Orchon

Orchon
Orchon
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DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Mongolei
Flusssystem JenisseiVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Selenga → Baikalsee → Angara → Jenissei → Nordpolarmeer
Quelle im Changai-GebirgeVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehltVorlage:Infobox Fluss/QUELLHÖHE_fehlt
Mündung bei Süchbaatar in die Selenge
50.251944444444106.13722222222

50° 15′ 7″ N, 106° 8′ 14″ O50.251944444444106.13722222222
Vorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSHÖHE_fehltVorlage:Infobox Fluss/HÖHENUNTERSCHIED_fehlt
Länge 1.124 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 132.835 km²[1]
Abflussmenge[2] MQ: 96,0 m³/s
Rechte Nebenflüsse Tuul
Kleinstädte Charchorin, Süchbaatar
Der Orchon bei Charchorin
Der Orchon an der Straße von Darchan nach Erdenet
Der Orchon an der Straße von Darchan nach Erdenet

Der Orchon (Mongolisch Орхон, manchmal auch Orkhon) ist ein 1.124 km langer Nebenfluss des Selenge im Norden der Mongolei (Asien) und gleichzeitig der längste Fluss der Mongolei.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Der Fluss entspringt im Osten des Changai-Gebirges, und fließt von dort aus in großen Windungen Richtung Norden. Kurz vor der russischen Grenze vereinigt er sich mit der Selenge, die anschließend in den Baikalsee mündet. Mit einer Wasserführung von 96,0 m³/s[2] ist er an der Mündung bei Süchbaatar nur wenig kleiner als die Selenge.

Dabei durchquert er die Aimags (Provinzen) Öwörchangai, Archangai, Bulgan, Selenge und Darchan-Uul. Der Orchon-Aimag um die Stadt Erdenet ist nach dem Fluss benannt, obwohl er das Territorium nicht berührt, sondern nur ganz knapp daran vorbeifließt.

Anfang November bildet sich Eis auf dem Orchon, der nach und nach ganz zufriert. In der Tauperiode, in der Regel ab Mitte Mai, bilden sich starke Hochwässer. Dadurch ergeben sich extrem unterschiedliche mittlere Monatsabflüsse: der mittlere Abfluss im Juli beträgt an der Mündung das 80- bis 90-fache des mittleren Februarwertes[2].

Nebenflüsse

Wichtigster Nebenfluss des Orchon ist der Tuul, der das südöstliche Einzugsgebiet um Ulan Bator abdeckt. Er ist an der Mündung zwar deutlich kleiner als der Orchon, übertrifft diesen jedoch an Länge. Obwohl die Längenangabe von 819 km[3] sicher nicht alle Windungen einbezieht, ist damit das Flusssystem des Orchon mit dem 340 km oberhalb einmündenden Tuul rund 1.160 km lang.

  • Sarin (Сарингол)
  • Choid Tamir (Хойд Тамир гол)
  • Tuul (Туул гол)
  • Eröö (Эрөө гол)
  • Charaa (Хараа гол)

Orte

Kulturgeschichte

Ein 1.220 km² großer Bereich des Orchon-Tals wurde von der UNESCO 1994 in die Liste der Stätten des Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen. Ein auf zehn Jahre angelegter Managementplan zum Schutz und zur Entwicklung der Region wurde mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Welterbe aufgelegt.

Die wichtigsten historischen Stätten entlang des Orchon sind wie folgt:

  • für Turkologen haben die Ufer des Orchon eine außerordentliche Bedeutung, da sie königliche chronologische Aufzeichnungen der ersten türkischen Reiche aus dem 8. Jahrhundert in Form von Inschriften auf mehreren Gedenksteinen in alttürkischer Schrift beherbergen. Das Reich der Türk ging 744 nieder, wonach das Reich der Uighuren aufstieg.[4]
  • Die Ruinen von Char Balgas, der Hauptstadt der Uiguren im 8. Jahrhundert, mit Spuren des Palastes und von Tempeln, Klöstern, Handelshäusern, etc.
  • Die Ruinen der mongolischen Hauptstadt Karakorum aus dem 13. Jahrhundert in der Nähe des heutigen Charchorin.
  • Das Kloster Erdene Zuu bei Karakorum, das 1586 als erstes buddhistisches Kloster in der Mongolei gegründet wurde.
  • Das Kloster Tuwchun Khiid, dass den Oberlauf des Orchon aus einer Höhe von 2600 m überblickt.
  • Außerdem finden sind entlang des Orchon viele noch ältere Grabstätten, die teilweise den Hunnen zugeschrieben werden, teilweise aber auch deutlich älteren Ursprungs sind.

Siehe auch

Nach dem Fluss wurden benannt:

  • der Orchon-Aimag, eine Provinz der Mongolei
  • mehrere Sum (Verwaltungsbezirke) gleichen Namens in verschiedenen Aimags der Mongolei
  • die Orchon-Runen, eine türkische Schrift aus dem 7. Jahrhundert.

Referenzen

  1. Daten des Orchon in einer Übersicht Mongolischer Gewässer (mongolisch)
  2. a b c Pegel Süchbaatar nahe der Mündung in die Selenge, Zeitraum 1950−1957
  3. Daten des Tuul in einer Übersicht Mongolischer Gewässer (mongolisch)
  4. Clifford Edmund Bosworth Orkhon in Encyclopaedia of Islam

Weblinks

 Commons: Orkhon River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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