Otto Bertram

Otto Bertram

Otto Bertram (* 30. April 1916 in Wilhelmshaven; † 8. Februar 1987 in Freiburg im Breisgau) war Offizier der Wehrmacht und später Oberstleutnant der Bundeswehr, Presseoffizier im Führungsstab der Bundeswehr und Luftwaffenattaché.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Otto Bertram war einer von drei Brüdern, die 1935 in die Luftwaffe eintraten. Dort absolvierte er eine Ausbildung zum Flugzeugführer. Ab März 1938 war Bertram als Leutnant bei der Legion Condor, die die Putschisten unter General Franco beim Sieg gegen Spaniens demokratisch gewählte Regierung unterstützte, u.a. durch die völkerrechtswidrige Bombardierung und Zerstörung des Ortes Guernica. Bertram gehörte zur 1. Staffel der Jagdgruppe 88 und erreichte acht Luftsiegen. Am 4. Oktober 1938 wurde er bei einem seiner Einsätze von La Sénia aus von einer gegnerischen Polikarpow I-15 abgeschossen und musste notlanden. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland, wurde er mit dem Spanienkreuz in Gold mit Brillanten ausgezeichnet, welches nur 28 mal verliehen wurde. Unter anderem erhielten es Werner Mölders und Hugo Sperrle sowie Bertram für ihre „beispielhafte und herausragende Leistung“, so die Begründung, im dortigen Einsatz. Am 26. Oktober 1939 wurde Bertram zum Staffelkapitän ernannt.

Im Zweiten Weltkrieg war Oberleutnant Bertram in der Schlacht um Frankreich und zwischen dem 2. September und 6. September 1940 bei der Luftschlacht um England eingesetzt. Hier stieg er zum Gruppenkommandeur der III. Gruppe des Jagdgeschwaders 2 auf. Nachdem seine beiden Brüder Hans und Karl in der Luftschlacht um England gefallen waren, wurde Betram aus dem dortigen Einsatz herausgezogen und am 28. Oktober 1940 zum Hauptmann befördert. Bertram selbst wurde als Jagdpilot abberufen und diente bis Kriegsende in verschiedenen Stabsstellungen bei der Luftwaffe: so vom Herbst 1940 bis 1941 an der Jagdfliegerschule 5 in Wien-Schwechat sowie von 1943 bis 1944 als Kommandeur im Stab des Jagdgeschwaders JG 101. Zum Kriegsende hatte er den Rang eines Majors inne.

Otto Bertram wurde nach der Wiederbewaffnung 1956 Major der Bundeswehr und Presseoffizier im Führungsstab der Bundeswehr. Er war Mitglied der Gemeinschaft der Jagdflieger e. V. in der Bundesrepublik. 1966 war er Oberstleutnant und Luftwaffenattaché in Belgien, gleichzeitig auch zuständig für Luxemburg.

Auszeichnungen

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Obermaier: Die Ritterkreuzträger der Luftwaffe 1939–1945, Band I Jagdflieger, Dieter Hoffmann Verlag 1966, S. 96
  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945. Friedburg, Germany: Podzun-Pallas. ISBN 3-7909-0284-5, S. 68

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 4. Württemberg II – Deutsches Reich. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, ISBN 3-00-00-1396-2, S. 2091
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 218

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Otto Bertram — Nickname Otsch Born 30 April 1916 Wilhelmshaven Died 8 February 1987 (1987 02 09) (aged …   Wikipedia

  • Bertram — bezeichnet: Bertram (Gattung), die Pflanzengattung Anacyclus Bertram ist der Name folgender Orte: Bertram (Australien), eine Stadt in Australien Bertram (Iowa), eine Stadt in den USA, Iowa Bertram (Texas), eine Stadt in den USA, Texas Bertram ist …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Weddigen — Otto Eduard Weddigen (* 15. September 1882 in Herford; † 18. März 1915 auf See vor Schottland) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Kapitänleutnant sowie U Boot Kommandant im Ersten Weltkrieg …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Bardenhewer — (* 16. März 1851 in Gladbach, heute Mönchengladbach; † 23. März 1935 in München) war ein deutscher und römisch katholischer Theologe. Wissenschaftliche Bedeutung erlangte Bardenhewer insbesondere durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Patrologie …   Deutsch Wikipedia

  • Bertram Kaes — (* 1958) ist ein in Ravensburg lebender Spieleerfinder und außerdem Organisator der Veranstaltung Ravensburg spielt. Nach seiner Arbeit als kaufmännischer Mitarbeiter beim Ravensburger Spieleverlag und dem Erfinden von erfolgreichen Spielen für… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto von Quadt-Wykradt-Isny — Otto von Quadt Wykradt Isny. Otto Wilhelm Friedrich Bertram Graf von Quadt zu Wykradt und Isny (* 27. September 1817 in Isny; † 23. Juni 1899 in München) war ein bayerischer Reichsrat. Quadt Wykradt Isny war ein katholischer Gutsbesitzer in… …   Deutsch Wikipedia

  • Bertram Pfeiffer — (* 8. Dezember 1797 in Neukirchen, heute Leverkusen; † 2. April 1872 in Bonn) war ein deutscher Politiker. Leben Bis zum 10. Oktober 1833 war Pfeiffer Generalintendant und Sekretär von Friedrich Wilhelm von Redern in Berlin. An diesem Tag wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Hahn — Hahn in 1944 Born 8 March 1879 …   Wikipedia

  • Otto Jelinek — Member of Parliament for High Park Humber Valley In office 1972–1979 Preceded by riding created Succeede …   Wikipedia

  • Otto Köhler (Opernsänger) — Otto Köhler (* 25. Juni 1903 in Neu Isenburg; † 1. April 1976 in Hannover) war ein deutscher Opernsänger und Gesangspädagoge. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”