- Passabe
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Subdistrikt Passabe Hauptstadt Passabe Fläche 60,84 km²[1] Einwohnerzahl 7.572 (2010)[1] Sucos Einwohner (2010)[2] Abani 5.953 Malelat 1.619 Übersichtskarte Passabe (Pasab, Pasabe, Pássabe) ist ein Dorf und ein Subdistrikt in der osttimoresischen Exklave Oecusse. Der Ort war Schauplatz des Passabe-Massakers, über den auch der Dokumentarfilm Passabe berichtet.
Inhaltsverzeichnis
Der Ort
Das Dorf liegt im Suco Abani, am Rio Passabe, nahe der Grenze zwischen der osttimoresischen Exklave Oecusse und dem indonesischen Westtimor auf einer Höhe von 794 m über dem Meer. In nächster Nachbarschaft liegen hier nebeneinander die meisten Orte des Sucos. Um das Siedlungszentrum um Passabe herum befinden sich zwei Grundschulen, eine vorbereitende Schule für die Sekundärstufe (Escola Pre-Secundaria Passabe)[3], ein kommunales Gesundheitszentrum und ein ausgebauter Hubschrauberlandeplatz.[4] Passabe ist auch eine Aldeia, der ein Chefe de Aldeia vorsteht.[5]
Der Subdistrikt
Passabe bildet den Süden von Oecusse. Im Norden liegen die Subdistrikte Nitibe und Oesilo, in alle anderen Richtungen grenzt Passabe an Indonesien. Bei Nuaf Bijae Sunan gibt es Streitigkeiten um die Grenzziehung zwischen den Ländern. Der Subdistrikt teilt sich in die zwei Sucos Abani und Malelat. Der Suco Haemnanu wurde Abani vor 2003 angegliedert. An ihrer Grenze verlaufen von Südwest nach Nordost die Monte Pluas. Ihr höchster Gipfel mit 1.100 m liegt in Abani. Der höchste Punkt Passabes mit 1.478 m liegt in der unbesiedelten Südwestspitze Abanis. Von hier aus kann man Westtimors höchsten Berg, den Mutis (2.427 m) sehen.[6] Wo der Passabefluss nach Indonesien fließt, sinkt das Land im Osten auf 505 m ab, an der Westgrenze am Fluss Kusi, der später zum Noel Besi wird, sogar auf 485 m.[7]
Passabe hat 7.572 Einwohner (2010,[1] 2004: 7.139[8]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Baikeno. Der Altersdurchschnitt beträgt 18,7 Jahre (2010,[1] 2004: 19,5 Jahre[9]).
95 % der Haushalte in Passabe bauen Maniok an, 94 % Reis, 95 % Mais, 89 % Kokosnüsse , 95 % Gemüse und 67 % Kaffee.[9]
Nach den Wahlen 2004/2005 wurde Adelino Cau Chef des Subdistrikts Passabe.
Das Passabe-Massaker
Passabe war der Schauplatz des schlimmsten Massakers in Oecusse, während der Unruhen nach dem Unabhängigkeitsreferendum von 1999. Soldaten der Streitkräfte Indonesiens und 200 pro-indonesische Milizionäre der Sakunar (Skorpion) ermordeten zunächst zwischen dem 7. und 9. September 1999 im Subdistrikt Oesilo in den Dörfern Tumin, Quiubiselo, Nonquican (alle Suco Bobometo) und Nibin (Usitaqueno) 17 Personen mit Macheten und Schusswaffen. Häuser wurden niedergebrannt und die Überlebenden in das indonesische Westtimor deportiert. In Imbate angekommen, wurden 55 junge Männer durch Soldaten, Polizisten und Milizionären von den anderen getrennt, gefesselt und geschlagen. Am Morgen des 10. Septembers wurden sie zu Fuß nach Passabe getrieben und 47 dort erschossen und erstochen. Acht Männer konnten entkommen.[10][11][12]
Die aus Singapur stammenden James Leong und Lynn Lee drehten einen Dokumentarfilm namens Passabe, der in dem Dorf spielt. Der Film zeigt das Leben einiger Einwohner Passabes fünf Jahre nach den Gewalttaten. Auch das Leben eines ehemaligen Mitglieds der Milizen wird gezeigt und wie die Gemeinde mit dem Geschehenen umgeht. Im Januar 2006 wurde der Film vom Jakarta International Film Festival ausgeschlossen.[13]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
- ↑ Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
- ↑ UNMIT-Karte von August 2008
- ↑ Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch)
- ↑ Gunung Mutis Protection Forest
- ↑ Timor-Leste GIS-Portal
- ↑ Direcção Nacional de Estatística Census 2004
- ↑ a b Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
- ↑ Masters of Terror - Passabe Massaker
- ↑ CAVR-Report: 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances (englisch)
- ↑ CAVR-Report: Chapter 7.3: Forced Displacement and Famine (englisch)
- ↑ Channel News Asia, 4. Januar 2006, S'pore film on Timorese village banned at Jakarta Film Festival
Weblinks
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