
Gedenkstätten
- Grabstätten und Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof für Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer verschiedener Nationen, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion wurden
- Ehrenmal für Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus im Stadtpark am Schwanenteich
Regelmäßige Veranstaltungen
In der Turnhalle am Seumehaus des Gymnasium St.Augustin findet ein Basketballturnier gegen Rassismus und Gewalt statt. Im Grimma finden außerdem ein CrossOver-Festival für Jugendliche, der Deutschland-Pokal für Hobbyeisläufer in der GGI-Eislaufhalle und unregelmäßig die Grimmaer Liederflut, als internationales Musikfestival, anlässlich des Hochwassers im August 2002 statt. Der Grimmaer Citylauf ist 10 km lang mit 8 Runden a 1,25 km. Der Muldental-BikeMarathon wird ausgerichtet vom RV’99 Grimma und dem RSG Muldental. Der Muldental-Triathlon wird organisiert vom Muldental-Triathlon e.V..Das Radrennen "Rund ums Muldental" findet ebenfalls seit einigen Jahren wieder statt. Der Muldentaler Städtelauf erstreckt sich von Wurzen nach Grimma, ähnlich wie die Mulderegatta. Jährlich findet das Grimmaer Stadtfest vom Gewerbeverein Grimma Ende September/Anfang Oktober statt.
Bildung
- 22 Kindertagesstätten (11 Kommunale, 8 Freie Träger, 3 Kindertagespflegestellen)
- 7 Grundschulen (6 Kommunale, 1 anerkannte evangelische Ersatzschule)
- 3 Mittelschulen (2 Kommunale, 1 genehmigte evangelische Ersatzschule)
- ehemalige Fürsten- und Landesschule Gymnasium St. Augustin in zwei Gebäuden (seit 2006 mit dem Johann-Gottfried-Seume fusioniert), einziges Regelgymnasium mit Internat in Sachsen; Evangelisches Schulzentrum mit gymnasialem Zweig
- Evangelisches Schulzentrum Muldental (Grund- und Mittelschule & Gymnasium)
- Berufliches Schulzentrum (Berufliches Gymnasium: Technikwissenschaft/Elektrotechnik, Wirtschaftswissenschaft, Informations- und Kommunikationstechnologie; Berufsschule: Metall- und Fahrzeugtechnik, Wirtschaft und Verwaltung, Ernährung, Gästebetreuung, Sozialassistenz)
- Förderschule „Schule am Pulverturm“ (Lernbehindertenschule)
- Förderschule "Waldschule" für geistig- und körperbehinderte Schüler
- Volkshochschule Muldental
- Orchesterschule des Jugendblasorchesters Grimma
- Musikschule Muldental „Theodor Uhlig“
Infrastruktur
Im Norden kreuzt die Bundesautobahn 14 das Stadtgebiet; eine unmittelbare Anbindung zur Stadt, Abfahrt Grimma, ist gegeben. Die Bundesautobahn 38 ist durch das Dreieck Parthenaue unweit zu erreichen. Außerdem führt die Bundesstraße 107 durch die Stadt. Die Umgehungsstraße B 107n wurde zu zwei Dritteln fertig gestellt und führt von der Autobahn in nordwestlicher Richtung um Grimma herum.
Die Stadt liegt im Verbundgebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) GmbH; Grimma liegt mit seinen Ortsteilen sowie mit der Stadt Trebsen/Mulde in der Tarifzone 144. Ein Anschluss an das Schienennetz besteht seit 1866. Der Bahnhof Grimma Oberer Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Borsdorf–Coswig. Bis 1967 wurde auch der Untere Bahnhof an der Muldentalbahn bedient; diese Strecke ist heute stillgelegt. Die ehemalige Trasse von Wurzen bis Grimma wurde als reizvoller Radweg ausgebaut, sie ist auch für Inliner geeignet. Seit 2011 befindet sich in der politischen Grenze noch der Bahnhof Großbothen. Der Obere Bahnhof Grimma ist heute Verkehrshalt folgender Linie:
- RB110 (Leipzig–Borsdorf–Grimma–Großbothen–Döbeln–Nossen(– Meißen))
Durch die Personenverkehrgesellschaft Muldental mbH (PVM), ist Grimma mit den Regionalbuslinien 616, 617, 620, 623, 630, 633, 636, 690 und 693 in alle Richtungen verbunden. Durch diverse private Bus- und Reiseverkehrsunternehmen, ist Grimma mit den Regionalbuslinien 610, 611, 632, 640, 641, 650 und 694 angebunden. Außer den Linien 610, 630, 690, 693 und 694 orientieren sich die genannten Linien am Schülerverkehr und verkehren auch nur an Schultagen im Freistaat Sachsen.
Die PVM mbH betreibt in der Stadt Grimma einen Stadtverkehr mit den Buslinien A und B. Beide Linien verkehren nur montags bis freitags, von 5 Uhr bis 19 Uhr. Die Linie A verkehrt dazu im 30-Minuten-Takt, die Linie B im 20-Minuten-Takt. Einmal stündlich, in der HVZ zweimal stündlich, besteht Übergang zwischen den Stadtbussen und der RB110 am Oberen Bahnhof. Neben dem Busbahnhof am Oberen Bahnhof ist auch der Nicolaiplatz eine wichtige Umsteigestelle zwischen Stadt- und Regionalverkehr.
Im Auftrag der Stadt Grimma betreibt die Muldenschifffahrt Grimma GbR eine Schiffslinie mit Motorschiffen auf der Mulde. Diese verkehrt von März bis Oktober, täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr im 60-Minuten-Takt. Die Schiffslinie verbindet die Anlegestellen Grimma, Hängebrücke mit Höfgen, Schiffsmühle und Nimbschen. Zwischen den Ufern Höfgen, Schiffsmühle und Nimbschen kommt zusätzlich eine Gierseilfähre zum Einsatz.
Das Krankenhaus ist ein Haus der Regelversorgung in der Trägerschaft des Landkreises. Gemeinsam mit dem Krankenhaus in Wurzen gehört es zur Muldentalkliniken GmbH.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1895 Fürst Otto von Bismarck (1815–1898), Reichskanzler
- 1996 Robert Tournier, Initiator Städtepartnerschaft Grimma-Bron
- 1997 Hans Pippig, Fotograf und Heimatkundler
- 2000 Kurt Schwabe (1916–2010), ehemaliger Fürstenschüler und seit 1992 Archivar des Gymnasiums St. Augustin zu Grimma
- 2007 Ulrich Mühe (1953–2007), Schauspieler
- 2010 Horst Naumann (* 1925), Sprachforscher
Söhne und Töchter der Stadt
- Albrecht der Beherzte (1443–1500), Herzog von Sachsen und Begründer der albertinischen Linie der Wettiner
- Katharina von Sachsen (1468–1524), zweite Gemahlin Erzherzog Siegmunds von Tirol
- Lorenz Peckenstein (1549–nach 1618), sächsischer Historiker
- Adam Theodor Siber (1563–1616), Literaturwissenschaftler, Rhetoriker und Linguist
- Johan Lorentz der Ältere (um 1580–1650), Orgelbauer
- Christian August Jacobi (1685–nach 1725), Komponist
- Karl Christian Tittmann (1744–1820), evangelischer Theologe
- Johann Georg Theodor Grässe (1814–1885), Philologe, Historiker und Direktor der königlichen Porzellansammlung und des „Grünen Gewölbes“
- Friedrich Strampfer (1823–1890), österreichischer Schauspieler und Theaterdirektor
- Oskar Theodor Kuntze (1827–1911), deutscher Jurist und Politiker, MdL
- Ernst Otto Schlick (1840–1913), Schiffbauingenieur
- Georg Langbein (1849–1909), Chemiker und Galvanotechniker
- Georg Elias Müller (1850–1934), Psychologe
- Maximilian Senfft von Pilsach (1854–nach 1893), königlich-sächsischer Generalmajor
- Oskar Günther (1861–1945), Politiker im Kaiserreich und der Weimarer Republik
- Hans Poeschel (1881–1960), Verwaltungsjurist und Oberbürgermeister von Mönchengladbach
- Constantin Bock von Wülfingen (1885–1954), Verwaltungsjurist, Politiker und NSDAP-Mitglied
- Erich Waschneck (1887–1970), Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent
- Walter Timmling (1897–1948), Maler
- Erich Burck (1901–1994), Altphilologe
- Wolfgang Steglich (1927–2004), Historiker
- Diethard Hellmann (1928–1999), Kirchenmusiker und Hochschullehrer
- Verena Reichel (* 1945), literarische Übersetzerin
- Gerhard Gey (* 1950), sächsischer Kommunalpolitiker, Landrat
- Ekkehard Göpelt (* 1950), Sänger und Moderator
- Karl-Heinz Gerstenberg (* 1951), Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag
- Ulrich Mühe (1953–2007), Schauspieler und Regisseur
- Carmen Blazejewski (* 1954), Autorin
- Johannes Reiche (* 1955), Komponist, Klarinettist, Dirigent und Pädagoge
- Carmen Nebel (* 1956), Fernsehmoderatorin
- Olaf Beyer (* 1957), Leichtathlet (800-Meter-Lauf, 1500–Meter-Lauf)
- Uwe Schirmer (* 1962), Historiker
- Hermann Winkler (* 1963), ehemaliger sächsischer Staatsminister (CDU)
- Matthias Lindner (* 1965), Fußballspieler
- Torsten Kracht (* 1967), Fußballspieler
- Juliane Köhler (* 1974), Künstlerin
- Marina Schuck (* 1981), Kanutin
- Ronny Garbuschewski (* 1986), Fußballspieler
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Adam Siber (1516–1584), Humanist und Pädagoge, war Gründungsrektor des Gymnasiums
- Paul Gerhardt (1607–1676), bedeutender Kirchenlieddichter, war von 1622 bis 1627 Schüler der Grimmaer Fürstenschule St. Augustin
- Andreas Kunad (1602–1662), Pädagoge und lutherischer Theologe, war Superintendent in Grimma
- Samuel von Pufendorf (1632–1694), war von 1645 bis 1650 Schüler der Grimmaer Fürstenschule St. Augustin
- Johann Friedrich Mayer (1650–1712) war Superintendent in Grimma
- Karl Ludwig Nitzsch (1751–1831), Theologe
- Georg Joachim Göschen (1752–1828), Verlagsbuchhändler, in Grimma verstorben
- Johann Gottfried Seume (1763–1810), Dichter; dieser trat 1801 von Grimma aus seinen Spaziergang nach Syrakus an
- Christian Gottlob Lorenz (1804–1873), Verfasser der Stadtchronik, Professor und Stellvertreter des Rektors an der Fürstenschule St. Augustin
- Ludwig Ferdinand Stolle (1806–1872), Schriftsteller und Herausgeber, lebte von 1848–1854 in Grimma
Literatur
- Christian Gottlob Lorenz: Die Stadt Grimma im Königreiche Sachsen, historisch beschrieben, Dyk'sche Buchhandlung, Leipzig 1856 (Digitalisat)
- Horst Naumann: Straßen, Häuser und Plätze der Stadt Grimma und der Stadtteile Beiersdorf, Bernbruch, Böhlen, Burgberg, Döben, Dorna, Grechwitz, Großbardau, Höfgen, Hohnstädt, Kaditzsch, Kleinbardau, Naundorf, Neunitz, Nimbschen und Schkortitz. Ein Lexion zur Stadtgeschichte mit Plänen von 1850, 1896, 1900, 1905, 1925 und 1946, 2. Auflage, Sax, Beucha 2008 (Erstausgabe 1997), ISBN 978-3-930076-48-2 (Der Autor, Prof. Horst Naumann ist ein bekannter Grimmaer Namensforscher - siehe nächster Titel.).
- Horst Naumann: Die Personennamen der Stadt Grimma, Sachsen, In: Deutsch-slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 40. Akademie-Verlag, Berlin 2003, ISBN 978-3-05-003862-9.
- Rudolf Priemer: Aufgetaucht, Sax, Beucha 2008, ISBN 3-86729-027-X.
- Rudolf Priemer: Grimma und Muldental, Sax, Beucha 1992, 2000. ISBN 3-9802997-1-6.
- Rudolf Priemer: Lehmstampfbauten im Kreis Grimma vom Ende des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Funktion dieser Bauten, Humboldt Universität, Berlin 1970.
- Rudolf Priemer, Ernst Kroker, Philipp Hallbauer: Kloster Nimbschen und Katharina von Bora, Sax, Beucha 1993, ISBN 3-930076-00-4.
- Cornelius Gurlitt: Grimma. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 19. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (1. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1897, S. 78.
Weblinks
Commons: Grimma – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Grimma in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Website der Stadt Grimma
- Grimma im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ Große Kreisstadt Grimma – Statistik, abgerufen am 8. Januar 2011
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1994
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2006
- ↑ Nerchau – Bürgerentscheid 2010
- ↑ Vereinbarung über die Eingliederung (Entwurf) – Stand 10.08.2010, Korrektur Thümmlitzwalde 24.08.2010, PDF, abgerufen am 18. Dezember 2010
- ↑ Vereinbarung über die Eingliederung, Stand 13.09.2010 (Großbothen, Grimma), PDF, abgerufen am 22. Dezember 2010
- ↑ statistik.sachsen.de: Gebietsänderungen ab 1. Januar 2011, PDF, abgerufen am 11. Januar 2011
- ↑ Stimmenverteilung auf der Website der Stadt
Städte und Gemeinden im Landkreis LeipzigBad Lausick | Belgershain | Bennewitz | Böhlen | Borna | Borsdorf | Brandis | Colditz | Deutzen | Elstertrebnitz | Espenhain | Falkenhain | Frohburg | Geithain | Grimma | Groitzsch | Großpösna | Hohburg | Kitzen | Kitzscher | Kohren-Sahlis | Machern | Markkleeberg | Markranstädt | Mutzschen | Narsdorf | Naunhof | Neukieritzsch | Otterwisch | Parthenstein | Pegau | Regis-Breitingen | Rötha | Thallwitz | Trebsen/Mulde | Wurzen | Zwenkau
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