- Otto Ineichen
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Otto Ineichen (* 8. Juni 1941 in Sursee) ist ein Schweizer Politiker (FDP) und Unternehmer.
Leben
Otto Ineichen lernte als Sohn eines Metzgers mit eigenem Betrieb schon sehr früh unternehmerisch zu denken und handeln. Später besuchte er das Wirtschaftsgymnasium in Freiburg und anschliessend die Universität St. Gallen, wo er im Jahr 1965 sein Betriebswirtschaftsstudium mit dem Lizentiat abschloss. Danach gründete er 1967 mit seinem Bruder das Fleischwarenunternehmen Viaca AG in Geuensee. Die Firma stand zehn Jahre später vor dem Konkurs und musste zum Nulltarif verkauft werden, wobei Ineichen sein gesamtes Vermögen verlor.
Als im Sommer 1978 durch ein Unwetter im Kanton Tessin die Waren eines Einkaufszentrums stark beschädigt wurden, erkannte er die Chance und kaufte sämtliche Warenbestände auf. Mit diesen Postenartikeln aller Art gründete er dann „Otto's Schadenposten“, welche im Jahre 1985 in „Otto's Warenposten“ umbenannt wurden. 1989 eröffnete er unter dem Namen „Otto le Soldeur“ seinen ersten Laden in der französischsprachigen Schweiz. Seit 1999 tritt das Unternehmen sprachenübergreifend als Otto’s auf. Das Unternehmen bestand im Jahr 2009 aus 104 Filialen, beschäftigte 1'650 Angestellte und erwirtschaftete einen Umsatz von über 600 Millionen Franken. Ihr Hauptsitz befindet sich in Sursee.[1]
Ineichen wurde mehrfach kritisiert, sich als Vertreter der sozial Schwächeren und als Kämpfer gegen ungerechte Lohnunterschiede darzustellen (Zitat: Abzocker-Löhne haben nichts mehr mit Leistung zu tun, sondern nur noch mit Gier), obwohl er selbst mit dem Verkauf von Billigprodukten reich geworden sei.[2]
Im Jahr 2001 übergab Ineichen die Leitung des Unternehmens an seinen Sohn Mark, er selbst übernahm die Funktion des Verwaltungsratspräsidenten bis im Juli 2010, als er auch dieses Amt an seinen Sohn Mark abgab und ganz aus dem Verwaltungsrat ausschied. Bei den Wahlen 2003 wurde Ineichen als einer der Abgeordneten des Kantons Luzern in den Nationalrat gewählt.[3] 2011 hatte er mit 27 Sitzen in Unternehmen, Stiftungen und Vereinen (inklusive Zeichnungsberechtigung) die meisten Mandate der Nationalräte inne.[4]
Seit 2007 bietet Otto Ineichen in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmern und den kantonalen Ämtern für Berufsbildung Speranza 2000 an, ein Förderprogramm für jugendliche Schulabgänger mit ungünstigen Berufsaussichten. Dieses Programm ist als Massnahme gegen die Jugendarbeitslosigkeit gedacht.
Otto Ineichen ist verheiratet und hat vier Söhne.
Weblinks
- Otto Ineichen auf der Website der Bundesversammlung
- Website von Otto Ineichen
- Website des Unternehmens OTTO'S
- Website der Stiftung Speranza
- http://www.dasmagazin.ch/index.php/otto/ (Archivversion vom 23. November 2010)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.ottos.ch/index.php?nav=18,24
- ↑ Illegale Dumpinglöhne bei OTTO’S
- ↑ http://www.otto-ineichen.ch/cgi/person/index.asp
- ↑ Die Mandatskönige in Bern. In: Tages-Anzeiger vom 2. November 2011
Nationalräte: Prisca Birrer-Heimo | Yvette Estermann | Ida Glanzmann-Hunkeler | Otto Ineichen | Josef Kunz | Ruedi Lustenberger | Felix Müri | Louis Schelbert | Pius Segmüller | Georges Theiler
Ständeräte: Konrad Graber | Helen Leumann-Würsch
Liste der Mitglieder des Schweizer Nationalrats | Liste der Mitglieder des Schweizer Ständerats
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