- Parament
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Paramente (lat. parare mensam: „den Tisch bereiten“ oder lat. parare mentem: „den Geist bereiten“) sind die im Kirchenraum und in der Liturgie verwendeten Textilien, die oftmals künstlerisch aufwendig gestaltet sind.
Inhaltsverzeichnis
Arten von Paramenten
Stola, Manipel und die Obergewänder (Kasel, Dalmatik, Tunicella) der Liturgen sowie Kelchvelum, Pultvelum und Bursa richten sich nach der jeweiligen liturgischen Farbe.
- Das Kelchvelum ist ein Tuch zur Verhüllung des Kelches.
- Das Pultvelum bedeckt das tragbare Pult, auf dem das Messbuch liegt.
- Die Bursa ist eine aufklappbare Tasche mit versteifter Einlage zur Aufbewahrung und Aufnahme des Korporales.
Zu den Paramenten des Altares zählt die sogenannte Kelchwäsche. Sie besteht aus Palla, Korporale, Kelchvelum und Lavabotuch, gefertigt aus reinem Leinen.
- Das Korporale ist ein quadratisches Tuch. Es wird während der Messfeier als Unterlage für Kelch und Hostienschale verwendet.
- Die Palla corporis ist eine quadratische, steife Bedeckung des Kelches. Sie steht als Symbol für den Grabstein Christi. Ihre praktische Bedeutung liegt darin, dass sie eine Verunreinigung oder Verdunstung des Messweines verhindert.
- Das Kelchtuch (lat. Purifikatorium) wird zur Reinigung von Kelch und Hostienschale nach der Kommunion verwendet.
- Das Lavabotuch dient zum Trocknen der Hände nach der Händewaschung.
- Das Altartuch ist die Auflage des Altars. In alten, barocken Kirchen sind Altartücher oft mit wertvoller, handgearbeiteter Spitze verziert.
Man unterscheidet Ziboriumvelum und Segensvelum:
- Das Ziboriumvelum ist ein Tuch zum Verhüllen des Gefäßes zur Aufbewahrung des Allerheiligsten.
- Das Segensvelum wird auch als Schultervelum bezeichnet. Es wird nach antikem Brauch verhüllend um die liturgischen Geräte gelegt, um diese nicht mit bloßen Händen zu berühren.
In manchen evangelischen Kirchen wird mit dem Begriff „Parament“ nur das Antependium und der Pultbehang bezeichnet. Diese sind oft mit christlichen Symbolen verziert und schmücken die Kirche in der passenden liturgischen Farbe.
- Das Antependium ist eine an der Vorderseite angebrachte Bekleidung des Altares.
- Der Pultbehang schmückt das Lesepult oder den Ambo.
Weiterhin zählen neben den genannten auch Tücher (wie das Bahrtuch), Vorhänge, Wandbehänge und Teppiche zur Paramentik eines Kirchenraumes.
Museen
Das Haus der Seidenkultur in Krefeld ist ein Museum und Industriedenkmal - eine einstige Paramentenweberei. Im Mutterhaus der Franziskanerinnen in Gengenbach (BW) ist ein Kunst- und Paramentenmuseum.[1]
Italien:[2]
Produzenten
Einige Klöster betreiben die Herstellung von Paramenten, zum Beispiel
- die Abtei Maria Frieden in der Eifel
- das Kloster Fahr oder
- das Benediktinerinnenkloster St. Gabriel in Österreich.
Hersteller bzw. Restaurateure haben ihren Sitz oft in Wallfahrtsorten oder am Hauptort einer Diözese bzw. Erzdiözese ("Bischofssitz").[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Joseph Braun: Handbuch der Paramentik. Freiburg im Breisgau: Herder 1912 (Volltext)
- Michael Braunsteiner und Heimo Kaindl (Hrsg.): Historische Textilien aus dem Sakralbereich: Bedeutung und Nutzung. Erforschung und Konservierung. Admont; Graz: Diözesanmuseum Graz 1998.
- Karen Stolleis: Messgewänder aus deutschen Kirchenschätzen vom Mittelalter bis zur Gegenwart: Geschichte, Form und Material. Regensburg, Schnell & Steiner GmbH, 2001, ISBN 3-7954-1254-4
- Sr. M. Augustina Flüeler: Paramente, NZN-Verlags AG, Zürich, 1949
- Sr. Klara Antons: Paramente - Dimensionen der Zeichengestalt. Verlag Schnell und Steiner GmbH, Regensburg 1999, ISBN 3-7954-1214-5
- Hiltrud Westermann-Angerhausen (Hrsg.): Museum Schnütgen – Die liturgischen Gewänder, 11. bis 19. Jahrhundert. Köln 2001, ISBN 3-932800-05-2
- Nikodemus C. Schnabel: Die liturgischen Gewänder und Insignien des Diakons, Presbyters und Bischofs in den Kirchen des byzantinischen Ritus. Würzburg: Echter, 2008.
- Franz Johann Joseph Bock: Geschichte der liturgischen Gewänder der Mittelalters, oder Entstehung und Entwicklung der kirchlichen Ornate und Paramente mit Rücksicht auf Stoff, Gewebe, Farbe, Zeichnung, Schnitt und rituelle Bedeutung, nachgewiesen und durch 120 Abbildungen in Farbendruck erläutert v. Dr. Franz Bock, 3 Bde., Bonn 1859, 1867, 1871;
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