Evangeliums-Rundfunk

Evangeliums-Rundfunk
Logo des ERF

Der Evangeliums-Rundfunk Deutschland e. V. (ERF) ist ein deutscher gemeinnütziger eingetragener Verein, der Radio- und Fernsehprogramme sowie Internetangebote mit christlich-evangelikalen Inhalten produziert.

Inhaltsverzeichnis

Trägerschaft und Zielsetzung

Der Evangeliums-Rundfunk wurde am 19. Oktober 1959 in Wetzlar gegründet. Er betreibt Hörfunk- und Fernsehprogramme mit dem Ziel, „durch Radio- und Fernsehsendungen mitzuhelfen, dass Menschen Christen werden und Christen Christen bleiben“ (Homepage des ERF). Hinzugekommen sind 2002 die Christliche Internetarbeitsgemeinschaft CINA (heute ERF Online) und eine Stiftung (2001), die nach eigenem Bekunden die „Förderung des geistlichen und kulturellen Lebens sowie sozialer und diakonischer Belange durch Medienarbeit“, und die „Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus durch Wort und Bild“ zur Aufgabe hat.

Derzeit sind rund 230 Mitarbeiter bei ERF Deutschland angestellt; hinzu kommen Kreise von jeweils ca. 800 ehrenamtlichen Autoren und Seelsorgern und Lebensberatern sowie Kontaktern für die Öffentlichkeitsarbeit. Direktor und Vorstandsvorsitzender des Senders ist der Journalist, Buchautor und Liedermacher Jürgen Werth, Programmdirektor der freikirchliche Pastor Udo Vach, Geschäftsführer ist Ulrich Rüsch, Vorstand Technik und Marketing ist Hans-Hartmut Diehl. Radio-Chefredakteur ist Andreas Odrich, Leiter von ERF Fernsehen ist Wolf-Dieter Kretschmer, Leiter von ERF Online ist Dr. Jörg Dechert.

Im Mai 2007 wurde Bernd Bierbaum (Bremen) zum Vorsitzenden des neu geschaffenen Aufsichtsrates gewählt.[1]

Der Evangeliums-Rundfunk ist der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste der EKD angeschlossen und ist offizieller Medienpartner der EKD.

Neben dem ERF Deutschland gibt es noch den ERF Medien in der Schweiz, ERF Österreich und ERF Südtirol als jeweils eigenständige Vereine.

Der Evangeliums-Rundfunk pflegt seit seiner Gründung eine Partnerschaft mit der internationalen christlichen Radiomission Trans World Radio (TWR). Er tritt als deutschsprachiger Zweig von TWR auf, obwohl er völlig anders organisiert ist (der ERF ist im Wesentlichen Programmanbieter, während TWR bis heute vor allem Sender betreibt und Sendezeit makelt/an christliche Organisationen weitervermietet).

Geschichte

Logo von ERF Südtirol

Am 19. Oktober 1959 gründete sich der Verein Evangeliums-Rundfunk e. V. in Wetzlar. Beweggrund für die meisten Gründungsmitglieder war, dass über die öffentlich-rechtlichen Sender zu wenig christliches Programm gesendet wurde. Vor allem Andachten, biblische Themen, aber auch Musik mit geistlichen Inhalten wurden vermisst. Da es in Deutschland noch keinen zugelassenen privaten Rundfunk gab, entschloss man sich zur Zusammenarbeit mit Trans World Radio, einem amerikanischen Verein, der weltweit Sender betreibt und bereitwillig Sendeanlagen für deutschsprachige Sendungen zur stundenweisen Miete anbot. So wurden die ersten Sendungen am 5. Februar 1961 über Kurzwelle von Monte Carlo ausgestrahlt. Es folgten weitere Sendeanlagen in Bonaire (Niederländische Antillen), Swasiland (deutsche und ausländische Sendungen für Südafrika). Seit 1966 gibt es Sendungen auf Mittelwelle (Monte Carlo). Seit dem 1. April 1996 nutzt der Evangeliums-Rundfunk auch einen Mittelwellensender in Mainflingen, mit dem früher der Deutschlandfunk das Gebiet der DDR versorgte.

Seit 1971 besteht das eigene Studio- und Bürogebäude in Wetzlar-Dalheim. Später wurden Tochterunternehmen gegründet in der Schweiz (heute ERF Medien), in Österreich, in Südtirol (Meran) und in Pretoria (Südafrika), sowie mehrere weitere Geschäftsstellen in Deutschland. Seit 1974 gibt es Sendungen für ausländische Mitbürger, zusätzlich zu fremdsprachigen Sendungen für Christen in Osteuropa, die bis zum Ende des Eisernen Vorhangs ebenfalls aus Monte Carlo gesendet werden mussten. Danach stand sogar bis 1996 für einige Jahre ein Mittelwellensender in Russland für die Ausstrahlung deutsch- und fremdsprachiger Sendungen zur Verfügung.

Seit 1985 gibt es Sendungen in Privatradios (Beteiligung am Kabelpilotprojekt in Ludwigshafen und später im ganzen deutsschprachigen Europa), später auch im privaten Fernsehen. Es folgten Videoangebote im Internet (life-tv.net) und schließlich eine eigene Sendeschiene bei Bibel TV. Mit der Übernahme der Christliche InterNet-Arbeitsgemeinschaft (CINA) wird das Internet zum dritten Standbein des ERF. 2008 wird die CINA zu ERF online. Alle Radio- und Fernsehangebote lassen sich auf der Website der ERF (www.erf.de) anhören bzw. ansehen. ERF online stellt noch weitere Websites zur Verfügung. 2009 wird das Fernsehangebot zu einem eigenen Fernsehkanal (ERF eins) ausgebaut, der über ASTRA digital zu empfangen ist.

Logo von ERF für Kinder

Finanzierung

Die Finanzierung erfolgt durch Spenden der Hörer, Zuschauer, User und Freunde bei einem Jahresbudget von rund 13 Millionen Euro (Stand 2007). Bis Ende April 2008 wurden so nach Angaben des Senders rund 3,5 Mio. Euro eingenommen.[2]

Außerdem gibt es seit 2001 eine „ERF-Stiftung“,[3] deren satzungsmäßiger Zweck darin besteht, den Sender finanziell zu unterstützen.[4]

Programm

ERF Radio

Der ERF und seine Tochterunternehmen betreiben folgende Sender:

  • ERF Radio: siehe Hauptartikel ERF Radio
  • CrossChannel (christliches Internetradio für Jugendliche)
  • ERF Pop, ein musikorientiertes Internetradio für die 30- bis 50-jährige Kernzielgruppe (seit April 2009)
  • Life Channel (sprachregionales Radio von ERF Medien seit Oktober 2005): siehe Life Channel

Hauptsächlich sendet der ERF seine Radioprogramme über die ASTRA-Satelliten und in verschiedenen Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Südhessen und in Teilen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) ERF Radio im Kabel. Im Internet werden die Sender auch via Livestream verbreitet. Podcast-Angebote ausgewählter Sendebeiträge, sowie ERF Radio und CrossChannel.de per Telefon sind die jüngsten technischen Neuerungen.

Aus dem Jugendprogramm e.r.f. junge welle ist 2004 das interaktive Webradio CrossChannel.de hervorgegangen.

ERF Fernsehen

(Siehe Hauptartikel: ERF Fernsehen)

Die Anfänge der Fernseharbeit des ERF liegen in den späten 70er Jahren, als international erfolgreiche, christliche Kinderfilme synchronisiert und verliehen wurden. Sendemöglichkeiten ergaben sich erst mit den ersten privaten Fersehanbietern Mitte der 80er Jahre.

Als Mitgesellschafter bestreitet ERF Fernsehen einen wesentlichen Teil des Programms von Bibel TV. Für 2009 ist die der Start eines eigenen Fernsehprogramms über Astra geplant.[5] Zunächst wechselt ab 1. Januar die Sendeschiene UnsERFeierabend von Bibel TV auf die neue Medienplattform ERF eins[6], ab März soll der Sender zu einem 24-Stunden-Programm ausgebaut werden.

ERF Online

Drittes Standbein der ERF Arbeit ist ERF Online (früher: CINA) mit mehr als 15 verschiedenen Angeboten. Darüber hinaus ist das Radioprogramm als Livestream und das komplette Fernsehangebot verfügbar. Datenbanken mit Informationen zu christlichen Gemeinden, Urlaub und Freizeit, Stellenangeboten etc. ergänzen das Angebot. Gemeinsam mit anderen Kooperationspartnern, unter anderem Bibelgesellschaften und Verlagen, werden verschiedene Bibelübersetzungen bereit gestellt.

Literatur

  • Antenne (zweimonatlich erscheinendes Magazin des ERF, unter anderem mit Programmübersicht und anderen Themen)
  • mehr (ab 2008 zweimonatlich erscheinendes Nachfolgemagazin der Antenne beim ERF Österreich)

Weblinks

Quellen

  1. Meldung auf Feuerflamme
  2. Übersichtsseite der ERF Spendenprojekte
  3. Vorstellung der Stiftung auf einer Seite des ERF
  4. Informationen des ERF zu Geldzuwendungen über die ERF-Stiftung
  5. Monatszeitung Antenne, Dezember 2006, S. 20/21
  6. ERF Homepage: http://erf.de/4082-ERF_eins.html. Stand: 12.2.2009.

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