- Otto Groth
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Otto Groth (* 2. Juli 1875 in Schlettstadt, Elsass ; † 15. November 1965 in München) war ein deutscher Journalist und Medienwissenschaftler (Schwerpunkt: Zeitung). Er gilt neben Emil Dovifat und Karl Bücher als einer der Gründungsväter der deutschen Publizistikwissenschaft.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Otto Groth bot in seinem mehrbändigen Opus magnum Die Zeitung, das 1928 bis 1930 erschien, eine schier unerschöpfliche Faktenfülle zur historischen Entwicklung des deutschen Pressewesens.
Groths Karriere wurde durch seine Herkunft nicht befördert. Als Zeitungswissenschaftler jüdischen Glaubens hatte man schon in den 20er-Jahren wenig Chancen. Groth war immerhin vor Emil Dovifat auf der Berliner Berufungsliste platziert, bekam jedoch schon vor 1933 letztlich keinen Lehrstuhl.
Groth definierte die Zeitung mit Hilfe folgender vier „Wesensmerkmale“:
- Aktualität
- Universalität
- Publizität
- Periodizität.
Die materielle Basis der Zeitung legte er in seiner bis heute in der Kommunikationswissenschaft gebräuchlichen Definition nicht fest. „Zeitung“ meint also nicht so sehr das gedruckte Tageblatt, als die ihm zugrundeliegende „geistige Gestalt“ des Inhalts, was durch Begriffe wie Kulturwerk Zeitung, Zeitgespräch der Gesellschaft oder Gespräch der Gesellschaft mit sich selbst über Fragen der Zeit verdeutlicht wird.
Auszeichnungen
- Groth wurde anlässlich seines 90. Geburtstags zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Zeitungswissenschaft (DGPuZ) ernannt.
Zitat
„Die Nachricht muß wahr sein, den Tatsachen entsprechend, sie muß möglichst frei von persönlichen Auffassungen und Gefühlen des Berichtenden, von Werturteil und Zwecksetzungen sein, sie muß sich auf tatsächliche Vorgänge beschränken“
– Otto Groth: Die Zeitung, Bd. 1, S. 484
Schriften
- Die unerkannte Kulturmacht. Grundlegung der Zeitungswissenschaft (Periodik). de Gruyter, Berlin 1960/72 (7 Bde.).
- Die Geschichte der deutschen Zeitungswissenschaft. Probleme und Methoden. Weinmayer, München 1948.
- Politisch-Wirtschaftliches Konversationslexikon. Levy & Müller, Stuttgart, 1911 (zusammen mit Hermann Gustav Bayer).
- Die Zeitung. Ein System der Zeitungskunde(Journalistik). Verlag Bensheimer, Mannheim 1928 (4 Bde.).
Literatur
- Günter Kieslich, Walter J. Schütz (Hrsg.): Festschrift für Otto Groth. Verlag Heye, Bremen 1965[1].
- Ángel Faus Belau: La ciencia periodística de Otto Groth. Universidad de Navarra, Pamplona 1966 (Instituto de Periodismo: Cuadernos de trabajo; 9).
Einzelnachweise
- ↑ zuerst veröffentlicht in der Zeitschrift Publizistik, Jg. 10 (1965)
Weblinks
- Literatur von und über Otto Groth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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