Payerhütte

Payerhütte
Payerhütte
CAI Hütte Kategorie E
Payerhütte, im Hintergrund die Weißkugel in den Ötztaler Alpen
Payerhütte, im Hintergrund die Weißkugel in den Ötztaler Alpen
Lage Gipfel des Becher über dem Übeltalferner; Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Italien
Gebirgsgruppe Ortlergruppe
Geographische Lage 46° 31′ 39″ N, 10° 32′ 38″ O46.527510.5438888888893029Koordinaten: 46° 31′ 39″ N, 10° 32′ 38″ O
Höhenlage 3.029 m s.l.m.
Payerhütte (Südtirol)
Payerhütte
Besitzer CAI-Sektion Mailand
Erbaut 1875
Hüttentyp Hütte
Übliche Öffnungszeiten Mitte Juni bis Ende September
Beherbergung 80 Betten, 80 Lager, 6 Notlager
Weblink www.payerhuette.com
Hüttenverzeichnis CAI (ital.)

Die Payerhütte ist eine Alpenvereinshütte der Sektion Mailand des Club Alpino Italiano (Italienischer Alpenverein, CAI). Sie befindet sich in Südtirol (Italien) am Ortler auf einer Höhe von 3.029 m s.l.m..

Inhaltsverzeichnis

Geschichtliches

Wiener Bergsteiger mit Führer auf der Payerhütte am 23. Juli 1891

Der Bau einer Schutzhütte an dieser Stelle wurde bereits 1870 bei der ersten Generalversammlung des Deutschen Alpenvereins besprochen. 1874 unternahmen die Sektionen Leipzig und Prag des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins erste Bemühungen zur Errichtung der Hütte, schließlich begann im Jahr 1875 jedoch die Sektion Prag allein mit dem Bau. Es wurde ein Weg von Trafoi aus zum Bauplatz errichtet, über den sämtliches Material hinaufgetragen werden musste. Bereits am 6. September 1875 wurde das Schutzhaus eingeweiht und nach Julius Payer, dem Entdecker des über die Payerhütte führenden Normalwegs auf den Ortler, benannt. Diese erste kleine Hütte bot bis zu 30 Personen Unterschlupf. Bereits 1876 wurde sie um ein Holzlager erweitert und der Steig von Sulden aus wurde ausgebaut. Die nun leichter zugängliche Hütte wurde schon 1877 von 135 Bergsteigern besucht, im Jahr darauf wurde sie ausgebaut. Doch 1885 war die erste Payerhütte bereits zu klein, sodass durch einen Neubau die Schlafplätze verdoppelt wurden. Ab 1887, ein Jahr später als vorgesehen, wurde das Haus bewirtschaftet. 1892 bis 1894 erfolgte der nächste Zubau. 1899 waren bereits über 1000 Personen in der Payerhütte zu Gast. Ab 1901 wurde sie täglich von Sulden aus mit Post versorgt. Von 1906 bis 1907 errichtete man ein großes zusätzliches Schlafhaus, die heutige Hütte. Diese verfügte damals über 80 Schlafplätze und ab 1911 sogar über einen Telefonanschluss.[1]

Während des Gebirgskriegs diente die Payerhütte als Stützpunkt des österreichischen Militärs, das 1916 eine Materialseilbahn von Sulden aus errichtete. Von hier aus wurde die höchstgelegene Stellung dieses Krieges, jene am Ortlergipfel, versorgt. Nach dem Krieg wurde die Hütte durch den italienischen Staat enteignet und fiel an die Sektion Mailand des CAI. Während des Zweiten Weltkriegs kam es zu zwei Jahren ohne Bewirtschaftung, 1947 brannte der mittlere Teil der Hütte ab, sodass alle dort befindlichen Wirtschaftsräume nun im Schlafhaus untergebracht werden mussten. Der bereits damals problematische Gletscherschwund machte 1949 den Bau eines Wasserreservoirs nötig. Seit 1965 gibt es bei der Hütte auch einen Hubschrauberlandeplatz.[1]

Zusammen mit 24 weiteren vom Staat enteigneten Schutzhütten ging die Payerhütte 2011 vom CAI wieder in das Eigentum der Autonomen Provinz Bozen über, die Bewirtschaftung wurde bis auf Weiteres jedoch noch dem CAI überlassen.[2][3]

Aufstieg

von Sulden

Mit dem Langenstein-Lift von Sulden hinauf. Dann auf markiertem, zunächst flachen steinigem Weg zum steilen Aufstieg zur Tabarettahütte. Von der Tabarettahütte hinauf zur Bärenkopfscharte und weiter auf dem ausgesetzten Grat zur Payerhütte. Gehzeit 3–4 Stunden.

von Trafoi

Von der Straße hinunter zum Fluss, über eine Brücke, dann im Wald auf Serpentinen den Weg hinauf. Beim Erreichen der Baumgrenze steht man direkt vor der Berglhütte. Von der Berglhütte weiter auf markiertem sehr steinigen Weg hinauf zum Grat. Weiter auf dem Grat zur Payerhütte. Gehzeit ca. 4,5 Stunden.

Touren von der Payerhütte

Die Payerhütte vor dem Ortler (rechts).
Payerhütte mit Neuschnee
  • Ortler (3.905 m, Gehzeit ca. 4 Stunden)
  • Langensteinlift (2.330 m, Gehzeit 2,5 – 3 Stunden)
  • Sulden (1.900 m, Gehzeit 3,5 – 4 Stunden)
  • Trafoi (1.500 m, Gehzeit 4 Stunden)

Übergang zu anderen Hütten

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Hanspaul Menara: Südtiroler Schutzhütten. 2 Auflage. Athesia, Bozen 1983, ISBN 88-7014-017-2, S. 116-118.
  2. Schutzhütten Südtirol, abgerufen am 11. Juli 2011
  3. Alpenverein Südtirol (Hrsg.): Jahresbericht 2010. Berge erlebt. 2010, S. 31 (http://issuu.com/alpenvereinsuedtirol/docs/jahresbericht_2010, abgerufen am 11. Juli 2011).

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