Otto Michaelis (Politiker)

Otto Michaelis (Politiker)

Otto Michaelis (* 12. September 1826 in Lübbecke; † 9. Dezember 1890 in Berlin) war ein deutscher Journalist und Politiker und entschiedener Vertreter des Wirtschaftsliberalismus.

Michaelis studierte ab 1844 Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin und wurde 1847 Auskultator am Oberlandesgericht Paderborn. Seit 1849 war er hauptberuflich als Journalist tätig. Ab 1856 war er Chefredakteur des volkswirtschaftlichen Teils der Berliner Nationalzeitung. Michaelis war führendes Mitglied des volkswirtschaftlichen Kongresses.

1862 wurde er für die Fortschrittspartei Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, dem er bis 1867 angehörte.[1] 1866 trat er aus der Fortschrittspartei aus und der Nationalliberalen Partei bei, die er 1867 im Reichstag des Norddeutschen Bundes vertrat.[2] 1867 wurde er von Rudolph von Delbrück als Vortragender Rat ins Bundeskanzleramt berufen, wodurch sein Reichstagsmandat erlosch. Michaelis war entscheidend für die wirtschaftliche, legislative und institutionelle Einigung im Norddeutschen Bund und äußerst wichtig für das spätere Deutsche Reich. 1880 wurde Michaelis Präsident des Reichsinvalidenfonds.

Michaelis galt als wirtschaftsliberal, aber nicht als Freihändler, Manchestermann und auch nicht als dogmatisch, dafür aber als sehr pragmatisch. Er war das erste prominente Mitglied der Fortschrittspartei, das aus pragmatischen Gründen aus dieser Partei austrat und damit den Weg zur Gründung einer nationalliberalen Partei ebnete.

Inhaltsverzeichnis

Schriften

  • Volkswirtschaftliche Schriften. zwei Bände, Berlin 1873

Einzelnachweise

  1. Kurzbiografie und Bild in: Conrad, Horst / Haunfelder, Bernd: Preussische Parlamentarier. Ein Photoalbum 1859-1867. Vorwort von Lothar Gall. Düsseldorf: Droste Verlag, 1986, S. 94 (Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien)
  2. Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 46; vgl. auch Phillips, A. (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 29

Literatur

Weblinks


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