Oliver Polak

Oliver Polak
Oliver Polak (2009)

Oliver Polak (* 1976 in Papenburg) ist ein deutscher Komödiant.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Oliver Polaks Vater hat als deutscher Jude mehrere Konzentrationslager überlebt und ist nach dem Krieg in seine Heimatstadt Papenburg zurückgekehrt. Seine Mutter, eine studierte Germanistin, ist 1975 aus dem damaligen Leningrad nach Deutschland gekommen. Oliver Polak besuchte mehrere Schulen in Leer und Papenburg. Sein Abitur machte er am Carmel College, einem jüdischen Internat in England. Nach einem Praktikum bei VIVA in Köln trat er als Co-Moderator bei der Viva-Family auf und moderierte ein Jahr lang den Disney Club auf RTL. Weiterhin spielte er bei Sat.1 in der Comedy-Serie Zack mit. Seit 2002 war er als Udo in der Serie Bernds Hexe zu sehen. Im Jahr 2003 zog er nach Berlin, nahm Schauspielunterricht und begann Anfang 2006 Stand-up-Comedy zu machen. Zunächst in der Scheinbar in Berlin-Schöneberg im Rahmen von „Open Stage“-Abenden für Anfänger und Amateure. 2010 veröffentlichte Polak zusammen mit dem Musiker Erobique (International Pony) den Song Lasst uns alle Juden sein.[1]

Werk

Thema von Polaks Kabarettprogrammen ist seine Kindheit und Jugend als deutscher Jude im norddeutschen Papenburg.[2] Dabei thematisiert er immer wieder das Verhältnis von nichtjüdischen und jüdischen Deutschen, das er in amüsanter und offener Weise mit Charme und Chuzpe darstellt. Einer seiner bekanntesten Sprüche beschreibt sein Programm und sein Denken sehr gut: „Lassen Sie uns ganz unverkrampft miteinander umgehen […] Ich vergesse die Sache mit dem Holocaust – und Sie verzeihen uns Michel Friedman.“[3] Oliver Polak vertritt einen selbstironischen und gleichzeitig gesellschaftskritischen Humor und versucht an die Tradition von Woody Allen, Gerhard Bronner und Karl Farkas anzuknüpfen.

Einzelnachweise

  1. spex.de: Frohe Botschaft, abgerufen am 9. November 2010.
  2. Polaks Familie war die einzige jüdische Familie in Papenburg. Vgl. O. Polak, Nicht ohne meine Mama. Über Juden herrscht die Mutter ein Leben lang. In: Zeitmagazin Nr. 14, 2010.
  3. Aus: Ich darf das, ich bin Jude. A.a.O. S. 11.

Bücher

Weblinks


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