- Operation der Vereinten Nationen in Somalia I
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UNOSOM I Einsatzgebiet: Somalia Deutsche Bezeichnung: Operation der Vereinten Nationen in Somalia I Englische Bezeichnung: United Nations Operation in Somalia I Französische Bezeichnung: Opération des Nations Unies en Somalie I Basierend auf UN-Resolution: 751 (24. April 1992) Weitere UN-Resolutionen: 775 (28. August 1992) Art der Mission: Friedensmission Beginn: April 1992 Ende: März 1993 Leitung: Mohamed Sahnoun (Algerien) April 1992 - November 1992
Ismat Kittani (Irak) November 1992 - März 1993
Jonathan T. Howe (U.S.A.) März 1993 – dann UNOSOM IITodesfälle: 6 Kosten: US-$ 42,9 Mio. (netto) Lage des Einsatzgebietes: Die United Nations Operation in Somalia I (deutsch Operation der Vereinten Nationen in Somalia I, UNOSOM I), eine UN-Friedensmission, basierte auf der UN-Resolution 751 vom 24. April 1992 und fand von April 1992 bis März 1993 statt. Die Mission lief zunächst unter der Bezeichnung UNOSOM, bevor sie durch UNOSOM II abgelöst wurde. Ziel dieser humanitären Intervention war es, die Lieferung von Nahrungsmittelhilfe an die von Bürgerkrieg und Hungersnot Betroffenen zu sichern.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Nach dem Sturz der autoritären Regierung unter Siad Barre brach der Bürgerkrieg in Somalia aus. Ab November 1991 kam es zu schweren Kämpfen in der Hauptstadt Mogadischu zwischen bewaffneten Gruppen von General Mohammed Farah Aidid, Ali Mahdi Mohammed und weiteren Parteien. Zusätzlich gab es einen Konflikt in Kismaayo, und im Nordwesten des Landes erklärten lokale Führer die Unabhängigkeit Somalilands. Das Land war als Ganzes ohne irgendeine Form einer Zentralverwaltung. Plünderungen und Banditentum waren weit verbreitet.
Diese Kämpfe zwischen Kriegsherren, Clans und Unter-Clans in losen Bündnissen, ohne die Existenz einer Regierung, fanden zeitgleich mit einer starken Dürre statt. Diese Kombination führte zur Hungersnot in Somalia, in deren Folge fast 4,5 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung – von Hunger und Krankheit bedroht waren. Insgesamt wird geschätzt, dass 300.000 Menschen, darunter viele Kinder, starben. Etwa 2 Millionen flohen entweder in Nachbarstaaten oder anderswohin innerhalb Somalias.
UN-Resolutionen
Vor diesem Hintergrund verabschiedete im Januar 1992 der UNO-Sicherheitsrat einstimmig die Resolution 733 (1992) unter Kapitel VII der UN-Charta und erlegte Somalia ein allgemeines und komplettes Waffenembargo auf. Am 17. März 1992 nahm der Sicherheitsrat einstimmig die Resolution 746 an, die die Dringlichkeit der Fortsetzung der humanitären Arbeit in Somalia enthielt und die Entscheidung des Generalsekretärs unterstützte, ein technisches Einsatzteam zu entsenden. Die Resolution 751 schließlich ermächtigte die UNO, 50 Militärbeobachter in das Land zu entsenden und zunächst 500 Sicherheitskräfte (Blauhelme). Die Resolution 775 autorisierte eine Aufstockung der Mission.
Missionsdaten
Das Hauptquartier der Mission befand sich in Mogadischu. Das Team bestand aus 50 militärischen Beobachtern, 3.500 Sicherheitskräften, bis zu 719 Personen der logistischen Unterstützung und etwa 200 internationalen, zivilen Mitarbeitern. Die Kosten der Mission betrugen $42.931.700.
Funktion der Mission
Eingesetzt wurde die Mission, um einen Waffenstillstand zwischen den Kriegsherren Mohammed Farah Aidid und Ali Mahdi Mohammed in Mogadischu zu überwachen und Schutz und Sicherheit für UN-Personal, Ausrüstung und Versorgungsmaterialien an den Seehäfen und den Flughäfen in Mogadischu zu gewähren. Dazu gehörten die eskortierten Anlieferungen der humanitären Versorgungsmaterialien von dort zu den Auslieferungslagern in der Stadt und in ihrer direkten Umgebung. Im August 1992 wurde die Vollmacht und Stärke der Mission vergrößert, um es zu ermöglichen, humanitäre Konvois und Auslieferungslager in ganz Somalia zu schützen.
Im Dezember 1992, nachdem sich die Situation in Somalia weiter verschlechtert hatte, autorisierte der Sicherheitsrat Mitgliedsstaaten, die sogenannte Unified Task Force UNITAF zu bilden – die zu zwei Dritteln aus US-amerikanischen Truppen bestand und deren Oberbefehl unterstand –, um die Lieferung humanitärer Hilfe zu sichern. UNITAF arbeitete in der Koordination mit UNOSOM I, um die Ballungszentren der Bevölkerung zu sichern und sicherzustellen, dass humanitäre Unterstützung gegeben und verteilt werden konnte.
Das Mandat ging im März 1993 nach Verabschiedung der UN-Resolution 814 (1993) an die Mission UNOSOM II über.
Literatur
- Weber, Mathias: Der UNO-Einsatz in Somalia – Die Problematik einer humanitären Intervention, Denzlingen 1997, ISBN 3980538702
- Rittberger, Volker; Mogler, Martin; Zangl, Bernhard: Vereinte Nationen und Weltordnung - Zivilisierung der internationalen Politik?, Leske + Budrich, Opladen 1997
Weblinks
- Website UNOSOM 1 (engl.)
Laufende Missionen: BINUB 2007, Burundi | UNMIS 2005, Sudan | ONUCI 2004, Elfenbeinküste | UNMIL 2003, Liberia | UNMEE 2000, Äthiopien, Eritrea | MONUC 1999, Kongo, Republik | MINURSO 1991, Westsahara | MINURCAT 2007, Tschad, Zentralafrikanische Republik
Beendete Missionen: ONUB 2004–06, Burundi | UNAMSIL 1999–2005, Sierra Leone | UNOMSIL 1998–99, Sierra Leone | MINURCA 1998–2000, Zentralafrikanische Republik | MONUA 1997–99, Angola | UNAVEM III 1995–97, Angola | UNASOG 1994–94, Tschad/Libyen | UNAMIR 1993–96, Ruanda | UNOMIL 1993–97, Liberia | UNOMUR 1993–94, Ruanda/Uganda | UNOSOM II 1993–95, Somalia | ONUMOZ 1992–94, Mosambik | UNOSOM I 1992–93, Somalia | UNAVEM II 1991–95, Angola | UNTAG 1989–90, Namibia | UNAVEM I 1988–91, Angola | ONUC 1960–64, Kongo
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