- Peer-Gynt-Suite
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Die Peer-Gynt-Suiten 1 und 2 von Edvard Grieg nach dem Drama Peer Gynt von Henrik Ibsen gehören zu den bekanntesten Orchesterstücken der romantischen Musik.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Ibsen und Grieg hatten sich 1866 in Rom kennengelernt, waren aber nie Freunde geworden. Zu dieser Zeit arbeitete Ibsen an dem dramatischen Gedicht Peer Gynt nach der Vorlage norwegischer Märchen von Peter Christen Asbjørnsen. Nach dem Erfolg der Dichtung plante Ibsen, sie zu einem Bühnenstück umzuarbeiten, und beauftragte Grieg, die Musik dafür zu schreiben. Das Theaterstück wurde am 24. Februar 1876 uraufgeführt. Aus der dazugehörigen Musik stellte Grieg 1888 und 1891 die Suiten zusammen, welche die Werkbezeichnungen Opus 46 und 55 tragen.
Sätze
Suite No. 1:
- Morgenstimmung (Allegretto pastorale)
- Besetzung: 2222-4200-Pk-Str
- Åses Tod (Andante doloroso)
- Besetzung: Str
- Anitras Tanz (Tempo di Mazurka)
- Besetzung: Trgl-Str
- In der Halle des Bergkönigs (Alla marcia e molto marcato)
- Besetzung: 2(+Picc)222-4231-Pk-Gr. Tr.-Bk-Str
Suite No. 2:
- Der Brautraub - Ingrids Klage (Allegro furioso-Andante doloroso)
- Arabischer Tanz (Allegretto vivace)
- Solvejgs Wiegenlied (Lento)
- Peer Gynts Heimkehr (Allegro agitato)
- Solvejgs Lied (Andante-Allegretto tranquillamente)
Diese Satzzusammenstellung entspricht nicht der Ordnung der Stücke im Drama. Grieg schuf selbst Fassungen für 2- und 4-händiges Klavier der beiden Suiten.
Bearbeitungen des Werkes
Die Morgenstimmung, der erste Satz der Peer-Gynt-Suite Nr. 1, wird in Werbung (beispielsweise AEG, Rama), Film und Fernsehen so häufig verwendet, dass sie zu den bekanntesten klassischen Melodien zählt. 1998 verwendete der Song Ocean of Light von In-Mood & Juliette das Thema dieses Stücks als Hookline. Die amerikanische Metalband Kamelot verwendete in ihrem Song Forever die bekannte Melodie aus Solvejgs Lied aus der Peer-Gynt-Suite Nr. 2 op. 55.
Ebenso bekannt ist In der Halle des Bergkönigs. Die früheste bekannte Verwendung des Stückes findet sich in dem frühen deutschen Tonfilm M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931) von Fritz Lang. Das Stück wird im Film vom Serienmörder Hans Beckert, gespielt von Peter Lorre, gepfiffen, fungiert somit als seine Erkennungsmelodie und ist die einzige im Film vorkommende Musik.
Die Band Savatage benannte ein komplettes Album (In The Hall of the Mountain King, engl. für In der Halle des Bergkönigs) nach diesem Stück, das auch eine Adaption des Originals für E-Gitarre enthielt. Weitere Adaptionen von In der Halle des Bergkönigs gibt es unter anderem von The Who, Ritchie Blackmores Rainbow, Helloween bei dem Song Gorgar, sowie von Apocalyptica, die es als Instrumentalsong für ihr Album Cult verwendeten. Das Electric Light Orchestra interpretierte das Thema sehr originalgetreu auf On the Third Day aus dem Jahr 1973. Eine Bearbeitung von In der Halle des Bergkönigs für Gitarre wurde 1978 auf der CD Waves von Martin Kolbe und Ralf Illenberger veröffentlicht.
Die DDR-Band Electra veröffentlichte mit ihrer beim DDR-Label Amiga erschienen Langspielplatte Adaptionen bereits 1976 eine Rockadaption dieses Titels.
Die Melodie kommt außerdem in der Verfilmung von Der Doktor und das liebe Vieh vor. Benutzt wird die ansteigende Dramaturgie des Stückes auch in Rat Race (2001). Ebenfalls ist das Intro der finnischen Fernsehserie The Dudesons komplett mit der Melodie unterlegt.
Eine Bearbeitung besonderer Art gibt es von Duke Ellington. Sie wurde von CBS auf der CD Three Suites veröffentlicht. Die Kompositionen wurden als Grundlage verwendet, um auf typisch Ellingtonsche Jazzinterpretation vom Orchester umgesetzt zu werden.
Auch der Film The Social Network enthält Die Halle des Bergkönigs in einer Szene. Der oscar-prämierte Soundtrack (der den Remix enthält) wurde von Trent Reznor und Atticus Ross komponiert. Die Fassung lehnt sich an den allgemein dunklen, elektronisch-industriellen Score an und hat Einflüsse vom Sound von Treznors Band Nine Inch Nails. Nach Angaben von Reznor dauerte es mehrere Wochen bis die finale Version fertiggestellt war.
Einige Aufnahmen
- Peer-Gynt-Suiten No. 1 & 2
- Academy of St. Martin in the Fields – Sir Neville Marriner (1997, Hänssler Classic)
- Berliner Philharmoniker – Herbert von Karajan (1971, Deutsche Grammophon)
- Birmingham Symphony Orchestra – Sakari Oramo (2000, Erato)
- Bournemouth Symphony Orchestra – Paavo Berglund (EMI)
- Göteborger Symphonie-Orchester - Neeme Järvi (1987, 1993, Deutsche Grammophon)
- Ulster Orchestra – Vernon Handley (Chandos Classics)
- Peer Gynt
- Höhepunkte aus der Bühnenmusik, Berliner Philharmoniker – Jeffrey Tate (1997, EMI)
- vollständige Bühnenmusik (Originalfassung), Staatskapelle Dresden – Herbert Blomstedt (1979, EMI)
- Bergen Philharmonic Orchestra – Ole Christian Ruud (2003, BIS)
- Three Suites, Duke Ellingtons Bigband-Fassungen von Griegs »Peer-Gynt-Suite« (1960, CBS)
Weblinks
- Gemeinfreie Partitur der Suite Nr. 1
- Gemeinfreie Partitur der Suite Nr. 2
- www.kreusch-sheet-music.net – Gemeinfreie Noten des vollständigen Werks „Peer-Gynt-Suite“ - Klavierauszug
- Plattenaufnahme zum Anhören bei archive.org
- Metamorphose eines Taugenichts - Über Ibsens&Griegs Peer Gynt - von Walter Eigenmann
Kategorien:- Orchesterwerk
- Theatermusik
- Morgenstimmung (Allegretto pastorale)
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