- Pfalz-Sulzbach
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Die Pfalzgrafschaft Pfalz-Sulzbach, auch als Herzogtum Pfalz-Sulzbach bekannt, war ein selbstständiges, reichsunmittelbares Fürstentum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, das durch den Neuburger Hauptvergleich von 1656 aus dem wittelsbachischen Herzogtum Pfalz-Neuburg hervorgegangen war. Es hatte jedoch nie einen Sitz im Fürstenkolleg des Reichstages, da es sich formal nur um eine Nebenlinie der Wittelsbacher handelte, die nie offiziell damit belehnt wurde. Das Herzogtum umfasste die Residenzstadt Sulzbach mit dem zugehörigen Landgericht sowie die Herrschaft Breitenstein, das Amt Pleystein (seit 1764), die neuburgische Hälfte am Gemeinschaftsamt Parkstein-Weiden (seit 1714) und das Pflegamt Floß mit dem Gericht Vohenstrauß.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Geschlecht der Grafen von Sulzbach, das im 11. und 12. Jahrhundert einflussreich und mächtig war, starb 1305 aus, womit deren Besitz zum Großteil an die Wittelsbacher fiel. Sulzbach wurde so ab 1505 Teil der Jungen Pfalz. Nachdem Pfalzgraf Ottheinrich I. von Neuburg die Kurpfalz geerbt hatte, trat er das Neuburger und Sulzbacher Gebiet im Heidelberger Vertrag von 1557 an Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken ab. Wolfgang gab Sulzbach zunächst als Apanage an seinen Sohn, den Pfalzgrafen Ottheinrich II., der ab 1582 im hiesigen Schloss residierte. Nachdem dieser 1604 ohne Erben gestorben war, fiel Sulzbach jedoch zurück an Wolfgangs ältesten Sohn, den zwischenzeitlichen Begründer der neueren Neuburger Linie, Philipp Ludwig. Mit dessen Tod 1614 wurde Sulzbach abermals als Apanage, diesmal für dessen jüngeren Sohn, Pfalzgraf August abgetrennt, verblieb jedoch unter Oberhoheit der Hauptlinie. Sein Sohn Christian August erlangte im Neuburger Hauptvergleich von 1656 als Herzog die Souveränität Pfalz-Sulzbachs. 1742 starb die Hauptlinie der Neuburger Pfalzgrafen aus, wodurch der Zweig Sulzbach mit Karl Theodor die Nachfolge dort antrat. 1777 wurden auch die bayerischen Wittelsbacher beerbt, so dass unter Karl Theodor die großen wittelsbachischen Länder Pfalz und Bayern zum ersten Mal seit vielen Jahrhunderten wieder vereinigt waren. Nach dem Aussterben der Linie Sulzbach 1799 fielen deren Territorien wiederum an Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler-Zweibrücken.
Das Herzogtum Pfalz-Neuburg/Sulzbach wurde 1808 aufgehoben und ging nun völlig im neuen Königreich Bayern auf. Bei der Landeseinteilung Bayerns 1837 wurde Neuburg mit Schwaben zu einem Regierungsbezirk (Kreis) zusammengeschlossen.
Pfalzgrafen und Herzöge von Pfalz-Sulzbach
- 1569–1604 Otto Heinrich
- 1604–1614 Philipp Ludwig
- 1614–1632 August
- 1632–1708 Christian August (seit 1656 unabhängig von Pfalz-Neuburg)
- 1708–1732 Theodor Eustach
- 1732–1733 Johann Christian Joseph
- 1733–1799 Karl Theodor, Kurfürst von der Pfalz (als Karl IV.) und von Bayern (als Karl II.)
- 1799–1808 Maximilian Joseph, Kurfürst von Bayern und der Pfalz (als Maximilian IV.)
Weitere Familienmitglieder
- Johann Ludwig von Pfalz-Sulzbach (1625–1649), schwedischer General im dreißigjährigen Krieg
Weblinks
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