Ottmar Mohring

Ottmar Mohring

Ottmar Mohring (* 22. Februar 1935 in Stuttgart) ist ein deutscher Bildhauer.

Mohring wurde als drittes Kind eines Maschinenschlossers geboren. Auf Wunsch der Mutter begann Mohring 1949 auch eine Schlosserlehre, brach diese jedoch nach vier Monaten ab, um bis 1952 im Großbetrieb Lauster in Stuttgart-Münster eine dreijährige Ausbildung zum Steinmetz zu durchlaufen, ergänzt durch private Weiterbildung bei dem Bildhauer Gustav Wallkamp. Nach Ende der Ausbildung versuchte er vergeblich, in Zürich eine Arbeit zu finden, kehrte dann nach Stuttgart zurück und besuchte für ein Semester die dortige Akademie der Bildenden Künste bei Professor Karl Hils. Da sich der begabte Mohring in der Akademie eingeengt fühlte, wanderte er, seinem älteren Bruder folgend, 1954 mit 19 Jahren in die USA aus.

In den USA unternahm er ausgedehnte Reisen und arbeitete in verschiedenen Berufen, bevor er 1959 nach New York City kam, wo er bei der Dazzle Company zum Sign & Pictorial Painter ausgebildet wurde und in Kontakt mit dem Bildhauer Alexander Archipenko stand. 1961 arbeitete er für drei Monate in Paris, anschließend mehrere Monate in Bamberg, bevor er von 1963 bis 1968 erneut in New York City war. 1968 kehrte er nach Bamberg zurück und ließ sich anschließend mit seiner Frau im Haus des Großvaters in Stuttgart-Mühlhausen nieder, wenngleich er den USA durch mehrere längere Aufenthalte in den nachfolgenden Jahren verbunden blieb.

Seit dem Ende der Stuttgarter Akademiezeit war Ottmar Mohring als freischaffender Künstler tätig. Zu seinen zentralen Werken zählen die nach zunächst Ton-, Bronze- und Gipsarbeiten von 1963 bis 1968 entstandene erste Steinplastik Figur VIII sowie die Steinplastik Vegetativ I von 1969, deren Form als Prototyp zahlreicher späterer Arbeiten mit ovaler Grundform sowie unterschiedlichen Einkerbungen und Oberflächenbearbeitungen gilt. In der Werkreihe Vegetativ entstanden bis 1974 über 20 Skulpturen, die in der Grundkomposition ähnliche Werkreihe Cosmic brachte zwischen 1974 und 1983 knapp 40 weitere solcher Skulpturen hervor. Mohrings Werk umfasst neben Bildhauerei auch Malerei, Radierungen und Zeichnungen.

Mohrings Steinobjekte fanden an zahlreichen Orten Aufstellung als Kunst im öffentlichen Raum, darunter in Bonn, Stuttgart, Heilbronn und Güglingen. Seit 1958 waren seine Werke bei Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. Eine umfassende Werkschau mit Arbeiten aus 30 Jahren („Arbeiten 1953–1989“) war 1983 in den städtischen Museen Heilbronn, eine Werkschau seiner Malerei („Gemälde 1956–1986“) war 1986 in der Baden-Württembergischen Bank Heilbronn, eine weitere umfassende Retrospektive („Skulpturen, Zeichnungen, Radierungen, 1953–1989“) war 1989 im Stuttgarter Hauptbahnhof zu sehen.

Literatur

  • Ottmar Mohring – Arbeiten 1953–1983, Heilbronner Museumskatalog Nr. 23, Städtische Museen Heilbronn 1983

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