Robert Paschke

Robert Paschke

Robert Paschke (* 3. Oktober 1905 in Bamberg; † 28. Mai 1985 in Emskirchen) war ein deutscher Arzt und Studentenhistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Paschke, Sohn des Gymnasialprofessors und späteren Konrektors des humanisctischen Gymnasiums in Erlangen, Johann Paschke, besuchte die Volksschule in Regensburg, das Alte Gymnasium in Regensburg und das humanistische Gymnasium in Erlangen. 1924 nahm er das Studium der Chemie, später der Medizin und Zahnmedizin an der Universität Erlangen auf, wo er Mitglied des Corps Bavaria wurde. 1930 bestand er das medizinische Staatsexamen. 1931 promovierte er zum Dr. med. 1934 ließ er sich als praktischer Arzt und Geburtshelfer in Emskirchen nieder.

1946 gründete Paschke den Ärztlichen Kreisverband Neustadt-Scheinfeld, dem er bis 1972 vorstand. Von 1954 bis 1974 war er Delegierter beim Bayerischen Ärztetag.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit befasste sich Paschke schon früh mit Studentengeschichte und wurde 1930 Mitglied der Historischen Kommission des Kösener Senioren-Convents-Verbandes. 1953 organisierte er die erste Deutsche Studentenhistorikertagung nach dem Zweiten Weltkrieg und war maßgeblich an der Konstituierung des Arbeitskreises der Studentenhistoriker im Convent Deutscher Akademikerverbände (CDA) beteiligt, der die Tagungen seither ausrichtet. Bis 1979 war er selbst für die Durchführung der Tagungen verantwortlich. 1955 war Paschke gemeinsam mit Erich Bauer und Werner Matthäus Gründer des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung und bis 1975 dessen Vorsitzender. Von Bauer übernahm er 1969 auch die Schriftleitung des Jahrbuchs "Einst und Jetzt". Von 1960 bis 1984 redigierte er die zweimal jährlich erscheinenden studentengeschichtlichen Sonderhefte der Zeitschrift "Convent". Sein 1999 von Friedhelm Golücke aus dem Nachlass herausgegebenes "Studentenhistorisches Lexikon" wurde zum Standardwerk. Paschkes studentengeschichtlicher Nachlass befindet sich im Kösener Archiv im Institut für Hochschulkunde an der Universität Würzburg (Bestand N 11).

Darüber hinaus verfasste er Gedichte und ein Schauspiel. Im bayerischen Ärzteblatt betreute er ab 1970 die Rubrik "Äskulap und Pegasus". 1969 war er Mitgründer der bayerischen Landesgruppe der Schriftstellerärzte, für den er auch als Pressereferent tätig war. Der Bundesverband Deutscher Schriftstellerärzte ernannte ihn zum Ehrenmitglied.

Auszeichnungen

Paschke wurde mit der Fabricius-Medaille des CDA (1965) und der Rudelsburg-Plakette des Verbandes Alter Corpsstudenten (1968) ausgezeichnet. Er war Träger der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland.

Werke (in Auswahl)

  • Annalen des Corps Bavaria zu Erlangen 1848-1868 (zusammen mit Werner Matthäus, 1929)
  • Erinnerungen Erlanger Bayern aus den Jahren 1840-1860 (1939)
  • Die Korporationen im Urteil der nationalsozialistischen Führung und Presse. In: Convent 6 (1955), S. 49-53
  • Der Einfluß des klassischen Idealismus auf die ersten Corps. In: Friedrich Hielscher: Festschrift zum Kösener Kongreß vom 16. bis zum 19. Mai 1956 in Würzburg, Würzburg 1956, S. 6-16
  • Das Corps Plavia Leipzig. In: Einst und Jetzt. Sonderband 1960, S. 41-46
  • Paul Bertololy Rhenaniae Heidelberg. Corpsstudent, Dichter und Arzt. In: Einst und Jetzt 16 (1971), S. 160-176
  • Corps Hansea Bonn 1838-1844/45. In: Einst und Jetzt 23 (1978), S. 335-336

Literatur

  • Friedhelm Golücke (Hrsg.): Verfasserlexikon zur Studenten- und Universitätsgeschichte. Ein bio-bibliographisches Verzeichnis. SH-Verlag, Köln 2004, ISBN 3-89498-130-X, (Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen 13), S. 256-258.

Weblinks


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