Berglhütte

Berglhütte

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Berglhütte
CAI
Berglhütte mit Stilfser-Joch-Straße
Berglhütte mit Stilfser-Joch-Straße
Gebirgsgruppe Ortleralpen
Geographische Lage 46° 31′ 36″ N, 10° 30′ 50″ O46.52666666666710.5138888888892188Koordinaten: 46° 31′ 36″ N, 10° 30′ 50″ O
Höhenlage 2.188 m s.l.m.
Berglhütte (Südtirol)
Berglhütte
Erbauer DAV Sektion Hamburg
Besitzer CAI Sektion Meran
Erbaut 1897; Neubau: 1956
Beherbergung 12 Betten, 14 Lager
Weblink http://www.berglhuette.it/index.html
Hüttenverzeichnis CAI (ital.)
Zeichnung der Berglhütte aus dem Jahr 1911

Die Berglhütte (italienisch Rifugio Borletti, genauer Rifugio Aldo e Vanni Borletti) ist eine auf 2.188 m s.l.m. gelegene Schutzhütte in Südtirol. Sie liegt am Fuße des Ortlers und wird vom Club Alpino Italiano (CAI) betrieben.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Wege

Die Berglhütte liegt im Trafoier Tal am Bergl, einer Anhöhe unterhalb des Pleißhorngrates des Ortlers. Sie kann von Trafoi aus über die Wallfahrtskirche Heilige Drei Brunnen (1.605 m) in etwa 1,5 bis zwei Stunden erreicht werden.

Weitere von der Berglhütte aus erreichbare Schutzhütten sind das Bivacco Pellicioli (3.236 m), das Hochjochbiwak (3.535 m) und die Payerhütte (3.020 m).

Die Berglhütte ist ein wichtiger Stützpunkt für die Besteigung des Ortlers über den Meraner Weg sowie weitere, seltener begangene Anstiege zu diesem Gipfel. Darüber hinaus dient sie als Ausgangspunkt für Touren auf die Thurwieserspitze (3.652 m) und die Trafoier Eiswand (3.565 m).

Geschichte

Die Route der Erstbesteiger des Ortlers über die Hinteren Wandlen, die während des 19. Jahrhunderts noch mehrmals begangen wurde, sowie einige weitere Anstiege führten am Standort der heutigen Hütte vorbei. Dieser wurde daher damals häufig für Biwaks in den Resten einer verfallenen Schäferhütte verwendet, sodass bald der Bedarf nach einer Schutzhütte spürbar wurde. 1884 ließ hier Ferdinand Arning, Vorstand der Sektion Hamburg des Deutschen Alpenvereins, eine einfache kleine Selbstversorgerhütte mit vier bis fünf Schlafplätzen errichten, die er vollständig selbst finanzierte. Der Ausbau des Hüttenweges wurde von der bekannten Alpinistin Hermine Tauscher-Geduly bezahlt.

Diese Arninghütte ging nach dem Tod Arnings an die Sektion Hamburg des DAV, der den schon etwas verfallenen Bau im Jahre 1897 durch eine neue größere Hütte ersetzen ließ. Diese Hamburger Hütte war mit sechs Betten und zehn Schlafplätzen im Matratzenlager bereits deutlich besser ausgestattet. 1912 wurde oberhalb der Hütte ein Gedenkstein für den Tourismuspionier Theodor Christomannos errichtet, der den Meraner Weg auf den Ortler ausgebaut und damit auch den Tourismus in Trafoi und an der Berglhütte unterstützt hatte. Im Gegensatz zu anderen Hütten der Umgebung wurde die Hamburger Hütte im Ersten Weltkrieg nicht zerstört.

Nach Ende des Krieges übertrug der italienische Staat die Bewirtschaftung der Sektion Mailand des CAI. Diese renovierte die Hütte mehrmals, unter anderem im Jahre 1925, finanziert von der Familie Borletti. Ab 1939 verfiel die Hütte, nachdem in Folge der Option viele Trafoier ausgewandert waren.[1] 1956 setzte man die Hütte wieder in Stand. Auch diese Arbeiten wurden finanziell hauptsächlich von der Familie Borletti getragen. Nach zweien derer Mitglieder wurde die Berglhütte 1956 dann offiziell in Rifugio Aldo e Vanni Borletti umbenannt.[2] Seit 1999 ist der Grund der Berglhütte nicht mehr im Eigentum des Staates Italien, sondern des Landes Südtirol. Seit dieser Zeit wird sie von der CAI-Sektion Meran betrieben.[1][3][4] Die Hütte wird meist von Juni bis Mitte Oktober bewirtschaftet. Darüber hinaus wird sie im Frühling manchmal für Skitourengeher geöffnet, die den Ortler über die Hohe Eisrinne besteigen.[5][6] Die Zahl der Übernachtungsplätze beträgt 26.[7]

Zusammen mit 24 weiteren vom Staat enteigneten Schutzhütten ging die Berglhütte 2011 vom CAI wieder in das Eigentum der Autonomen Provinz Bozen über, die Bewirtschaftung wurde bis auf Weiteres jedoch noch dem CAI überlassen.[8][9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Andrea Kuntner: Die Bergführer von Sulden und Trafoi. Legende und Geschichte. Schlanders 2004, S. 188-189.
  2. Wolfgang Jochberger: Alpine Schutzhütten am Ortler und deren Geschichte, in: Wolfgang Jochberger, Südtiroler Kulturinstitut (Hrsg.): Ortler. Der höchste Spiz im ganzen Tyrol. Athesia, Bozen 2004, ISBN 88-8266-230-6, S. 181-182.
  3. Hanspaul Menara, Am Ortler unterwegs, in: Wolfgang Jochberger, Südtiroler Kulturinstitut (Hrsg.): Ortler. Der höchste Spiz im ganzen Tyrol. Athesia, Bozen 2004, ISBN 88-8266-230-6, S. 153-154.
  4. Peter Holl; Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein, Alpenverein Südtirol (Hrsg.): Alpenvereinsführer Ortleralpen. 9 Auflage. 2003, ISBN 3-7633-1313-3, S. 71 (Google Books, abgerufen am 13. März 2010).
  5. a. & A. Jentzsch: Ortler Skitour. bergsteiger.at, abgerufen am 14. März 2010.
  6. Berglhütte Winter, abgerufen am 19. März 2010
  7. Berglhütte Übernachtung, abgerufen am 19. März 2010
  8. Schutzhütten Südtirol, abgerufen am 11. Juli 2011
  9. Alpenverein Südtirol (Hrsg.): Jahresbericht 2010. Berge erlebt. 2010, S. 31 (http://issuu.com/alpenvereinsuedtirol/docs/jahresbericht_2010, abgerufen am 11. Juli 2011).

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