- Osteuropa-Institut Regensburg
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Das Osteuropa-Institut (Kurzform: OEI) ist eine Forschungseinrichtung mit einer wirtschaftswissenschaftlichen und einer historischen Abteilung sowie einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek, das sich der Erforschung Osteuropas widmet. Im Wissenschaftszentrum Ost- und Südosteuropa Regensburg kooperiert es mit dem Institut für Ostrecht, dem Südost-Institut und dem Ungarischen Institut.
Inhaltsverzeichnis
Aufgaben
Das Osteuropa-Institut erforscht und informiert über die Entwicklungen Polens und der Staaten der ehemaligen Sowjetunion, vor allem auch der Ukraine. Es wird von einer Stiftung zur Erforschung des östlichen Europa getragen und vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst grundfinanziert. Über die Leiter der Arbeitsbereiche kooperiert es eng mit den Universitäten Regensburg und München.
Geschichte
Am 1. Februar 1952 wurde in München das Osteuropa-Institut, das sich in der Tradition des gleichnamigen Instituts in Breslau verstand, gegründet. Einen erheblichen Anteil an der Begründung der Münchner Osteuropaforschung nach 1945 hatte Theodor Oberländer. Der erste Direktor Hans Koch begleitete den damaligen Bundeskanzler Adenauer auf dessen Moskau-Reise. Das zunächst eher geschichtswissenschaftlich geprägte Institut richtete sich ab 1963 unter seinem neuen Direktor Hans Raupach sozioökonomisch aus. Zusammen mit anderen Institutionen wurde ein Aufbaustudium organisiert. Seit den 1970er Jahren wuchs die Zahl der Forschungsaufträge, die vor allem das Bundeswirtschaftsministerium dem Institut erteilte. Mit dem Systemwandel im Untersuchungsgebiet 1989 entstand eine neue Nachfrage an Gutachten zu den dortigen Volkswirtschaften. Dies endete jedoch mit dem Beitritt der ostmitteleuropäischen Staaten zur Europäischen Union 2004. Seitdem stehen in erster Linie die Länder Zentralasiens im Fokus der am Institut betriebenen Transformationsforschung. Im September 2007 zog das Institut aufgrund eines Beschlusses des bayerischen Ministerrats aus dem Jahr 2002 von München nach Regensburg.
Arbeitsbereiche
Der Arbeitsbereich Wirtschaft, Migration und Integration beschäftigt sich mit den Schwerpunkten Technologie und Außenhandel, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Zentralasien sowie Migration und Integration. Zur Finanzierung einiger Projekte konnten Drittmittel eingeworben werden.
Im Arbeitsbereich Geschichte widmen sich Projekte der Geschichte der Ukraine, Deutschland mit seinen Regionen und das östliche Europa und dem russischen Mittelalter. Außerdem gehört die Abteilung zu den Trägern der Virtuellen Fachbibliothek Osteuropa (ViFaOst).
Für die ViFaOst wertet die Bibliothek laufend 250 Fachzeitschriften aus. Mit knapp 180.000 Bänden gehört zu den führenden Bibliotheken der internationalen Osteuropaforschung. Sie kooperiert als größter Partner in der Bibliothek im Wissenschaftszentrum.
Publikationen
Zu der umfangreichen Publikationstätigkeit des Instituts zählen:
Zeitschriften
- Jahrbücher für Geschichte Osteuropas – Geschichtswissenschaftliche Zeitschrift (N.F. 1953 ff., vierteljährlich)
- Economic Systems (1970 ff., gegr. als Jahrbuch der Wirtschaft Osteuropas, vierteljährlich)
- OEI-Informationen (2007 ff., vierteljährlich)
Reihen
- Veröffentlichungen des Osteuropa-Instituts: Reihe Geschichte (1953 ff., 71 Bände)
- Veröffentlichungen des Osteuropa-Instituts: Reihe Wirtschaft und Gesellschaft (1957-2003, 25 Bände)
- Schriften zur Geistesgeschichte des östlichen Europa (1967 ff., 29 Bände)
- Arbeiten aus dem Osteuropa-Institut (Working papers) (1975 ff., bislang 269 Hefte)
- Mitteilungen (1994, 58 Hefte)
- Veröffentlichungen des Osteuropa-Instituts: Reihe Forschungen zum Ostseeraum (1995 ff., 9 Bände)
- Kurzanalysen und Informationen / Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung (2002 ff., 33 Hefte)
- Kurzanalysen und Informationen / Historische Abteilung (2002 ff., 35 Hefte)
Literatur
- Beyer-Thoma, Hermann: Überblick über die Geschichte des Osteuropa-Instituts München, in: Das Osteuropa-Institut im Wissenschaftszentrum Ost- und Südosteuropa Regensburg. Regensburg, 2007. S. 15-21.
- Jahresbericht / Osteuropa-Institut. Regensburg, 2007.
Weblinks
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