Patricia St. John

Patricia St. John

Patricia Mary St. John (* 5. April 1919 in Southampton, England; † 15. August 1993 in Coventry, England) war eine englische Krankenschwester und Missionarin in Marokko sowie Autorin zahlreicher christlicher Bücher, vor allem für Kinder.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Patricia St. John war das dritte von fünf Kindern der Missionare Harold und Ella St. John. Sie kam in England kurz nach der Rückkehr ihrer Eltern aus Südamerika zur Welt. Den größten Teil ihrer Kindheit verbrachte sie in England, erlebte jedoch im Alter von sieben Jahren auch die Schweiz, wohin sie mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern für ein Jahr zog, nachdem ihr Vater wieder in die Überseemission eingestiegen war. In ihrem zweiten Buch Spuren im Schnee sind nach eigenen Angaben viele Erinnerungen aus dieser Zeit in Rossinière bei Montreux verarbeitet.[1]

Während des Zweiten Weltkrieges erlernte Patricia St. John den Beruf der Krankenschwester im St. Thomas Hospital in London.[2] Nach dem Krieg arbeitete sie zunächst für mehrere Jahre als Hausmutter im Internat ihrer Tante in Clarendon,[3] bis sie sich 1949 entschied, ihrem Bruder Farnham nach Marokko nachzureisen, der dort als Arzt tätig war.[4] In Tanger arbeitete sie als Krankenschwester im Missionskrankenhaus, ging später für einige Jahre ins Rif-Gebirge und wohnte in Chefchaouen. Außerdem unternahm sie während der 27 Jahre, die sie in der Mission verbrachte, auch Reisen in den Libanon, die Türkei, nach Ruanda und Äthiopien. 1976 kehrte sie dann nach England zurück [5] wo sie in Coventry ihre letzten Lebensjahre verbrachte. Hier engagierte sie sich im ortsansässigen christlichen Kinderhilfswerk Global Care,[6] das sie mitbegründet hatte und deren Präsidentin sie zeitweise war. Für Global Care war sie unter anderem in Rumänien[7] und Äthiopien unterwegs, um dort zu helfen. Als Folge der Reise nach Äthiopien entstand das Buch Mehrit – Was Liebe vermag.[8]

Werk

Ihr erstes Buch Das Geheimnis von Wildenwald schrieb Patricia St. John noch im heimischen England auf Anfrage der Internatskinder nach einer spannenden Geschichte. Oft sind in ihren Geschichten Parallelen zu ihrem eigenen Leben zu bemerken. So spielt ihr Buch Spuren im Schnee in einem fiktiven Ort in der Schweiz, der nach dem Vorbild der Gegend kreiert ist, in der Patricia als Teenager selbst einige Jahre verbrachte. Hamid und Kinza sowie andere Bücher spielen wiederum in Marokko, wo sie jahrelang arbeitete. Die meisten ihrer Bücher schrieb sie für Kinder, aber auch einige Biographien und historische Romane stammen aus ihrer Feder.

Ihre Bücher Das Geheimnis von Wildenwald, Spuren im Schnee, Hamid und Kinza, Der verschlossene Garten und Wo der Fluss beginnt wurden von Regisseuren wie Johannes Osberghaus und Sendern wie HBO und ERF als Hörspiel bzw. Film veröffentlicht. Das Geschichte von Spuren im Schnee wurde außerdem als Animationsserie im Fernsehen bekannt unter Die Kinder vom Berghof.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Das Geheimnis von Wildenwald („The Tanglewood’s Secret“, 1948)
  • Spuren im Schnee („Treasures Of The Snow“, Scripture Union 1950)
  • Hamid und Kinza („Star Of Light“, 1953)
  • Überraschung im Morgengrauen („The Secret Of The Fourth Candle“, 1960)
  • Der verschlossene Garten („Rainbow Garden“, Scripture Union 1960)
  • Die silberne Straße („Three Go Searching“, Moody Publishers 1966)
  • Flucht in die Freiheit, deutscher Originaltitel: Einer lief davon („Twice Freed“, 1970)
  • Lucys Entdeckungen („The Mystery Of Pheasant Cottage“, 1977)
  • Wo der Fluss beginnt („Where The River Begins“, 1980)
  • Flecky und Flauschi („The Other Kitten“, Scripture Union 1984)
  • Die Spur führt nach Jerusalem
  • Mein Freund Frisky
  • Mehrit – Was Liebe vermag
  • Die Gleichnisse Jesu erzählt für Kinder
  • So groß ist Gott
  • Abenteuer Gebet. Wie rede ich mit Gott? („Prayer Is An Adventure“)
  • Harold St. John: Reisender in Sachen Gottes („Harold St. John: A Portrait“)
  • Die Autobiografie („Patricia St. John Tells Her Own Story“)

Einzelnachweise

  1. Patricia St. John: Die Autobiographie. Brunnen Verlag, Gießen 52010, S. 38.
  2. Ebd., S. 52.
  3. Ebd., S. 51.
  4. Ebd., S. 71.
  5. Ebd., S. 237.
  6. Website des Kinderhilfswerks
  7. Patricia St. John: Die Autobiographie. Brunnen Verlag, Gießen 52010, S. 274.
  8. Ebd., S. 267.

Weblinks


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