Phillippe Petit

Phillippe Petit
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Philippe Petit (* 13. August 1949 in Nemours, Frankreich) ist ein französischer Hochseilartist, Zauberkünstler, Pantomime sowie einer der frühesten Straßenjongleure. Petit erregte 1974 weltweite Aufmerksamkeit für seinen illegalen Drahtseilakt auf einem Hochseil zwischen den Türmen des World Trade Centers in New York City.

Inhaltsverzeichnis

Drahtseilakte

Am 7. August 1974 balancierte er insgesamt acht Mal in einer Höhe von 417 Metern über dem Boden auf einem einen Zoll starken Drahtseil von einem Dach des World Trade Centers zum anderen.

Die Aktion nahm sechs Jahre Vorbereitungszeit in Anspruch. Die Idee kam Petit, als er im Wartezimmer seines Zahnarztes einen Artikel über die New Yorker Zwillingstürme las, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in der ersten Bauphase befanden. Sechs Jahre lang sammelte er alle Informationen, die er über die Türme erhalten konnte. Unter dem Vorwand, Journalist zu sein, interviewte er den WTC-Bauleiter Guy F. Tozzoli. Am Abend des 6. August 1974 verschafften sich er und eine Gruppe Helfer Zugang zu den immer noch nicht fertiggestellten Gebäuden. Ihre Ausrüstung enthielt unter anderem eine Balancierstange, Schnüre, Werkzeug, ein 75 Meter langes Stahlseil sowie Pfeil und Bogen.

Um das schwere Stahlseil zwischen die Gebäude zu spannen, schoss ein Freund von Petit zunächst eine Angelschnur mittels Pfeil auf das gegenüberliegende Gebäude. Nach und nach wurden immer stärkere Schnüre - zuletzt das Stahlseil - auf das andere Gebäudedach gezogen.

Am 7. August 1974, kurz nach 7:00 Uhr morgens, begann Petit seinen 45-minütigen Drahtseilakt. Tausende von Menschen im Finanzbezirk, viele davon auf dem Weg in ihre Büros, blieben stehen und verfolgten das außergewöhnliche Schauspiel, das sich einen halben Kilometer über ihren Köpfen abspielte.

Nach der Aktion wurde Philippe Petit festgenommen und vor Gericht gestellt. Aufgrund der ausführlichen Berichterstattung und der weltweiten Anerkennung seiner Leistung wurden sämtliche Anklagepunkte fallen gelassen. Die Port Authority of New York and New Jersey als Eigentümerin des World Trade Centers befragte Petit eingehend, wie es ihm gelungen sei, den Sicherheitsvorkehrungen ein Schnippchen zu schlagen. Als Dank bekam er später eine Dauerkarte für die Aussichtsplattform des World Trade Centers überreicht.

Noch bevor das World Trade Center bei den Terroranschlägen am 11. September 2001 zerstört wurde, schrieb er die Erinnerungen über seine Aktion nieder. To Reach the Clouds: My High Wire Walk Between the Twin Towers wurde 2002 veröffentlicht.

Zuvor war er bereits, sozusagen als Vorbereitung für den großen Coup, zwischen den Türmen der Notre Dame de Paris (1971) und den Türmen der Sydney Harbour Bridge (1973) balanciert. Auch diese Aktionen waren unangekündigt und illegal.

Am 12. Juni 1994 trat Petit in Deutschland auf und sorgte für einen Höhepunkt der 1200-Jahrfeier der Stadt Frankfurt am Main. Auf Initiative des Varietés Tigerpalast spannte Petit ein 300 Meter langes Seil zwischen Paulskirche und Dom und vollführte darauf einen dreißigminütigen Hochseillauf. In 60 bis 70 Metern Höhe stellte er wichtige Ereignisse aus der Frankfurter Geschichte mimisch dar. Die Vorführung wurde vom Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt des Hessischen Rundfunks begleitet.

Biographie

Seit den 1980er Jahren lebt Petit in den USA, auf einem Hof nahe Woodstock - unweit von New York City. Er arbeitet noch immer als Performance-Künstler und ist "Artist in Residence" in der New Yorker Gemeinde St. John the Divine.[1]

Filme

  • „Man On Wire“ - der unglaubliche Drahtseilakt des Philippe Petit. Dokumentation, Deutschland, 2009, 6:45 Min., Buch und Regie: Peter Gerhardt, Produktion: hr, Erstsendung: 4. Januar 2009, online -Video und Filmtext
  • Man on Wire. Dokumentarfilm, Großbritannien, USA, 2008, 90 Min., Regie: James Marsh, Musik: Michael Nyman, Eric Saties 1. Gymnopédie, Filmseite: [2]
    Der Regisseur James Marsh gewann 2008 zwei Preise beim Sundance Film Festival, den Audience Award und den Grand Jury Prize in der Kategorie World Cinema - Documentary. In der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ gewann der Film auch bei den Wahlen der Kritikervereinigungen aus Boston, New York, Los Angeles und Washington und des National Board of Review.

Mit „Man On Wire“ bekam James Marsh 2009 den Oscar in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm".

  • The Man Who Walked Between The Towers. Animationsfilm, USA, 2005, 10 Min., Regie: Michael Sporn, Produktion: Michael Sporn Animation, Weston Woods Studio, Filmseite: [3]

Literatur

  • Philippe Petit: To reach the Clouds − Man on Wire. Faber & Faber, London 2008, ISBN 978-0-571-24585-7
  • Mordicai Gerstein: The Man Who Walked Between the Towers. Roaring Brook Press, Brookfield, Connecticut 2003, ISBN 978-0-7613-1791-3, Neuauflage: Macmillan, 2007, ISBN 978-0-312-36878-4; Kinderbuch und Gewinner der Caldecott Medal 2004. Das Buch wurde von einem Zeichentrickfilm unter demselben Namen verfilmt.[3]

Belege

  1. Frankfurter Rundschau: Anarchist auf dem Drahtseil, 22.1.2009
  2. Filmseite: „Man on Wire“
  3. a b Filmseite: „The Man Who Walked Between The Towers“

Weblinks


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