Paul Ssymank

Paul Ssymank

Paul William Ssymank (* 19. September 1874 in Dresden; † 19. September 1942 ebenda) war ein deutscher Studienrat und Studentenhistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ssymank besuchte das Annenrealgymnasium in Dresden und studierte daraufhin in Leipzig. Seit 1896 trat er als führender Kopf der Finkenschaft in Erscheinung, der später so genannten Freistudentischen Bewegung. Bereits in seiner Studienzeit war ihm bewusst, dass die Bibliotheken die Literatur zur studentischen Geschichte in Deutschland nicht ernsthaft und systematisch genug sammelten.

Nach seinem Examen arbeitete er als Studienrat auf verschiedenen weiterführenden Schulen in Pirna, Dresden, Rostock, Posen und seit 1920 in Göttingen.

Gründungsbeschluss des Hochschularchivs der Deutschen Studentenschaft, mitunterzeichnet von Paul Ssymank

In seiner Zeit als Studienrat wirkte er als Herausgeber der Finkenblätter und beschäftigte sich so zwangsläufig mit Studentengeschichte. Zur systematischen Erfassung der Literatur gründete er bereits 1910 in Posen eine „hochschulgeschichtliche Bücherei“.

Ab 1920 in Göttingen betrieb er die Gründung des „Hochschularchivs der Deutschen Studentenschaft“, das er bis 1922 leitete. An der Universität Göttingen wurde ihm als erstem Studentenhistoriker im Oktober 1920 die Anerkennung zuteil, einen Lehrauftrag für Hochschul- und Studentengeschichte zu erhalten. Diesen Lehrauftrag führte er bis zum 30. September 1939 aus.

Aufgrund der wachsenden Aufgaben und des sich ansammelnden Materials gründete er 1925 das „Institut für Hochschulkunde“. Im Jahre 1929 wurde diesem Institut der „wissenschaftliche Apparat für Studentengeschichte an der Universität Göttingen“ angegliedert.

Als nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 die Arbeit sehr erschwert wurde, weil die Machthaber seine Arbeit politisch instrumentalisieren wollten, verkaufte Ssymank sein „Institut für Hochschulkunde“ im Jahre 1936 an die Stadt Würzburg, wo es als Grundstock eines „Instituts für Studentengeschichte“ dienen sollte.

Ssymank blieb weiter auf dem Gebiet der Studentengeschichte tätig, weigerte sich aber, die NS-Reichsstudentenführung bei ihren politischen Bestrebungen zu unterstützen. Im Jahre 1939 siedelte er in seine Geburtsstadt Dresden über, wo er wenige Jahre später verstarb.

Das Institut für Hochschulkunde an der Universitätsbibliothek Würzburg ist heute eine der wichtigsten Anlaufstellen für Studentenhistoriker in Deutschland.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Robert Paschke: Zum 100. Geburtstag von Paul Ssymank. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Jahrgang 19, o.O. 1974, S. 224–225.
  • Marek Podlasiak: Paul Ssymank – Chronist der deutschen Studentengeschichte. In: Jahrbuch für Universitätsgeschichte 5 (2002), S. 171–183. (Digitalisat)

Weblinks


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