- Peter Trawny
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Peter Trawny (* 17. Dezember 1964 in Gelsenkirchen) ist ein deutscher Philosoph.
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Biographie
Nach dem Abitur im Jahr 1985 studierte Trawny Philosophie, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum, wo er, nach einem Gastaufenthalt an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau und an der Universität Basel, das Magisterium 1992 abschloss. 1995 wurde er bei Klaus Held mit der Dissertation Grundstimmung. Martin Heideggers Phänomenologie der Welt zum Dr. phil. promoviert, die mit einem Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert und 1997 mit dem Zweiten Förderpreis aller Fakultäten der Bergischen Universität Wuppertal ausgezeichnet wurde. Danach folgte ein zweimonatiger Aufenthalt an der University of Kyoto in Japan mit einem Stipendium der Japan Society for the Promotion of Science.
Ab 1997 war Peter Trawny wissenschaftlicher Assistent an der Bergischen Universität Wuppertal am Lehrstuhl des Phänomenologen Klaus Held. Im Anschluss an seine Habilitation an dieser Universität im Jahr 2000 zum Thema Die Zeit der Dreieinigkeit. Untersuchungen zur Trinität bei Hegel und Schelling, arbeitete er 18 Monate lang am Philosophischen Seminar der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität. Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach am Neckar gewährte Trawny 2005 ein Vollstipendium und ehrte ihn 2006 mit dem Ernst-Jünger-Stipendium des Landes Baden-Württemberg. Im selben Jahr wurde er zum außerplanmäßigen Professor für Philosophie an der Bergischen Universität Wuppertal ernannt. Trawny lehrte seither als Gastprofessor an mehreren internationalen Universitäten, wie an der Universität Wien, der Tongji-Universität in Shanghai oder der Södertörns Högskola in Stockholm am Center for Baltic and East European Studies. Im Sommersemester 2009 vertrat Trawny eine W3-Professur an der Bergischen Universität für Ästhetik und Kulturphilosophie.
Wissenschaftliche Arbeit
Trawnys Zugang zu philosophischen Problemen bedient sich einer phänomenologisch-hermeneutischen Methode. Im Zentrum seiner Arbeit befinden sich Fragen der Politischen Philosophie, der Ethik sowie der christlichen Religion. Ein besonderes Interesse gilt der Ausarbeitung eines philosophischen Verständnis von Globalisierung und Kosmopolitismus, welches im Projekt mit dem Titel "Das Medium oder Die Abwesenheit der Revolution" seine Ausarbeitung finden soll. Sein Denken ist ferner von dem Versuch getragen, die Dichtung, vor allem jene Friedrich Hölderlins und Stefan Georges, als eine noch „über die Philosophie hinausgehende Möglichkeit des Humanen“ zu rehabilitieren. Dabei ist das Projekt "Aussetzung oder Die andere Erfahrung" von der Ausarbeitung eines poetischen Erfahrungsbegriffs bzw. einer Phänomenologie des "poetischen Lebens" geleitet. Neben seiner Forschung und Lehre ist Trawny an der wissenschaftlichen Edition der Martin Heidegger Gesamtausgabe beteiligt.
Schriften (Auswahl)
- Martin Heidegger. Einführung, Campus Verlag, Frankfurt und New York 2003
- Heidegger und Hölderlin oder Der Europäische Morgen, Königshausen & Neumann, Würzburg 2004
- Denkbarer Holocaust. Die politische Ethik Hannah Arendts, Königshausen & Neumann, Würzburg 2005
- Sokrates oder Die Geburt der Politischen Philosophie, Königshausen & Neumann, Würzburg 2007
- Die Autorität des Zeugen. Ernst Jüngers politisches Werk, Matthes & Seitz, Berlin 2009 ISBN 978-3-88221-643-1
- „Adyton“. Heideggers esotherische Philosophie, Matthes und Seitz, Berlin 2010 ISBN 978-3-88221-662-2
Weblinks
- Literatur von und über Peter Trawny im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Kategorien:- Philosoph (20. Jahrhundert)
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