Paul Kretschmer

Paul Kretschmer (* 2. Mai 1866 in Berlin; † 9. März 1956 in Wien) war ein deutscher Linguist, der die Frühgeschichte und die Wechselbeziehungen der indoeuropäischen Sprachen studierte und zeigte, wie diese durch nicht-indoeuropäische Sprachen beeinflusst wurden, wie zum Beispiel Etruskisch.

Leben

Kretschmer war Sohn des Genremalers und Kostümkundlers Albert Kretschmer (1825 bis 1891) und Bruder des historischen Geografen Konrad Kretschmer (1864 bis 1945).

Kretschmer studierte Klassische Philologie und Indogermanistik. In Berlin war er ein Schüler Hermann Diels. Nach einer außerordentlichen Professur an der Universität Marburg (1897–1899) besetzte Kretschmer einen Lehrstuhl in vergleichender Linguistik an der Universität Wien, an der er bis 1936 blieb. Gemeinsam mit Franz Skutsch begründete er 1908 die Zeitschrift Glotta.

In der von Friedrich von der Leyen begründeten Buchreihe Märchen der Weltliteratur veröffentlichte Kretschmer 1917 ein Buch mit griechischen Volksmärchen. Schon vorher hatte er Märchen als Beispiele benutzt, mit denen er auf den Inseln Lesbos und Korfu neugriechische Dialekte erforschte.

Auszeichnungen

• 1892: Förderpreis der Bopp-Stiftung

Schriften

• Einleitung in die Geschichte der griechischen Sprache (1896)
• Griechische Volksmärchen (1917)

Literatur

• Georg Renatus Solta: Kretschmer, Paul. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, S. 15 f.

Weblinks

• Literatur von und über Paul Kretschmer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

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