- Pfitsch
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Pfitsch (ital.: Val di Vizze) Lage von Pfitsch in SüdtirolBezirksgemeinschaft Wipptal Provinz: Bozen (Südtirol) Region: Trentino-Südtirol Staat: Italien Einwohner (VZ 2001/31.12.2010): 2.619/2.761 Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:90,38 % deutsch
9,29 % italienisch
0,33 % ladinischKoordinaten 46° 54′ N, 11° 28′ O46.911.466666666667948Koordinaten: 46° 54′ N, 11° 28′ O Meereshöhe: 943 - 3.509 m s.l.m. (Zentrum: 948 m s.l.m.) Fläche/Dauer-
siedlungsraum:142,0/11,7 km² Fraktionen: Flains, Schmuders, Tulfer, Kematen, St.Jakob, Stein, Maibad, Ried, Rain, Grube, Kinzen Nachbargemeinden: Brenner, Finkenberg (A), Freienfeld, Gries am Brenner (A), Mühlbach, Mühlwald, Sterzing, Vintl, Vals Partnerschaft mit: Altdorf, bei Nürnberg (DE), Landkreis Cuxhaven (DE) Postleitzahl: 39049 Vorwahl: 0472 ISTAT-Nummer: 021107 Steuernummer: 81005910211 Politik Bürgermeister (2010): Dr. Johann Frei (SVP) Die Gemeinde Pfitsch zählt zu den nördlichsten Gemeinden von Südtirol. Die Gemeinde erhielt ihren Namen vom Pfitscher Tal, in dem sie liegt. Ihr Hauptort ist Wiesen, am Eingang des Tals.
Inhaltsverzeichnis
Einwohner
Die Gemeinde hat 2761 Einwohner (Stand 31. Dezember 2010), diese gehören laut Volkszählung von 2001 zu 89,9 % der deutschen, 9,85 % der italienischen und zu 0,25 % der ladinischen Sprachgruppe an.
Geschichte
Die Bewohnung des Gemeindegebietes geht bis in die Römerzeit zurück, denn bereits um 600 n. Chr. dürften die heutigen Fraktionen Flains, Tulfer und Kematen bestanden haben. Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde geht aus einer Schenkungsurkunde des Jahres 827 n. Chr. hervor.
Um 1070 kam es zu einem Felssturz, durch welchen der See, welcher das hintere Tal bis dahin ausfüllte, entleert wurde. Dadurch wurde auch der hintere Teil des Tales bewohnbar.
Rund hundert Jahre später, im Jahre 1186, werden dann auch die restlichen Fraktionen und Orte in einer päpstlichen Urkunde erwähnt.
Landschaft
Die Gemeindefläche beträgt 14.199 ha, woraus sich eine Einwohnerdichte von 18 EW/km² ergibt. Die der größte Teil der Nutzfläche wird von der Landwirtschaft genutzt (1454 ha). Die Gemeinde liegt im Pfitscher Tal und ist auf der südlichen Seite durch den Pfitscher Bach, auf der nördlichen Seite durch die Zillertaler Alpen, im Westen durch den Eisack begrenzt. Das Tal selbst ist über 36 km lang und hat vom Taleingang, welcher auf 946 m liegt, bis zum Pfitscher Joch (2246 m) eine Höhendifferenz von 1305 m. Im äußersten Talbereich liegt Wiesen, das in den letzten Jahren stark verbaut wurde. Weiter hinten im Tal, nach dem steilen Anstieg vor der „Wehr“, ist die Landschaft flach. Dies ist ein Resultat des bis zum Jahr 1070 existierenden Sees, welcher das Tal hinter der Wehr füllte. Dort gibt es keine großen Siedlungen, sondern vor allem Bauernhöfe und kleine Weiler. Des Weiteren ist die Landschaft großteils komplett naturbelassen.
Kurioserweise gehört auch der Bahnhof von Sterzing zur Gemeinde Pfitsch.
Das Wappen
Das Wappen besteht aus einem schwarzen Grund auf dem ein Bergkristall dargestellt ist. Dies steht für den ehemals betriebenen Bergbau, den Kristallreichtum und das dunkle Schiefergestein. Das Hufeisen ist dem Wappen eines ehemaligen örtlichen Gerichtsherrn entnommen. Der grüne Grund symbolisiert den Ortsteil Wiesen.
Politische Situation
Aktuelle Situation
Der aktuelle Gemeinderat und Bürgermeister wurde mit Mai 2010 gewählt. So wurde der bereits seit 2000 als Bürgermeister amtierende Kandidat Dr. Johann Frei in seinem Amt, bei drei Gegenkandidaten, mit 54,4% (819) der gültigen Stimmen, bestätigt.
Der neu gewählte Gemeinderat, welcher 15 Sitze umfasst, setzt sich wie folgt zusammen[1]:
Südtiroler Volkspartei (8): Frei Johann (Bürgermeister), Ainhauser Delueg Renate, Gasser Johann, Graus Werner, Gufler Stefan, Pupp Andreas, Schwärzer Stefan, Walter Simon
Die Freiheitlichen (2): Kasslatter Maximilian, Volgger Karl
Lista Civica Val Di Vizze (1): Bussola Renato
Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch (4): Astenwald Erwin, Bacca Silvia, Mair Arnold, Seppi Wilhelm
Historische Situation
- Im Mai 2005 trat Dr. Johann Frei als einziger Kandidat zur Bürgermeisterwahl an und wurde dadurch mit 100 % der gültigen Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt, wobei jedoch von 1691 Stimmzetteln 47,5 % ungültig oder weiß waren.[2]
Zwei Entscheidungen des 2005 gewählten Gemeinderates wurden kontrovers diskutiert, bzw. von der Bevölkerung teilweise abgelehnt:
- Die 2005 gebaute neue Sporthalle führte bei vielen auf Grund ihres Aussehens zu regen Diskussionen. Die Halle ist im nebenstehenden Bild gut am weißen Kunststoffdach zu erkennen. Die Kosten für den Bau der Halle betrugen ca. 350.000€.
- Im Frühjahr 2007 wollte der Gemeinderat eine Petition von 900 Personen nicht unterstützen, in der er aufgefordert wurde, sich gegen den Bau des Brennerbasistunnels auszusprechen. Der Brennerbasistunnel soll das Pfitschertal unterqueren. Der aktuell im Bau befindliche südliche Probestollen endet im Tal und ist mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen verbunden.[3]
Die Bürgermeister seit 1926
Faschistische Amtsbürgermeister (podestà), ehemalige Gemeinde Pfitsch:
- 1926–1929 Ing. Giuseppe Vandoni
- 1929–1930 Lodovico Merelli
- 1930–1931 Manlio Trabalza
ehemalige Gemeinde Wiesen:
- 1926–1928 Johann Weissteiner
- 1928 Dott. Leopoldo Traversi
- 1929 Dott. Leonardo Magi
- 1930–1931 Cav. Achille de Cadillac
1931 werden die Gemeinden Wiesen und Pfitsch zur Gemeinde Pfitsch zusammengelegt
Faschistische Amtsbürgermeister (podestà) und kommissarische Bürgermeister:
- 1931–1938 Cav. Achille de Cadillac
- 1938–1940 Cav. Francesco del Chicca
- 1940–1943 Cav. Enrico Schievano
- 1943–1944 Dr. Alois Kortleitner
Gewählte Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg:
- 1945–1952 Johann Bacher
- 1952–1977 Johann Bacher
- 1977–2000 Johann Pupp
- seit 2000 Dr. Johann Frei
Quellen
- ↑ Gemeinderatswahlen 2010 Gemeinde Pfitsch
- ↑ Wahlergebnisse Pfitsch
- ↑ Siehe Printausgabe der Bezirkszeitschrift „Der Erker“ vom März und April 2007 für eine detaillierte Darstellung
Weblinks
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