Park links der Weser

Park links der Weser
Blick auf die Ochtum im Park

Der Park links der Weser ist die zweitgrößte Parkanlage Bremens.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Größe

Der Park links der Weser liegt im Stadtteil Bremen-Huchting zwischen den Ortsteilen Huchting und Grolland sowie der Gemeinde Stuhr, ca. 4 Kilometer westlich vom Zentrum Bremens auf der linken Weserseite. Der Park wird durchschnitten von der Bundesstraße 75 und der daneben verlaufenden Straßenbahnlinie. Nördlich wird er tangiert von der Eisenbahnlinie Bremen-Oldenburg und findet danach seine Ergänzung in einem Naturschutzgebiet.

Der Landschaftspark ist etwa 200 Hektar groß.

Chronik

1958 wandte sich das Vereinsgründungsmitglied Karl Riedemann an die Bremer Bürgerschaft mit der Forderung, dass nach den vielen Parks auf der rechten Weserseite von Bremen nunmehr auch ein größerer „Stadtwald“ zwischen Huchting und Grolland als „Bürgerpark Neustadt“ ausgewiesen werden müsse. Bausenator Alfred Balcke (SPD) formulierte 1963 in einer Schrift u. a.: „…wenn es nach den heutigen Vorstellungen der Stadtplaner ginge, würde Bremen eines Tages einen zweiten Bürgerpark haben“. Doch trotz der wiederholten Forderungen geschah zunächst so gut wie nichts. Denn andererseits war in einem Ausbauplan von 1963 in einem Teilbereich zwischen Huchting und Grolland an der B 75 ein großer Friedhof vorgesehen. Im Flächennutzungsplan Bremens von 1965 war zudem hier schon die Trasse einer Autobahn enthalten und im „Stadtentwicklungskonzept Bremen“ von 1971 die Autobahn und noch dazu eine Eisenbahntrasse.

1976 wurde dann der Verein „Bürgerpark links der Weser“ gegründet. Auch die Gemeinde Stuhr war an einer positiven Entwicklung für einen Park stark interessiert. Zunächst wurde mit dem Bürgerparkverein Bremen über den Namen und die Beteiligung an der Bürgerparktombola gestritten. Auch träumte man von einer Bundesgartenschau in diesem Gebiet. 1978 entschied das Oberlandesgericht Bremen, dass der Name Bürgerpark nur von dem Bürgerparkverein geführt werden dürfte. Der Verein nannte sich nun „Verein Park links der Weser“. In der Zeit des Vereinsvorsitzenden Dr. Gerold Fuchs wurde eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Bürgerparkverein bewirkt und so auch die Beteiligung an der Bürgerparktombola ab den 1980er Jahren erreicht.

In Bremen bestanden zu dieser Zeit Pläne, die vorhandene Startbahn des Flughafens Bremen in ihrer vollen Länge von 2 km Länge wieder nutzbar zu machen. Dazu musste auch die direkt vor der Startbahn liegende Ochtum aus Sicherheitsgründen ca. 300 bis 400 Meter nach Westen verlegt werden. Die Huchtinger Politiker fordern für diesen Fall,

  • dass die Planung einer Autobahn (A5) zwischen Huchting und Grolland aufgegeben wird,
  • dass auch die geplante Güterumgehungsbahn in diesem Gebiet entfällt
  • und dass mit der Verlegung der Ochtum ein Landschaftspark zwischen Huchting und Grolland entwickelt wird.

Durch Gespräche sozialdemokratischer Kommunalpolitiker mit Bürgermeister Hans Koschnick konnte 1978 erreicht werden, dass genau diesen Forderungen entsprochen wurde; nun konnte 1979 endlich mit den Planungen auch für den Landschaftspark begonnen werden.

Die ersten Pflanzaktionen erfolgten jährlich. 1983 entstanden der Achterfeldweg und der Hermann-Allmers-Hügel. 1985 wurde der Landschaftsplan Nr. 3 für dieses Gebiet verabschiedet. Es folgte, im Zusammenhang mit der vollen Nutzbarmachung der vorhandenen Start- und Landebahn des Flughafens, die Verlegung der Ochtum. Ein schlängelnder Flusslauf mit naturnah gestalteten Ufer- und Flachwasserzonen, begleitet von Wegen entstand und bildete das Rückgrat des „Ochtumparks“. Im Landschaftsplan heißt es:

Übergeordneter für die Entwicklung des Planungsraumes ist die Erhaltung und Weiterentwicklung einer siedlungsnahen, durch Grünlandnutzung geprägten Kulturlandschaft.“

Der Park wurde langsam aber stetig weiterentwickelt: Zunächst mit der Ochtum im Bereich Grolland und den Parkzonen im Bereich Kirchhuchting, dann folgten große Bereiche nördlich der B 75 und zusammen mit der Gemeinde Stuhr Grünanlagen zwischen Hohenhorster See und dem Hohenhorster Weg. Hier übernahm auch der Parkverein einen ehemaligen Pferdehof als seine Residenz. Weitere Wege, Brücken und Grünanlagen folgten. Auch im nördlich der Eisenbahn angrenzenden Bereich erfolgten Maßnahmen für den Naturschutz mit einem Beobachtungshügel.

Situation heute

Nach nur rund 25 Jahren ist ein beachtlicher Landschaftspark entstanden, der aber noch weiter ausgebaut wird. Da die Bundesstraße 75 den Park teilt, fehlt noch eine Verbindung der beiden Teile des Parks. Auch die Verknüpfung mit dem angrenzenden Gebiet zur Gemeinde Stuhr soll verbessert werden.

Literatur, Quellen

  • Der Senator für Umweltschutz: Landschaftsplan Nr. 3, Niederung Huchting-Grolland, Bremen, 1985
  • Verein Park links der Weser: Dokumentation über die Entstehung eines Parks, Bremen, 1979

Weblinks


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