Peter Lotz

Peter Lotz

Petrus Lotichius Secundus, eigentlich Peter Lotz (* 2. November 1528 in Niederzell/Schlüchtern; † 7. November 1560 in Heidelberg war ein Gelehrter und bedeutender neulateinischer Dichter des 16. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Petrus Lotichius Secundus wurde am 1528 in Niederzell, heute ein Ortsteil von Schlüchtern (Hessen) als Peter Lotz geboren. Er besuchte in seiner Kindheit (1535/1537) die von seinem Onkel Abt Petrus Lotichius (Peter Lotz) gegründete Klosterschule in Schlüchtern. Erste Anregungen für lateinische Dichtungen erhielt er von dem Frankfurter Humanisten Jacobus Micyllus. Ab 1544 nahm er ein Studium in Marburg auf, wechselte bald darauf nach Leipzig zu Joachim Camerarius und von dort nach Wittenberg zu Melanchthon. Im Winter 1546/47 diente er als Soldat im Schmalkaldischen Krieg auf protestantischer Seite bei Magdeburg. 1548 erwarb er den Grad eines Magister Artium in Wittenberg. 1550/51 reiste er als Begleiter der Neffen des Würzburger Kanonikus Daniel Stibar (siehe auch Erasmus Neustetter genannt Stürmer) nach Paris. Ende 1551 nahm er in Montpellier ein Studium der Medizin und Botanik auf, das er Ende 1554 in Padua fortführte und 1556 in Bologna mit der Verleihung des Doktortitels abschloss. 1557 wurde er von Kurfürst Ottheinrich als Professor der Medizin und Botanik nach Heidelberg berufen, wo sich schnell ein Kreis jüngerer Dichter um ihn scharte. Der seit 1556 von sich wiederholenden Fieberanfällen heimgesuchte, starb (eventuell als Folge einer Vergiftung aus der Bologneser Zeit) als einer der bedeutendsten deutschen Lyriker seiner Zeit am 7. November 1560. Er hinterließ ein umfangreiches Oeuvre an klassischen Vorbildern orientierter Gedichte.

Werke

  • Elegiarum liber; Carminum libellus - Paris, 1551
  • Elegiarum liber secundus; Venator - Lyon, 1553
  • Carminum libellus - Bologna, 1556
  • Poemata - Leipzig, 1563
  • Opera omnia - Leipzig, 1586
  • Poemata omnia, herausgegeben v. Pieter Burmann der Jüngere - Amsterdam, 1754. Nachdr. der Ausg. Amsterdam, Schouten, 1754. Hildesheim ; Zürich ; New York: Olms o. J.

Literatur

  • Adalbert Elschenbroich: Lotichius, Petrus Secundus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. 238–241.
  • Cuno: Lotichius, Petrus Secundus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 270 f.
  • Eintrag in Zedlers Universallexikon, Band 18, Blatt 296.
  • Ulrike Auhagen, Eckart Schäfer: Lotichius und die römische Elegie. Verlag Günter Narr, Tübingen, 2001, ISBN 3823357921, ISBN 978-3823357926
  • Friedrich Bluhme, Ernst Gottlob Köstlin: Des P. Lotichius Secundus Elegieen. Verlag Hemmerde und Schwetschke, 1826
  • Bernd Henneberg: Die Hirtengedichte von Petrus Lotichius Secundus(1528-1560): Text, Übersetzung, Interpretation. Diss. Freiburg i.Br. 1985

Weblinks


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