- Paul Mathias Padua
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Paul Mathias Padua (* 15. November 1903 in Salzburg; † 22. August 1981 in Rottach-Egern) war ein deutscher Maler.
Leben
Paul Mathias Padua wuchs in ärmlichen Verhältnissen bei seinen Großeltern im niederbayrischen Geiselhöring und Straubing auf. Später zog es Padua nach Murnau und München. Padua brach seine akademische Ausbildung frühzeitig ab und konzentrierte sich auf seine Malerei. Paduas Frühwerk ist im Wesentlichen durch die Arbeiten des Malers Wilhelm Leibl beeinflusst, sein späteres Werk wurde zunehmend durch die Neue Sachlichkeit geprägt. 1922 wurde Padua Mitglied in der Münchner Künstlervereinigung. In den Folgejahren wurden Paduas Bilder regelmäßig Gegenstand regionaler Ausstellungen, für seine künstlerischen Fertigkeiten wurde er u. a. 1928 mit dem Georg-Schicht-Preis und 1930 mit dem Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet. In den 1930er Jahren nahm Paduas Bekanntheit zu, so dass er auf zahlreichen Reisen auch außerhalb der Münchner Region und im europäischen Ausland ausstellte.
Paduas Karriere als junger, der traditionellen Kunst zugewandter Künstler war eher ungewöhnlich, da er keine abgeschlossene akademische Ausbildung genossen hatte. Er wurde im Dritten Reich als Künstler anerkannt, er war auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen 1938 - 1944 im Haus der Deutschen Kunst zu München mit 23 Werken vertreten, machte sich mit dem virtuosen Kolorit seiner Stillleben und weiblichen Akte einen besonderen Namen. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, 1937 und 1940 erhielt er den Lenbachpreis der Stadt München für Portraits (1937/Clemens Krauss) und 1938 den Preis für das schönste Kinderportrait. Unter den Portraitierten (vor 1945 und nach 1945) finden sich Franz Lehár, Richard Strauss, Herbert von Karajan, Gerhart Hauptmann, Otto Hahn, Friedrich Flick und Franz Josef Strauß.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Padua in eine Propagandakompanie als Kriegskünstler eingezogen, aufgrund einer Verwundung allerdings frühzeitig zurück nach Deutschland geschickt. Padua malte bis 1943 einige der bekanntesten Bilder der deutschen NS-Propagandakunst, etwa „Der Führer spricht“, in dem Adolf Hitler als Inbegriff der nationalsozialistischen Religionsauffassung propagiert wird. Auch das Gemälde „Der 10. Mai 1940“, das den Beginn des Westfeldzuges heroisiert, ist ein herausragendes Werk der Blut-und-Boden-Kunst. 1943 verzog Padua nach St. Wolfgang in Österreich. Bei der Ausstellung Deutsche Künstler und die SS 1944 in Salzburg wurde von ihm das Bild „Der Urlauber“ ausgestellt. Über seine Entnazifizierung in Österreich ist nichts bekannt.
Nach dem Krieg wurde Paduas Farbpalette intensiver und umfangreicher. 1951 kehrte Padua nach Deutschland zurück. Im Tegernseer Tal eröffnete Padua seine eigene „Galerie am See“. Über die letzten 30 Jahre bis zu seinem Tod ist nicht viel öffentlich bekannt.
Literatur
- Paul Mathias Padua. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 26, E. A. Seemann, Leipzig 1932, S. 132
- Hans Vollmer: des XX. Jahrhunderts, Band III, 1956, Seite 537.
- Berthold Hinz: Die Malerei im deutschen Faschismus - Kunst und Konterrevolution, Hanser, München 1974, ISBN 3-446-11938-8
- Kunst im 3. Reich - Dokumente der Unterwerfung, Katalog des Frankfurter Kunstvereins, 1974
- Reinhard Müller-Mehlis, Die Kunst im Dritten Reich Heyne, München 1976, ISBN 3-453-41173-0
weblinks
Commons: Paul Mathias Padua – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Deutscher Maler
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- Mann
- Geboren 1903
- Gestorben 1981
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