- Frankfurter Paulskirche
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Die Paulskirche in Frankfurt am Main wurde 1789 bis 1833 anstelle der 1786 abgerissenen mittelalterlichen Barfüßerkirche erbaut und diente bis 1944 als evangelische Hauptkirche Frankfurts. In dem klassizistischen Rundbau des Architekten Johann Friedrich Christian Hess tagten 1848 bis 1849 die Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung, der ersten frei gewählten Volksvertretung der deutschen Lande.
Am 18. März 1944 brannte die Paulskirche nach einem Bombenangriff aus und wurde nach dem Krieg als erstes historisches Gebäude Frankfurts wiederaufgebaut. Zum hundertsten Gedenktag der Nationalversammlung wurde sie am 18. Mai 1948 als Haus aller Deutschen wiedereröffnet. Seitdem ist sie ein nationales Denkmal und wird hauptsächlich für Ausstellungen und öffentliche Veranstaltungen genutzt.
Geschichte
Das Barfüßerkloster im Mittelalter
1270 wird das Frankfurter Barfüßerkloster erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich ist es jedoch bereits einige Jahrzehnte älter. Der Frankfurter Patrizier Achilles Augustus von Lersner berichtet in seiner 1706 erschienenen Chronik (Der weit-berühmten Freyen Reichs-, Wahl- und Handels-Stadt Franckfurt am Mayn Chronica), dass die Barfüßerkirche bereits 1238 bestanden haben muss, wie aus einer (nicht erhaltenen) Grabinschrift des Stifters Henrich Knoblauch an der Kirche hervorginge. Die Angabe erscheint plausibel, da ab 1221 zahlreiche Niederlassungen des Barfüßerordens in allen wichtigen deutschen Städten entstanden. Architektonisch entsprach die Barfüßerkirche dem Typ einer Bettelordenskirche.
Die Barfüßer übernahmen zahlreiche seelsorgerliche Aufgaben in Frankfurt, dessen Bevölkerung im 13. Jahrhundert rasch anwuchs. Die Pfarreirechte für die gesamte Stadtbevölkerung lagen jedoch weiterhin ausschließlich beim kaiserlichen Stift St. Bartholomäus.
1314 löste die Wahl Ludwigs IV. zum König einen Konflikt mit dem Papst aus, in dessen Verlauf die Stadt Frankfurt zeitweise mit dem Interdikt belegt wurde. Während dieser Zeit spaltete sich auch der Frankfurter Klerus in Kaiserliche und Päpstliche. Der Historiker Johann Georg Battonn berichtete in seiner Oertlichen Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main (1866), dass das Kloster zwischen 1330 und 1350 geschlossen war; trotzdem fanden auch während des Interdikts zumindest vereinzelt Gottesdienste statt, die wohl von kaisertreuen Ordensbrüdern gehalten wurden.
In der Folgezeit zeigte das Barfüßerkloster eine besondere Nähe zum Rat der Stadt. Die Kirche und die anderen Einrichtungen des Klosters standen den Bürgern bereitwillig zur Verfügung, wenn die Stadt – zum Beispiel während der Messen oder bei der Kaiserwahl – von Fremden überfüllt war. Auch als Rathaus dienten die Klosteranlagen zeitweise, bis der Rat 1405 mit dem Römer ein genügend großes Rathaus ankaufte.
Im Gegensatz zur Ordensregel des Heiligen Franziskus sammelte der Orden in Frankfurt im Laufe der Zeit erhebliche Besitztümer an; erst nach der Ordensreform von 1469 wurde das Armutsgebot wieder streng befolgt und das Eigentum des Konvents dem Rat übergeben. In dieser Zeit lebten im Frankfurter Barfüßerkloster stets nicht mehr als ungefähr zehn Mönche. Unter den Mitgliedern des Frankfurter Konvents ist Thomas Murner, der von 1510 bis 1513 dort Lektor war, besonders hervorzuheben.
Noch im 15. Jahrhundert begann eine großzügige Erneuerung des Barfüßerklosters. 1478 errichtete man einen Kreuzgang, ab 1485 wurde die Kirche – vor allem der Lettner und die Gewölbe – ausgebaut. 1500 bis 1510 wurde der Chor neugebaut.
1522 hielt der Marburger Barfüßermönch Hartmann Ibach in der Katharinenkirche die erste reformatorische Predigt in Frankfurt. 1525 wurden mit Dionysius Melander und Johann Bernhard die ersten reformatorischen Prediger durch den Rat der Stadt beauftragt. Seit 1526 wurden in der Barfüßerkirche regelmäßig evangelische Predigten gehalten.
Noch vor der 1530 erfolgten offiziellen Einführung der Reformation in Frankfurt wandten sich die letzten acht Konventualen mit einer Bittschrift an den Rat. Darin baten sie um die Übergabe des Klosters an den Rat und die Aussetzung einer Leibrente für den Unterhalt der Mönche. Eine Kommission des Rats unter Hamman von Holzhausen verhandelte mit den Bittstellern. Am 9. Juni 1529 wurde das Kloster an die Stadt übergeben. Bald danach heirateten mehrere der ehemaligen Mönche, ihr letzter Guardian Peter Pfeiffer wurde als dritter evangelischer Prediger des Rats eingestellt.
Die Barfüßerkirche wurde nun zu einer evangelischen Kirche. 1542 belegte die städtische Lateinschule die ehemaligen Klostergebäude, wo sie bis zu deren Abriss 1839 blieb.
Die Barfüßerkirche als evangelische Hauptkirche (1529 bis 1786)
Nach der „vorläufigen Suspendierung“ der katholischen Messe durch den Rat (23. April 1533) fanden in Frankfurt bis auf weiteres keine katholischen Gottesdienste mehr statt. Als größte und bedeutendste Kirche war zunächst St. Bartholomäus das Zentrum des kirchlichen Lebens, zumal der Rat die bisherige kirchliche Verfassung der Stadt unangetastet ließ. Alle Bürger der Stadt gehörten weiterhin zu einer Pfarrei, wie schon seit dem Mittelalter.
Nach dem Augsburger Interim wurden am 14. Oktober 1548 sechs katholische Stifts- und Ordenskirchen, darunter auch St. Bartholomäus, an ihre Orden bzw. Stiftsgeistlichen zurückgegeben. Den evangelischen Christen der Stadt, inzwischen rund 98 Prozent der Bürgerschaft, blieben die Barfüßer-, Katharinen-, Weißfrauen-, Peters-, Dreikönigskirche und die Kirche des Hospitals zum Heiligen Geist. Mit diesem Kompromiss sicherte der Rat die politische Unabhängigkeit der Stadt und ihre wichtigsten Privilegien, vor allem die Messen und die Kaiserwahlen. Dieser kluge Schritt zahlte sich aus: Seit 1562 wurden alle Kaiser nicht nur in Frankfurt gewählt, sondern auch gekrönt.
Die Barfüßerkirche als größte der verbliebenen evangelischen Kirchen wurde daher ab 1548 zur Hauptkirche. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde ihre Kapazität durch den Einbau von Emporen hinreichend erweitert. 1599 wurde die erste Orgel eingebaut, 1685 ein größerer Dachreiter aufgesetzt, in dem drei Glocken Platz fanden. Auch die Innenausstattung wurde ergänzt, so dass sich ihr Stil allmählich von der Gotik zum Barock veränderte. 1671 erhielt die Kirche eine neue Kanzel, einen Altar und eine neue Orgel. Das Altarbild schuf Matthäus Merian d.J..
In dieser Form genügte die Kirche bis ins 18. Jahrhundert den Anforderungen der Bürgerschaft. Die evangelischen Geistlichen der Stadt bildeten das evangelische Predigerministerium, dessen Vorsitzender, der Senior, zugleich Pfarrer der Barfüßerkirche war.
Von 1666 bis 1686 war Philipp Jakob Spener Senior in Frankfurt. Dieser gründete 1670 gemeinsam mit Johann Jakob Schütz das erste collegium pietatis (Hauskreis) und verfasste 1675 sein bedeutendstes Werk, eine kurze Programmschrift mit Namen Pia Desideria oder Herzliches Verlangen nach gottgefälliger Besserung der wahren evangelischen Kirche (1675), deren Erscheinen als Gründungsdatum des Pietismus angesehen wird. Mit seinem Weggang aus Frankfurt endete zunächst die Zeit des Pietismus in Frankfurt; unter seinen Nachfolgern setzte sich die strenge Lutherische Orthodoxie wieder durch. Doch gab es auch im 18. Jahrhundert immer wieder pietistische Pfarrer in Frankfurt. Der bedeutendste unter ihnen war Johann Friedrich Starck, von 1723 bis 1756 Pfarrer an der Barfüßerkirche. Mit seinen pietistischen Erbauungsschriften war er der meistgelesene Schriftsteller seiner Zeit.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts machte sich allmählich die Baufälligkeit der alten Barfüßerkirche bemerkbar. Am 21. Februar 1782 fand der letzte Gottesdienst statt. Weil sich Risse im Gewölbe zeigten, verfügte der Rat die Schließung der Kirche. Im August 1786 begann ihr Abbruch, der Anfang 1787 abgeschlossen war.
Der Neubau der Paulskirche
Über die Gestaltung des Neubaus waren sehr unterschiedliche Vorschläge erarbeitet worden. Der damalige Frankfurter Stadtbaumeister Johann Andreas Liebhardt schlug einen ovalen Hallenbau mit Kuppeldach und einem Turm im Westen der Kirche vor. Der Rat beauftragte jedoch die Architekten Johann Georg Christian Hess und Nicolas de Pigage, die ebenfalls Vorschläge eingereicht hatten, mit der Überarbeitung der Pläne. Als Liebhardt im Januar 1788 starb, ergab sich eine weitere Verzögerung. Schließlich erhielt Hess, der auch sein Nachfolger als Stadtbaumeister war, den Auftrag, neue Pläne zu erstellen und dabei gewisse Vorgaben des Rates einzuarbeiten.
1789 begann der Neubau. Als Baumaterial verwendete man – wie bei fast allen bedeutenden Frankfurter Bauwerken – roten Mainsandstein. Im Juni 1792 war das Gebäude bis auf das Dach, die Treppenhäuser und den Turm fertiggestellt. Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Krise während der Koalitionskriege zog sich der Neubau von da an über einen längeren Zeitraum hin. 1796 erhielt die Kirche ein Dach, erst 1802 wurden Fenster eingesetzt, um den Bau vor der Witterung zu schützen. Turm und Treppenhäuser blieben jedoch weiterhin unvollendet.
Danach konnten erst 1810 wieder städtische Mittel für den Weiterbau bereitgestellt werden. Man vermietete die unfertige Kirche als Lagerraum an Frankfurter Kaufleute und wollte die Mieteinnahmen in den städtischen Bauetat einstellen. Sie wurden allerdings durch die hohen Kontributionen, die die Stadt infolge der französischen Besatzung zu leisten hatte, wieder aufgezehrt.
1816 wurde Johann Friedrich Christian Hess als Nachfolger seines Vaters zum Stadtbaumeister ernannt. Der für 1821 vorgesehene Weiterbau verzögerte sich jedoch weiterhin, zumal Hess durch einen weiteren Großbau – die Stadtbibliothek – beschäftigt war.
Die Verzögerung des Kirchenbaus war nicht allein eine Folge der Mittelknappheit nach den Koalitionskriegen. Nach der Wiederherstellung der Freien Stadt Frankfurt musste der Senat zunächst für geordnete politische Verhältnisse sorgen. Hierzu zählte auch die Reform der Kirchenordnung: Die städtische Verfassung, die Constitutions-Ergänzungs-Acte, stellte 1816 das lutherische Konsistorium wieder her, das wie auch der reformierte und der katholische Kirchenvorstand seine Gemeinde vertrat. 1820 wurde ein von der Geistlichkeit unabhängiger evangelischer Gemeindevorstand berufen und schließlich, nach langen Verhandlungen, Anfang 1830 in der sogenannten Dotationsurkunde die finanzielle Ausstattung der Kirche geregelt. Die Stadt verpflichtete sich darin, für Wohnung und Gehalt der zwölf lutherischen Geistlichen zu sorgen und der lutherischen Gemeinde drei Schulen und sechs Kirchen „zum immerwährenden Gebrauch“ zu überlassen, darunter auch die Barfüßerkirche.
Unmittelbar darauf wurde im Frühjahr 1830, nach fast dreißigjähriger Unterbrechung, der Bau wieder aufgenommen. Die bereits fertiggestellten Bauteile waren inzwischen völlig verwahrlost, aus den zertrümmerten Fenstern und den unverglasten Fensterschächten des Turmes und der Treppenhäuser wuchsen Bäume und Sträucher.
Am 23. Mai 1833 beschloss das lutherische Konsistorium der Stadt, der neuen Kirche nach Paulus, dem Apostel des sola fide, den Namen Paulskirche zu geben. Der bisherige Name wurde für unpassend gehalten, „indem die Barfüßermönche ja selbst aus der katholischen Kirche wenigstens in Deutschland verschwunden sind“. Am gleichen Tag beschloss der städtische Senat, dass der Festgottesdienst zur Einweihung am 9. Juni 1833 stattfinden solle. In den Feiern zeigte sich das bürgerliche Repräsentationsbedürfnis der politischen Gemeinde, die kirchliche Zeremonie verlief eher schlicht. Die Einweihungspredigt hielt Pfarrer Anton Kirchner.
Die Paulskirche als Tagungsort der Nationalversammlung
Als im Zuge der bürgerlichen Märzrevolution 1848 ein Sitz für das erste demokratisch gewählte gesamtdeutsche Parlament, die Nationalversammlung, gesucht wurde, bot sich die Paulskirche als größter und modernster Saal Frankfurts an. Am 18. März 1848 überreichten die Frankfurter Rechtsanwälte Binding und Friedrich Siegmund Jucho dem evangelischen Gemeindevorstand ein Schreiben, in dem sie um die Bereitstellung der Paulskirche baten. Bereits am 21. März erklärte sich der damalige Senior Dancker namens aller Vorstände „mit Freuden einverstanden“ und wies den Kirchendiener Meyer an, dem Vorbereitungskomitee zur Hand zu gehen.[1] Erst nach den Frankfurter Barrikadenkämpfen vom 18. September 1848 in Folge der Schleswig-Holstein-Krise, bei der die Nationalversammlung dem preußischen Waffenstillstand mit Dänemark während des schleswig-holsteinischen Krieges mangels eigener exekutiver Mittel hatte zustimmen müssen, und noch stärker nach der standrechtlichen Erschießung des Abgeordneten Robert Blum durch österreichisches Militär als Folge der Niederschlagung des Oktoberaufstand in Wien kam es im Frankfurter Gemeindevorstand zu Auseinandersetzungen über die Nutzung der Kirche zu politischen Zwecken.
In aller Eile nahm man Ende März 1848 die notwendigen Umbauten vor: Wände und Fenster der Kirche wurden mit Fahnen in den neuen Bundesfarben Schwarz-Rot-Gold geschmückt, die Kanzel wurde mit einem Tuch verhüllt, die Orgel durch einen breiten Vorhang verdeckt, der ein Frescogemälde von Philipp Veit zeigte: die Germania mit Fahne und Schwert, rechts und links von je ein Lorbeerkranz mit vaterländischen Versen. Anstelle des Altars wurde der Präsidententisch aufgebaut. „Wie völlig man sofort nach Eröffnung der Verhandlungen von dem kirchlichen Charakter des Versammlungsortes absah, fand seinen klarsten Ausdruck in der schroffen Ablehnung eines Eröffnungsgebetes, wobei Raveaux sagte, das Beten gehört in die Kirche und an das Wort erinnerte: Hilf dir selbst, so wird dir Gott helfen.“[2]
Vom 31. März bis zum 3. April 1848 war die Kirche Versammlungsort des Vorparlaments, das die Wahl zur Nationalversammlung vorbereitete. Am 18. Mai 1848 trat die Nationalversammlung zum ersten Mal hier zusammen und wurde deshalb auch Paulskirche oder Paulskirchenparlament genannt.
Am 29. Juni 1848[3] wählte die Frankfurter Nationalversammlung hier Erzherzog Johann zum Reichsverweser und damit zum ersten von einem Parlament gewählten deutschen Staatsoberhaupt. Nach dem Scheitern der Märzrevolution legte er das Amt jedoch Ende 1849 wieder nieder.
Zwischen 6. November 1848 und 9. Januar 1849 musste die Nationalversammlung für insgesamt 40 Sitzungen in die deutsch-reformierte Kirche am Kornmarkt ausweichen, da in der Kirche eine der ersten Zentralheizungen Deutschlands eingebaut wurde. Bis dahin hatte die „unerträgliche Kälte“ in der Kirche jeden Winter für Verdruss gesorgt; nunmehr sorgten zwei mit Steinkohle befeuerte Heizkessel und eine für die damalige Zeit hochmoderne Warmwasser-Fußbodenheizung für angenehme 15 °Réaumur (18 °Celsius) bei einer Außentemperatur von -8 °R (-10 °C).
Gleichzeitig hatte die Kirche eine Gasbeleuchtung aus 37 Lüstern erhalten. Der Mangel an Licht und Wärme konnte sich also nicht mehr hinderlich auf die Arbeit der Nationalversammlung auswirken, sondern höchstens die politische Großwetterlage.
Am 27. Oktober 1848 stimmte die Nationalversammlung für den Zusammenschluss aller Staaten des Deutschen Bundes zu einem Deutschen Reich unter Einbeziehung der deutschen Lande Österreichs. Diese sogenannte Großdeutsche Lösung scheiterte am Widerstand Kaiser Franz Josephs I., da sie auf eine Teilung des Kaisertums hinausgelaufen wäre. Die Nationalversammlung verfolgte daraufhin die kleindeutsche Lösung, ein Reich unter Führung Preußens und unter Ausschluss Österreichs.
Am 28. März 1849 verabschiedete die Nationalversammlung eine Reichsverfassung, die Paulskirchenverfassung. Die Mehrheit hatte sich dabei für ein Erbkaisertum ausgesprochen. Am 30. März wählte die Versammlung eine aus 32 Abgeordneten bestehende Kaiserdeputation, die am 3. April 1849 dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. die deutsche Kaiserkrone anbot. Der König lehnte jedoch ab; er wollte kein konstitutioneller Monarch werden, sondern beharrte auf dem Gottesgnadentum.
Damit war die Märzrevolution gescheitert und die Nationalversammlung zerfiel. Die österreichischen und preußischen Abgeordneten legten ihre Mandate nieder, weitere folgten ihnen. Im Mai 1849 kam es in verschiedenen deutschen Staaten zu Aufständen zur Durchsetzung der Frankfurter Reichsverfassung (Reichsverfassungskampagne), die mit preußischer Hilfe mit Waffengewalt niedergeschlagen wurde. Am 31. Mai 1849 beschlossen die noch in Frankfurt verbliebenen Abgeordneten, die Nationalversammlung nach Stuttgart zu verlegen, um sich dem preußischen Einfluss zu entziehen. Damit endete nach etwas mehr als einem Jahr die Rolle der Paulskirche als Parlamentssitz.
Der Kirchengemeinde stand die Paulskirche über vier Jahre lang nicht zur Verfügung, von März 1848 bis Juni 1852. Während dieser Zeit nutzte man die Alte Nikolaikirche am Römerberg, die bereits während der langen Bauzeit als Ausweichquartier gedient hatte.
Die Paulskirche bis 1918
Nach der Rückgabe der Paulskirche an die Kirchengemeinde wurde 1856 eine von Anfang an geplante Einfriedung um den Altar gebaut. Nach dem Dombrand vom 14. August 1867 richtete man eine Feuerwache auf dem Turm ein (bis 1878).
In den Jahren 1892/1893 erfolgte die erste größere Renovierung des Innenraums: Der Maler Karl Grätz schmückte die Decke mit Bildern der vier Propheten Jesaja, Jeremia, Ezechiel und Daniel und mit 16 betenden Engeln. Auf der Brüstung der Empore wurden vor dem Orgelprospekt Statuen der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes aufgestellt.
Auch nach dem Verlust der staatlichen Unabhängigkeit und der Annexion durch Preußen 1866 blieb Frankfurt noch bis 1899 bei der aus dem Mittelalter überlieferten Kirchenverfassung. Das Stadtgebiet einschließlich Sachsenhausens bildete innerhalb der Kirchenprovinz Hessen-Nassau einen eigenen lutherischen Konsistorialbezirk mit einer einzigen Gemeinde. Die (seit 1830) zwölf Pfarrer – davon zwei an der Paulskirche – waren städtische Beamte und wurden auf den König von Preußen als Inhaber des Kirchenregiments vereidigt.
Erst am 27. September 1899 wurde die Kirchengemeinde- und Synodalordnung erlassen, in der die Vereinigung des lutherischen und reformierten Konsistoriums und die Aufteilung des Stadtgebiets in sechs lutherische Gemeinden, darunter auch die Paulsgemeinde, und zwei reformierte Gemeinden festgelegt wurde. Bislang hatten die evangelischen Frankfurter Familien selbst zu wählen, zu welcher Kirche oder zu welchem Prediger sie sich halten wollten; nunmehr wurden auch in Frankfurt Parochien eingeführt. Die Paulsgemeinde, die den dichtbesiedelten südlichen und östlichen Teil der Altstadt umfasste, zählte zu dieser Zeit bis zu 20.000 Gemeindeglieder.
In der Kaiserzeit fanden in der Paulskirche zahlreiche nationale Gedächtnisfeiern statt. Man ehrte die Parlamentarier Ernst Moritz Arndt, Ludwig Uhland und Wilhelm Jordan. 1908 fand die Eröffnungsfeier zum 11. Deutschen Turnfest statt, bei der 12.000 Turner aus aller Welt die Paulskirche besuchten und an Friedrich Ludwig Jahns Platz im Parlament eine Gedenktafel mit Silberband angebracht wurde. Nachdem am 10. März 1913 unter großer öffentlicher Anteilnahme die Jahrhundertfeier zum Gedächtnis der Freiheitskriege stattgefunden hatte, war die Paulskirche endgültig zu einer nationalen Gedenkstätte geworden.
Weimarer Republik
Mit der Novemberrevolution fiel das Staatskirchensystem in sich zusammen. Bei den demokratischen Kräften setzten sich zunächst die Anhänger einer Trennung von Staat und Kirche durch, wie sie bereits in der Paulskirchenverfassung gefordert worden war. Noch im November 1918 erließ der neue preußische Kulturminister und aktive Kirchengegner Adolph Hoffmann eine Reihe von entsprechenden Verordnungen und ließ den Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach aufheben. Hoffmann schied allerdings schon Anfang 1919 aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt, und die gemäßigten Kräfte setzten sich durch, die grundsätzlich an einer positiven Gestaltung des Verhältnisses von Staat und Kirche interessiert waren. In der Weimarer Reichsverfassung vom August 1919 wurden Glaubens- und Gewissensfreiheit garantiert.
Die Folgen des Ersten Weltkriegs, vor allem die Inflation von 1923, führten zu einer zunehmenden Verelendung der Altstadt, Davon war die Paulsgemeinde besonders betroffen. Unterstützungsvereine wie der „Evangelische Volksdienst“ mit ehrenamtlichen Helfern kümmerten sich insbesondere um die zahlreichen Jugendlichen, deren Zukunftsperspektiven wegen der sozialen Misere düster waren. Der wachsenden Kirchenferne in der organisierten Arbeiterbewegung versuchte man durch eine „Christliche Volksmission“ zu begegnen.
Politisch gehörten die meisten Pfarrer der Frankfurter Kirche dem deutschnationalen Lager an. Sie standen der Republik misstrauisch gegenüber und fürchteten einen allgemeinen Verfall von Sitten und Moral als Folge der zunehmenden Entkirchlichung der Gesellschaft. Die Sozialdemokratie und vor allem die kommunistische Gottlosenbewegung lehnten sie vehement ab. Besonders hervorzuheben ist der 1918 bis 1925 und 1929 bis 1939 an der Paulskirche wirkende Karl Veidt (1879–1946). Veidt war ein profilierter Theologe, und zugleich Abgeordneter der Deutschnationalen Volkspartei im Reichstag und im preußischen Landtag.
Die Paulskirche wurde in den Zwanziger Jahren zu einem Brennpunkt politischer Auseinandersetzungen, da sie sowohl für die Kirche als auch für die kirchenfernen Parteien der Weimarer Republik ein Symbol war. Seit 1922 fanden jährlich am 11. August die Verfassungsfeiern in der Kirche statt. Zur Gedächtnisfeier für das 75-jährige Jubiläum der Nationalversammlung 1923 kamen Vertreter der Reichsregierung, aller deutscher Staaten und Österreichs.
Als das erste freigewählte deutsche Staatsoberhaupt, der Reichspräsident Friedrich Ebert, starb, beschloss der Frankfurter Magistrat am 2. März 1925, ihm ein Denkmal an der Paulskirchenfassade zu widmen. Der Bildhauer Richard Scheibe entwarf in nur sieben Tagen eine monumentale männliche Aktfigur aus Bronze, die in der östlichen Nische zwischen Turm und Kirchenhalle in vier Metern Höhe auf einem Steinsockel aufgestellt wurde.
Gegen das Denkmal protestierte der damalige Kirchenvorstand der Paulsgemeinde. Die sozialdemokratische Frankfurter Volksstimme antwortete daraufhin am 28. Juli 1926.
- „Der Kirchenvorstand der Paulskirche, der sich bekanntlich seit langer Zeit schon als Parteifiliale der Deutschnationalen und Völkischen betrachtet, erdreistet sich, in einem Schreiben an den Magistrat gegen die Aufstellung eines Ebertgedenksteins an der Paulskirche Stellung zu nehmen.“
Die Zeitung interpretierte den Protest also rein politisch; auf die moralischen und ästhetischen Bedenken der konservativen Kirchenvertreter gegen die Statue eines nackten Mannes an der Kirche ging sie nicht ein.
Letztlich setzte sich die Behörde als Eigentümer der Kirche gegen den Widerstand der Gemeinde durch. Am 11. August 1926 weihte Oberbürgermeister Ludwig Landmann anlässlich der Verfassungsfeier die Denkmalstatue ein. Das Gemeindeblatt „Der Paulskirchenbote“ kommentierte das Denkmal sarkastisch: „Deutschland, dem man selbst das letzte Hemd noch ausgezogen hat“ – Eine Anspielung auf den nackten Jüngling und die Reparationszahlungen, zu denen Deutschland aufgrund des Versailler Vertrages verpflichtet war.
Welche Verbitterung in der Gemeinde über die staatliche Inanspruchnahme der Kirche herrschte, zeigt ein Zitat von Pfarrer Struckmeier aus der Festschrift zum hundertjährigen Bestehen der Paulskirche 1933.
- „Zu den Versuchen, die Paulskirche der demokratisch-republikanisch-pazifistischen Idee dienstbar zu machen, müssen die jahrelang von den Behörden in der Kirche veranstalteten Verfassungsfeiern gerechnet werden, in denen Redner zu Wort kamen, deren Gedankengänge mit nationalem, geschweige denn mit christlichem Geist nichts mehr zu tun hatten ... Der sichtbarste und eindrucksvollste Versuch nach dieser Richtung war die Anbringung des Ebert-Gedächtnis-Males an der Außenwand der Kirche ... Es bedurfte erst einer nationalen Revolution, um diesem Akt der Vergewaltigung nationalen und evangelischen Empfindens ein Ende zu bereiten.“
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde das Denkmal am 12. April 1933 abgebaut. Die inzwischen illegal publizierende „Arbeiterzeitung“ der KPD kommentierte in ihrer April-Ausgabe:
- „Ohne Ebert, Noske, Severing usw. wäre es doch unmöglich gewesen, daß heute SA und SS herumläuft. Wir Kommunisten machen den Nazis den Vorschlag, das Ebert-Standbild wieder an seinen alten Platz zu bringen und ihm den höchsten Nazi-Orden um den Hals zu hängen für unsterbliche Verdienste für die Reaktion.“[4]
Das Denkmal überstand die Zeit des Nationalsozialismus eingelagert im Keller des Völkerkundemuseums, wurde aber nach dem Krieg nicht mehr an seinem ursprünglichen Ort aufgestellt, da sich der Künstler dagegen aussprach. Stattdessen schuf er mit Einwilligung der Stadt eine neue, stärker an den klassischen Idealen orientierte Figur, die am 28. Februar 1950 eingeweiht wurde. Das ursprüngliche Ebert-Denkmal steht seit 1989 im Innenhof des Historischen Museums.[5]
Die Zeit des Nationalsozialismus
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme, die sich in Frankfurt mit der Kommunalwahl vom 12. März 1933 vollzog, begrüßte die Kirche zunächst die nationale Revolution und versuchte sie mit ihrem Gedanken einer umfassenden Volksmission zu verknüpfen. Am 21. März predigte Pfarrer Veidt vor etwa 1.500 Besuchern, darunter zahlreiche Schutzpolizisten, in einem Gottesdienst aus Anlass der Reichstagseröffnung, des „Tages von Potsdam“ und kritisierte die Weimarer Republik in scharfen Worten: „Es war nicht nur ein Verbrechen, sondern auch offenkundige Torheit, dass in der Revolution des Jahres 1918 und bei dem Staatsneubau 1919 bewusst der Bruch mit den nationalen, geistigen, sittlichen und religiösen Kräften, die unser Volk gestaltet und groß gemacht haben, vollzogen wurde.“ Er warnte, die nationale Bewegung müsse „über kurz oder lang versanden,... wenn sie nicht ihre tragende Kraft ... bei Jesus und aus dem Evangelium“ hole. „Staat, Volk und Volkstum gehören in den Bereich des Vergänglichen, während Ausgangspunkt und Ende des Reiches Gottes in der Ewigkeit liegen.“ Anders als viele seiner Amtsgenossen, war Veidt bereits seit 1929 ein profilierter Gegner des Nationalsozialismus. Aus Protest gegen den politischen Kurs Alfred Hugenbergs war er von der DNVP zum Christlich-Sozialen Volksdienst gewechselt, für den er bis 1933 Abgeordneter im preußischen Landtag war.
Veidt gehörte bald nach der Machtübernahme zu den führenden Vertretern des Pfarrernotbundes und war ab 1934 Vorsitzender des Landesbruderrates Nassau-Hessen der Bekennenden Kirche. Er wurde zu einer der Hauptfiguren des Kirchenkampfes in Frankfurt. Im Herbst 1934 wurde er durch die Kirchenleitung gemaßregelt und strafversetzt. Veidt hatte gegen den zwangsweisen Zusammenschluss der drei Evangelischen Landeskirchen von Frankfurt, Hessen und Nassau protestiert und gegen die Einsetzung des neuen Landesbischofs Ernst Ludwig Dietrich, eines Vertreters der völkischen Deutschen Christen. Veidt weigerte sich jedoch, seine Stelle an der Paulskirche zu räumen und klagte vor dem Frankfurter Landgericht gegen die Kirchenleitung. Am 10. März 1935 wurden die Schlösser der Paulskirche und der Alten Nikolaikirche getauscht, um ihn am Betreten der Kirche zu hindern. Mit Hilfe einiger Anhänger gelangte er dennoch in die Alte Nikolaikirche und hielt dort den ganzen Tag über eine Predigt nach der anderen. Oberbürgermeister Friedrich Krebs verfügte daraufhin am 16. März unter Berufung auf das Eigentumsrecht der Stadt die Schließung der Paulskirche, wurde jedoch am 9. April durch den Regierungspräsidenten in Wiesbaden angewiesen, sich neutral zu verhalten. Am 30. April gewann Veidt seinen Prozess gegen die Kirchenleitung. Die Disziplinarmaßnahmen wurden zurückgenommen, und ab Herbst 1935 durfte Veidt wieder als Paulskirchenpfarrer amtieren. Obwohl er seinen Kampf gegen die Landeskirche erfolgreich durchgestanden hatte, war er in den folgenden Jahren zunehmender Verfolgung durch die Gestapo ausgesetzt. Veidt wurde mit Redeverbot belegt und mehrfach in Haft genommen. 1939 wechselte er an die Matthäuskirche im Westend, wo er den Krieg und die Zerstörung der Stadt miterlebte.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Paulskirche beim ersten Bombenangriff auf die Innenstadt am 5. Oktober 1943 von fünf Brandbomben getroffen, die jedoch rasch gelöscht werden konnten und keinen Schaden anrichteten. Daraufhin verstärkte man die Brandschutzmaßnahmen. Decken und Gebälk wurden mit feuerhemmenden Mitteln imprägniert und alle Türen mit Asbestplatten abgeschirmt. In der Kirche wurde eine Brandwache eingerichtet.
Am 12. März 1944 fand der letzte Gottesdienst in der Kirche statt. Am 18. März 1944 folgte der nächste schwere Luftangriff, der vor allem in der östlichen Altstadt schwere Schäden verursachte. Die Paulskirche und ihre Umgebung blieben zunächst unversehrt, gegen Ende des Angriffs trafen jedoch einige Brandbomben und setzten das Dach in Brand. Da die vorbereiteten Feuerlöschschläuche wegen des Druckabfalls in den Hydranten nicht eingesetzt werden konnten, fraß sich der Brand durch den Dachstuhl, bis das Gebälk zusammenstürzte und auch den Innenraum zerstörte. Vier Tage später fand der nächste Bombenangriff statt, der auch die restliche Altstadt Frankfurts fast vollständig zerstörte.
Die wiederaufgebaute Paulskirche als Nationaldenkmal
Als nationales Symbol für die Freiheit und aufgrund ihrer Rolle als Wiege der Demokratie in Deutschland wurde sie als eines der ersten Gebäude in Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Leitung von Rudolf Schwarz wieder aufgebaut. Am 17. März 1947 wurde der neue Grundstein gelegt.
Aus Kostengründen und Mangel an Baumaterial wurde beim Wiederaufbau die ursprüngliche Innengestaltung stark verändert. Ein neuer Zwischenboden trennt das Untergeschoss, das heute als Ausstellungsraum dient, vom eigentlichen Saal im Obergeschoss. Vor allem aber wurde anstelle der früheren Kuppel ein Flachdach gebaut und sehr einfache Milchglasfenster eingesetzt.
Zum hundertjährigen Jubiläum der Nationalversammlung am 18. Mai 1948 wurde die wiederaufgebaute Kirche eröffnet. Die Festansprache hielt Fritz von Unruh. Seine „Rede an die Deutschen“ war eine kritische Analyse der NS-Zeit. Am 28. August 1948 bekam Fritz von Unruh in der Paulskirche den Goethepreis der Stadt Frankfurt verliehen. Seit 1949 wird der Goethepreis alle drei Jahre in der Paulskirche verliehen.
Durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg war die Wohnbevölkerung der Altstadt stark zurückgegangen. Die kleiner gewordene Paulsgemeinde benötigte keine so große Kirche mehr. Sie erhielt deshalb 1949 die wesentlich kleinere Alte Nikolaikirche am Römerberg als Gemeindekirche zugewiesen. Am 12. Mai 1953 wurde die Paulskirche aus der bisherigen Dotationsverpflichtung herausgenommen und gegen das Dominikanerkloster getauscht. Dabei verpflichtete sich die Stadt, dass das Kreuz auf der Kirche nicht entfernt werden darf. Der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau steht seither ein Nutzungsrecht zu.
Seit 1948 ist die Paulskirche somit keine Kirche mehr, sondern wird hauptsächlich für Ausstellungen und staatliche oder städtische Veranstaltungen genutzt. Am bekanntesten ist die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels im Rahmen der jährlichen Frankfurter Buchmesse. Die ersten beiden Buchmessen wurde 1949 und 1950 noch in der Paulskirche abgehalten, danach wurde sie auf das Messegelände verlegt.
In der Kirche fand 1955 ein Kongress von Mitgliedern von SPD, DGB und Gesamtdeutscher Volkspartei gegen die Wiederbewaffnung statt. Die sich anschließende kurzlebige außerparlamentarische Bewegung wurde als Paulskirchenbewegung bekannt.
Am 25. Juni 1963 besuchte der US-Präsident John F. Kennedy Frankfurt und sprach dabei auch in der Paulskirche. In seiner Ansprache wies er darauf hin, dass „kein anderes Gebäude in Deutschland begründeteren Anspruch auf den Ehrentitel der Wiege der deutschen Demokratie erheben“ könne.
Von 1988 bis 1991 wurde die Paulskirche renoviert. Dabei erhielt sie neue Fenster, die an die historischen Fenster vor 1944 erinnerten. Die ebenfalls diskutierte Wiederherstellung des alten Kuppeldaches unterblieb jedoch; das schlichte Flachdach der Nachkriegszeit galt inzwischen ebenfalls als denkmalschutzwürdig.
Am 16. April 1991 wurde das kolossale Wandgemälde Der Zug der Volksvertreter zur Paulskirche des Berliner Malers Johannes Grützke feierlich enthüllt.
Am 12. Juni 1994 spannte der französische Artist Philippe Petit ein 300 Meter langes Seil zwischen Paulskirche und Dom und vollführte darauf einen dreißigminütigen Hochseillauf. In 60 bis 70 Metern Höhe stellte er wichtige Ereignisse aus der Frankfurter Geschichte mimisch dar. Die Vorführung wurde vom Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt des Hessischen Rundfunks begleitet. Sie war ein Höhepunkt der 1200-Jahrfeiern der Stadt Frankfurt am Main und kam auf Initiative des Varietés Tigerpalast zustande.
Zur 150-Jahrfeier 1998 der Nationalversammlung wurde die Dauerausstellung „Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit“ neu gestaltet.
Architektur
Die Paulskirche ist ein klassizistischer, ovaler Zentralbau von ca. 40 auf 30 Metern, dem an der Südseite ein dreigeschossiger Turm auf quadratischem Grundriss vorgelagert ist. Der Turmeingang ist mit einer Giebelfront geschmückt, die von zwei dorischen Halbsäulen getragen wird. Die Fensteröffnungen in den Obergeschossen des Turmes werden von flachen Pilastern gerahmt, im zweiten Geschoss von dorischen und im dritten Geschoss von ionischen. Die Traufe liegt in einer Höhe von 28 Metern.
An der Nordost- und Nordwestseite befinden sich zwei Treppenaufgänge, die bis zur Höhe der Attika hinaufreichen. Über der Attika erhob sich bis zur Zerstörung 1944 ein kuppelförmiges Deutsche Dach, das durch sieben kleine Mansarden aufgelockert war. Der Dachstuhl aus Tausenden von Bindern und Streben aus Tannen- und Eichenholz überspannte freitragend einen 37 Meter durchmessenden Tambour. Der ursprüngliche Entwurf von Johann Friedrich Christian Hess zeigte noch deutlicher das Vorbild des Pantheons in Rom. Er sah ein großes Oberlicht vor, um den Kirchenraum von oben zu beleuchten. Dieser Entwurf konnte jedoch aus Kostengrunden nicht ausgeführt werden.
Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg verzichtete der Architekt Rudolf Schwarz auf die hohe Kuppel und errichtete ein nur leicht gewölbtes kupfergedecktes Dach. Diese Entscheidung wurde später häufig kritisiert, doch ließen die Umstände des Wiederaufbaus nichts anderes zu. Allein der Mangel an Bauholz und qualifizierten Zimmerern hätte keine Rekonstruktion des komplizierten Dachgebälks zugelassen. Bei der herrschenden Wohnungsnot wäre es zudem politisch nicht zu rechtfertigen gewesen, einen noch größeren Aufwand für den Wiederaufbau eines Denkmals zu treiben. Bei der Renovierung der Paulskirche 1984 bis 1988 respektierte man die Nachkriegsentscheidung und verzichtete auf die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes.
Im dritten Turmgeschoß ist der Glockenstuhl eingebaut. Darüber erhebt sich eine kupfergedeckte Laterne, in der 1838 durch den Physikalischen Verein eine astronomische Beobachtungsstation eingerichtet wurde. Nach den von hier aus täglich gegebenen Zeitsignalen justierte man bis 1893 die anderen Frankfurter Uhren.
Die Fassade der Paulskirche ist in zwei Geschosse gegliedert, die sich auf einem niedrigen Sockel erheben. Im Sockelgeschoß befanden sich ursprünglich keine Fenster, erst beim Wiederaufbau nach dem Krieg wurden auch hier Fensteröffnungen eingebracht, um das neu entstandene Untergeschoss zu beleuchten.
Große Rundbogenfenster im ersten und zweiten Geschoss sorgen für eine gute Beleuchtung des Innenraums. Der von Hess konzipierte Innenraum war nach Süden hin orientiert, wo sich an der Innenseite des Turms der Altar, darüber die Kanzel und auf der Empore die Orgel befanden. Die Empore wurde von 20 korinthischen Säulen getragen und bot 1200 Personen Platz. Im Parterre konnten über 500 Personen sitzen.
Alle Plätze orientierten sich nach Süden, zum Turmportal hin. Dort befanden sich Altar und Kanzel (in Form eines Kanzelaltars), darüber auf der Empore die Orgel. Symbolisch wurden damit die drei wesentlichen Elemente des lutherischen Gottesdienstes zusammengefasst, das Sakrament, die Verkündigung und der Lobpreis.
Bereits bei der Einweihung der Kirche zeigte sich ihre schlechte Akustik. Die Nachhallzeit war mit über fünf Sekunden viel zu lang und zwang den Prediger, unnatürlich langsam und gedehnt zu sprechen. Trotz mehrerer Versuche gelang es nie, die Probleme zu beheben. So wurde zunächst ein Schalldeckel über der Kanzel angeordnet, Um die Kirche als Versammlungssaal für die Nationalversammlung herzurichten, wurde eine zusätzliche, mit Leinwand bespannte und mit Leimfarbe gestrichene Holzdecke vom Dachstuhl abgehängt.
Beim Wiederaufbau wurde das Innenraumkonzept vollkommen verändert. Die Kirche erhielt ein Tiefgeschoß, in dem die nötigen Nebenräume eingerichtet wurden. Über eine Treppe im Turmeingang betritt man nun zunächst eine nur vier Meter hohe Wandelhalle mit einem Säulenkranz aus Marmor. Aus der Wandelhalle führen zwei Treppen entlang der geschwungenen Wand in den Saal hinauf, der somit wesentlich höher liegt als in der alten Kirche. Der 28 Meter hohe Festsaal ist betont schlicht gehalten, bis hin zum Gestühl, das an eine Aula oder ein Parlament erinnert. Durch den Verzicht auf die Emporen wirkt der Raum monumentaler als vor der Zerstörung. Einziger Schmuck der Wände sind die Flaggen der Bundesrepublik Deutschland, der sechzehn Bundesländer und der Stadt Frankfurt.
Städtebauliche Situation
Die Paulskirche entstand in dem Viertel zwischen Neue Kräme im Osten, Schnurgasse im Norden, Wedelgasse und Paulsgasse im Süden und Kornmarkt im Westen, das auch nach der Niederlegung der alten Klostergebäude noch beengt war. Die Paulskirche war an drei Seiten von einer dichten Bebauung umgeben. Lediglich im Süden, vor der Turmfassade, erstreckte sich ein einigermaßen großzügiger, neu angelegter Platz, der Paulsplatz.
Im Osten der Kirche, zwischen Paulsplatz und Neuer Kräme, entstand etwa gleichzeitig mit der Kirche ein Häuserblock, dessen nördlichen Abschluss die 1840 bis 1842 errichtete Alte Börse bildete. Die Fläche für diesen neuen Block wurde frei, weil die ost-west-orientierte Barfüßerkirche und ihre Klostergebäude eine größere Ausdehnung nach Osten besaßen, während die Paulskirche als Zentralbau eine rund doppelt so große Nord-Süd-Ausdehnung besaß, aber nicht so weit nach Osten reichte.
Die beengte Lage der Kirche, die den großzügigen Bau kaum zur Wirkung kommen ließ, wurde bereits von Zeitgenossen kritisiert. Johann Wolfgang Goethe schrieb 1797:
- „Die neue lutherische Hauptkirche gibt leider viel zu denken. Sie ist als Gebäude nicht verwerflich, ob sie gleich im allermodernsten Sinne gebaut ist; allein da kein Platz in der Stadt weder wirklich noch denkbar ist, auf dem sie eigentlich stehen könnte und sollte, so hat man wohl den größten Fehler begangen, daß man zu einem solchen Platz eine solche Form wählte. Sie stickt, da man ringsherum wohl schwerlich viel wird abbrechen lassen, zwischen Gebäuden, die ihrer Natur und Kostbarkeit wegen unbeweglich sind, und will doch von allen Seiten gesehen sein; man sollte sie in großer Entfernung umgehen können ... Um sie herum ist das größte Gedräng und Bewegung der Messe, und es ist nicht daran gedacht, wie auch irgend nur ein Laden stattfinden könnte. Man wird also wenigstens in der Meßzeit hölzerne Buden an sie heranschieben müssen, die vielleicht mit der Zeit unbeweglich werden, wie man an der Katharinenkirche noch sieht und ehemals um den Münster von Straßburg sah.“
Die zeitgenössischen Darstellungen, etwa die Abbildung oben, lassen den Platz größer erscheinen als er war. Die Delegierten, die auf dem Bild in die Kirche einziehen, müssen sich zuvor entweder durch die enge Wedelgasse gezwängt haben oder aus der auf den Platz mündenden Römerhalle gekommen sein.
Von 1893 bis 1906 wurde, zur Erschließung der Altstadt mit neuzeitlichen Verkehrsmitteln, ein Straßendurchbruch durchgeführt. Der Straßenzug Bethmann- und Braubachstraße verlief in west-östlicher Richtung etwa im Verlauf der bisherigen Paulsgasse über den südlichen Rand des Paulsplatzes. Östlich der Neuen Kräme wurde die neue Straße mitten durch die Häuserblocks der Altstadt gelegt, wobei zahlreiche wertvolle Gebäude, etwa der Nürnberger Hof, abgerissen wurden. Gleichzeitig mit dem Bau der Straße entstand das Neue Rathaus (1900-08, Franz van Hoven und Ludwig Neher), westlich an den Römer angrenzend. Die Bauteile nördlich und südlich der Bethmannstraße wurden dabei durch eine Brücke verbunden. An der neu entstandenen Kreuzung Neue Kräme und Braubachstraße gingen der Paulsplatz und der Römerberg nun direkt ineinander über. Schräg gegenüber dem mittelalterlichen Salzhaus, einem der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt, entstand ein großes Wohn- und Geschäftshaus (F. Geldermacher, 1906), das trotz seiner gründerzeitlichen Dimensionen Architekturelemente barocker Altstadthäuser aufgriff. Nach Fertigstellung des Straßendurchbruchs fuhr auch die Straßenbahn über den Paulsplatz.
Die Vernichtung der Altstadt im März 1944 und der anschließende Wiederaufbau veränderten die Umgebung der Kirche ein weiteres Mal erheblich. Der Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Kirche errichtete Straßenblock wurde nicht wiederaufgebaut, der Paulsplatz reicht deshalb heute bis an die Neue Kräme. Anfang der 50er Jahre wurde nördlich parallel zum ersten ein weiterer Straßendurchbruch durchgeführt, diesmal der autogerechten Stadt zuliebe. Etwa im Verlauf der Schnurgasse, nördlich an der Paulskirche vorbei, wurde eine vierspurige Verkehrsschneise, die Berliner Straße, durch die Ruinen der Altstadt geschlagen. An dieser Straße befindet sich heute, direkt hinter der Paulskirche, ein Parkplatz für Touristenbusse. Diese Situation erleichtert sicherlich den Ablauf von Stadtrundfahrten, dient jedoch nicht der Schaffung eines attraktiven Stadtbilds.
Die Neue Kräme, die heute die Ostseite des Paulsplatzes bildet, wurde dank des freien Blicks auf die Paulskirche zu einem attraktiven Standort für zahlreiche Straßencafés, deren Terrassen im Sommer große Teile des Platzes einnehmen. Neben einigen weiteren Festen findet auf dem Paulsplatz, wie auch auf dem Römerberg und in der Neuen Kräme, der Frankfurter Weihnachtsmarkt statt.
Westlich der Kirche steht heute der Erweiterungsbau des Neuen Rathauses, nördlich und südlich führen die zwei Straßendurchbrüche der Berliner und der Braubachstraße an ihr vorbei. Die städtebauliche Situation der Ursprungszeit wurde ins genaue Gegenteil verkehrt: statt der engen und extrem dicht bebauten Einbindung ins Gefüge der Altstadt ist die Kirche heute nach fast allen Seiten hin freigestellt.
Ausstattung
Orgeln
Wann die erste Orgel in der Barfüßerkirche entstand, ist nicht bekannt. Bereits seit dem 14. Jahrhundert waren stets ein oder mehrere Orgelbauer in Frankfurt ansässig. 1466 werden zwei Orgeln in der Barfüßerkirche erwähnt;[6] es kann vermutet werden, dass zumindest eine davon damals schon länger bestand. Die zweite stammte wahrscheinlich von Leonhardus Merz, auch Magister Leonhardus genannt, der 1470 zum Guardian des Barfüßerkonvents gewählt wurde. Er war einer der bedeutendsten Orgelbauer seiner Zeit und schuf auch in Frankfurt nachweislich mehrere Werke, so für St. Bartholomäus, die Liebfrauenkirche und die Weißfrauenkirche.
Aus dem 16. Jahrhundert sind kaum Zeugnisse über die Orgeln bekannt. Lersner berichtet in seiner Chronik, dass 1599 bis 1604 von den Brüdern Grorock eine neue Orgel für die Barfüßerkirche errichtet war. Damals hatte es schon lange keinen Organisten mehr an der Kirche gegeben, so dass vermutlich keine der älteren Orgeln mehr in Gebrauch gewesen war. Das neue Werk galt als musikalisch sehr gelungen. Auf dem Holzschnitt von 1653 sieht man es auf der rechten Seite als „Schwalbennest“ an der südlichen Langhauswand in Höhe der Empore. Die Grorock-Orgel bestand über 100 Jahre und wurde immer wieder erneuert.
1736 beauftragte der Rat der Stadt den Schweizer Orgelbauer Johann Conrad Wegmann mit dem Bau einer neuen Orgel. Die Disposition des mit 41 Registern für die damalige Zeit sehr großen Werkes ist durch eine Beschreibung des mit Wegmann konkurrierenden Elsässer Orgelmeisters Johann Andreas Silbermann überliefert, in der er vernichtende Kritik an dem Werk seines Konkurrenten übt und seinen ehemaligen Gesellen Nicolaus Seitz mit folgenden Worten zitiert: „Erstlich bläst sie als wie der lebendige Teuffel und heulet auch schon und ist gelöth als wanns die Hund gekotzt hätten. Der Schien (=Prospekt) sieht wie Bley die Füß stauchen sich schon er kann sein Tag kein jämerlich Leben so gesehen haben als daß ist.“ [7]
Der Rat schien jedoch mit dem Werk, das immerhin 16.000 Gulden gekostet hatte, recht zufrieden zu sein. Beim Abbruch der Barfüßerkirche wurde die Orgel abgebaut und im benachbarten Gymnasium eingelagert. Die lange Lagerzeit bekam ihr allerdings nicht gut: Ob aus Mangel an Sorgfalt bei der Demontage oder wegen des Mutwillens der Gymnasiasten – 1808 waren nur noch Reste der Orgel vorhanden, die für 715 Gulden an den Schlossermeister Dissmann veräußert wurden.
1824, noch vor der Wiederaufnahme der Bauarbeiten an der noch immer unvollendeten Paulskirche, ließ der Rat einen Orgelneubau ausschreiben. Es bewarben sich 15 namhafte Orgelbauer „aus allen deutschen Gauen“, darunter auch der junge Eberhard Friedrich Walcker aus Ludwigsburg. Er schlug eine für die damalige Zeit neuartige Disposition mit einem hohen Anteil an Grundstimmen und verhältnismäßig wenigen Aliquoten, Mixturen und Zungenregistern vor. Im Oktober 1827 erhielt er von der Frankfurter Orgelkommission, welche die Angebote geprüft hatte, den Zuschlag.
Fast sechs Jahre arbeitete Walcker in seiner Ludwigsburger Werkstatt an der neuen Orgel, seinem opus 9. Sämtliche Teile wurden auf dem Wasserweg über Neckar, Rhein und Main nach Frankfurt transportiert. Da der Zollverein noch nicht bestand, mussten die Teile unterwegs dreimal verzollt werden: in Mannheim, Mainz und Höchst. Der Aufbau und vor allem die Intonation der Orgel stellten Walcker vor unerwartete Schwierigkeiten. Insbesondere das für die damalige Zeit sehr anspruchsvolle offene 32-Fuß-Register im Pedal versagte bei den ersten Versuchen. Nach einigen Umbauten gelang jedoch seine Intonation, und zur Einweihung der Paulskirche am 9. Juni 1833 erklang die Orgel erstmals vor einem großen Publikum. Die Frankfurter Zeitung schrieb am 14. Juni 1833: „Die neue Orgel steht nun als Meisterwerk da, das an Stärke des Tons, an Mannigfaltigkeit, Zartheit und Reinheit der Stimmen, keiner bis jetzt bekannten Orgel nachsteht, die meisten weit übertrifft.“
Die Walcker-Orgel besaß 74 Register, verteilt auf drei Manuale und zwei Pedale. Um sie mit Wind zu versorgen, benötigte sie 12 Blasebälge, die von zwei Calcanten getreten wurden. Sie stellte einen Meilenstein in der Geschichte des Orgelbaus dar und machte Walcker mit einem Schlag berühmt. Der Rat bot ihm das Frankfurter Bürgerrecht an. Walcker lehnte jedoch ab, da er einen Ruf nach Russland erhalten hatte, wo er in den Folgejahren zwei große Orgeln in Sankt Petersburg und Reval schuf.
1844 besuchte der französische Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll die Paulskirche, um die Orgel zu studieren. Er charakterisierte ihren Klang als schön, aber – aufgrund einer unzulänglichen Windversorgung – zu zaghaft: „Es ist ein schöner Mann, aber von Schwindsucht befallen.“
In den folgenden Jahrzehnten wurde die Orgel stets gut instandgehalten. Ende des 19. Jahrhunderts machte jedoch der zunehmende Verschleiß der Mechanik und der Blasebälge eine umfassende Reparatur erforderlich. 1898 beauftragte das Hochbauamt damit die Firma Walcker. Die Orgel wurde jedoch nicht nur repariert, sondern auch entsprechend dem Klangideal der Spätromantik umgebaut. Die neue Disposition orientierte sich noch stärker am Orchesterklang als es früher der Fall gewesen war. Durch den Ausbau des zweiten Pedals wurde die Orgel auf 63 Stimmen verkleinert. Die bisherigen Schleifladen wurden auf Kegelladen mit pneumatischer Traktur umgestellt und die Tätigkeit der Calcanten durch ein elektrisches Gebläse ersetzt. Die pneumatische Traktur bewährte sich allerdings nicht; sie wurde bereits 1910 durch Walcker auf elektrische Traktur umgebaut. In dieser Form bestand die Orgel bis zu ihrem Untergang am 18. März 1944.
1947 beim Wiederaufbau wurde wiederum die Firma Walcker mit der Planung eines neuen Instrumentes beauftragt. Es entstand die Disposition einer dreimanualigen Orgel mit 50 Registern. Die Währungsreform entwertete jedoch die bis dahin gesammelten Spenden, und die Stadt Frankfurt konnte ihre Finanzierungszusagen nicht einlösen. Am 8. Dezember 1948 wurde daher eine provisorische Orgel installiert. Der Spieltisch besaß drei Manuale, von denen aber nur das III. Manual mit 13 Registern ausgeführt war. Ein Pedal war überhaupt nicht eingebaut worden.
Das Provisorium überdauerte fast vierzig Jahre, bis 1988 im Rahmen der Kirchenrenovierung eine neue Orgel durch die Firma Klais entstand. Die neue Paulskirchenorgel ist ein mittelgroßes Werk mit 45 Registern, verteilt auf drei Manuale und Pedal.
I Rückpositiv C–g3 1. Gedackt 8′ 2. Quintade 8′ 3. Praestant 4′ 4. Rohrflöte 4′ 5. Nasard 22/3′ 6. Waldflöte 2′ 7. Terz 13/5′ 8. Quinte 11/3′ 9. Scharff IV 10. Cromorne 8′ Tremulant II Hauptwerk C–g3 11. Bourdon 16′ 12. Principal 8′ 13. Doppelflöte 8′ 14. Gambe 8′ 15. Octave 4′ 16. Hohlflöte 4′ 17. Quinte 22/3′ 18. Octave 2′ 19. Mixtur V 20. Cymbel III 21. Cornet V 8′ 22. Trompete 8′ III Schwellwerk C–g3 23. Gedackt 16′ 24. Principal 8′ 25. Rohrflöte 8′ 26. Salicional 8′ 27. Voix Celeste 8′ 28. Octave 4′ 29. Flauto Traverso 4′ 30. Quinte 22/3′ 31. Piccolo 2′ 32. Progressio III-V 33. Basson 16′ 34. Oboe 8′ 35. Clairon 4′ Tremulant Pedal C–f1 36. Praestant 16′ 37. Subbass 16′ 38. Octave 8′ 39. Gedackt 8′ 40. Octave 4′ 41. Nachthorn 4′ 42. Rauschpfeife IV-V 43. Posaune 16′ 44. Trompete 8′ 45. Clarine 4′ - Koppeln: I/II, III/II, I/P, II/P, III/P
Glocken
Die alte Barfüßerkirche erhielt um das Jahr 1300 den ersten Dachreiter. Vermutlich hat die Kirche nur eine Läuteglocke besessen, dazu im Chor auch eine Uhr mit zwei kleinen Schlagglocken. 1685 zersprang die Glocke der Barfüßerkirche. Daraufhin wurde ein neuer Dachreiter errichtet, der Platz für drei Glocken bot, die von dem Glockengießer Benedict Schneidewind geliefert wurden.
Beim Abriss der Barfüßerkirche 1786 wurden die Glocken herabgenommen und eingelagert, um in den Neubau überführt zu werden. In den folgenden vierzig Jahren zersprang jedoch die kleinste der Barfüßerglocken. 1829 beschloss der städtische Rat daher die Anschaffung eines neuen Geläutes. Die mittlere Barfüßerglocke wurde der katholischen Gemeinde übergeben und in den Turm der Deutschordenskirche gebracht; die große Barfüßerglocke wurde in die neue Paulskirche überführt. Darüber hinaus wurden 1830 durch Carl Mappes, den letzten Frankfurter Glockengießer, weitere drei Glocken gegossen. Das Geläut bestand somit aus vier Glocken:
Nr.
Name
Nominal
(16tel)Gewicht
(kg)Durchmesser
(mm)Gießer, Gussort
Gussjahr
1 Christusglocke cis1 1830 1470 Gebrüder Barthels & Mappes, Frankfurt am Main 1830 2 Barfüßerglocke e1 +10 970 1187 Benedict Schneidewind, Frankfurt am Main 1685 3 Dankesglocke g1 +1 500 984 Gebrüder Barthels & Mappes, Frankfurt am Main 1830 4 Lutherglocke h1 220 720 Gebrüder Barthels & Mappes, Frankfurt am Main 1830 Im Ersten Weltkrieg, als rund die Hälfte der Frankfurter Glocken abgeliefert und als kriegswichtiger Rohstoff eingeschmolzen wurden, blieb das Paulskirchengeläute wegen seines historischen Wertes erhalten. 1942 wurden jedoch die Christus- und die Dankesglocke konfisziert und nach Hamburg auf den sogenannten Glockenfriedhof transportiert. Da jede Kirche eine Läuteglocke behalten durfte, fiel die Wahl auf die kleine Lutherglocke. Sie ging am 18. März 1944 mit der Paulskirche im Feuersturm unter.
Die Barfüßerglocke wurde im Tausch gegen eine gleichgroße jüngere Glocke in die Peterskirche gebracht und blieb dort als Läuteglocke. Sie überstand den Brand der Peterskirche, blieb dort nach dem Krieg im unzugänglich gewordenen Turm hängen und geriet in Vergessenheit.
Von den nach Hamburg abgelieferten Glocken aus ganz Deutschland hatten rund 14.000 den Krieg überstanden, darunter neben dem vollständigen Domgeläute auch die beiden Glocken der Paulskirche. Am 15. August 1947 wurden sie nach Frankfurt zurückgebracht. Sie kamen allerdings zunächst nicht mehr in die Paulskirche, da diese beim Wiederaufbau ein neues Geläute erhalten sollte.
Die Handelskammer der britischen Besatzungszone stiftete eine monumentale Stahlglocke, die Evangelische Kirche in Thüringen vier Bronzeglocken der Gießerei Schilling in Apolda. Alle Glocken waren musikalisch misslungen, was bei der Stahlglocke an ihrer falschen Konstruktion und bei den Bronzeglocken an dem zeitbedingten Mangel an hochwertiger Glockenbronze lag.
Die erhaltene Christusglocke wurde wieder in den Turm der Paulskirche gebracht, die Dankesglocke kam in das Historische Museum. Dort fand sich auch die verschollene Barfüßerglocke wieder, die 1965 beim Wiederaufbau der Peterskirche entdeckt worden war.
Wegen ihrer klanglichen Mängel wurden die Nachkriegsglocken seit den 1980er Jahren nicht mehr geläutet. 1987 wurde der Plan des Frankfurter Stadtgeläutes vollendet, den der Glockensachverständige Paul Smets 1954 entwickelt hatte. Die Nachkriegsglocken wurden dem Historischen Museum übergeben und durch drei neue Glocken der Karlsruher Glockengießerei ersetzt. Die Bürgerglocke (fis0) erinnert an die Proklamation der Bürger- und Menschenrechte durch die Nationalversammlung. Sie trägt die Inschrift BÜRGERGLOCKE HEISSE ICH / DER BÜRGER RECHTE KÜNDE ICH / DIE KARLSRUHER GLOCKENGIESSEREI GOSS MICH 1987 und ein Bilderband mit Ereignissen der deutschen Geschichte 1848 bis 1949. Sie ist eine der größten nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland entstandenen Glocken. Entworfen wurde der Glockenschmuck von Harry MacLean. Die Stadtglocke (h0) soll an die Toten des Krieges und die Zerstörung der Stadt erinnern. Die Lutherglocke (h1) ist sowohl vom Schlagton als auch von ihren Inschriften und ihrer Verzierung her eine Kopie der verbrannten Lutherglocke von 1830. Die historische Christusglocke (cis1) löste sich beim Stadtgeläut am Pfingstsamstag 1997 aus ihrem Joch und stürzte herab, wobei sie vollkommen zerstört wurde.[8] Als Ersatz goss die Firma Rincker in Sinn 1998 eine neue gleichschwere cis1-Glocke, die Jubiläumsglocke,[9] benannt nach dem 150-jährigen Jubiläum der Frankfurter Nationalversammlung. Zusammen mit den historischen Glocken ergibt sich damit folgende Disposition des Paulskirchengeläutes:
Nr.
Name
Nominal
(16tel)Gewicht
(kg)Durchmesser
(mm)Gießer, Gussort
Gussjahr
1 Bürgerglocke fis0 +1 8590 2266 Glocken- und Kunstgießerei, Karlsruhe 1987 2 Stadtglocke h0 +1 3690 1689 Glocken- und Kunstgießerei, Karlsruhe 1987 3 Jubiläumsglocke cis1 +6 1755 1466 Glockengießerei Rincker, Sinn 1998 4 Barfüßerglocke e1 +10 970 1187 Benedict Schneidewind, Frankfurt am Main 1685 5 Dankesglocke g1 +1 500 981 Gebrüder Barthels & Mappes, Frankfurt am Main 1830 6 Lutherglocke h1 +5 437 860 Glocken- und Kunstgießerei, Karlsruhe 1987 Das Gesamtgewicht der Paulskirchenglocken beträgt 15942 kg. Damit ist es nach dem Domgeläute das zweitgrößte in Frankfurt.
Wandgemälde
1987 gewann der Berliner Maler Johannes Grützke einen Künstlerwettbewerb zur Gestaltung eines 32 auf drei Meter messenden Frieses für die Innenseite des ovalen Wandelganges. Sein kolossales Gemälde Der Zug der Volksvertreter entstand 1989 bis 1991 in seinem Atelier in Berlin, von wo es in die Kirche transportiert wurde. In zehn Szenen zeigt es die Parlamentarier im Verhältnis zum Volk. Während das Volk – bunte, allegorische Figuren – im Vordergrund verharrt, schreiten seine monochrom grau-schwarz gekleideten Vertreter hinter ihm vorbei, einem unsichtbaren Ziel entgegen. Das Deutsche Reich ist als antikisierende Frauenstatue dargestellt, die mit der linken Hand ihren schwangeren Leib stützt. Nur vereinzelt gibt es Bezüge zu konkreten historischen Ereignissen, z. B. in der Darstellung des füsilierten Robert Blum.
Ausstellungen
In der Wandelhalle des Untergeschosses wurde 1985 die Dauerausstellung „Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit“ eingerichtet und 1998 zum 150-jährigen Jubiläum der Nationalversammlung aktualisiert und überarbeitet. Sie ist heute eine Station der Straße der Demokratie. Gelegentlich finden hier auch Sonderausstellungen statt. 1997 wurde beispielsweise die umstrittene erste Fassung der Wehrmachtsausstellung Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941–1944 des Hamburger Institutes für Sozialforschung gezeigt. Die kontroversen Diskussionen in der Öffentlichkeit zu dieser Darstellung der Verbrechen der Wehrmacht führten später zur Überarbeitung der in vielen Städten gezeigten Wanderausstellung. Auch im Tiefgeschoß der Paulskirche finden von Zeit zu Zeit Ausstellungen statt.
Tafeln und Denkmäler
Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Tafeln und Denkmäler an der Außenfassade der Kirche angebracht, um an bedeutende Personen oder Ereignisse der deutschen Geschichte zu erinnern. Das erste war das bereits erwähnte, von dem damaligen Leiter des Städelschen Kunstinstituts Richard Scheibe geschaffene Denkmal für den ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert. Es wurde am 11. August 1926 eingeweiht und am 12. April 1933 nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wieder entfernt. Nach dem Wiederaufbau schuf Richard Scheibe eine neue Statue für das Ebert-Denkmal, da er gegen die Wiederaufstellung des alten Ebert-Denkmals Einwände erhoben hatte, Das neue Ebert-Denkmal wurde am 28. Februar 1950 durch den Frankfurter Oberbürgermeister Walter Kolb und den hessischen Ministerpräsidenten Christian Stock feierlich enthüllt. Das Denkmal befindet sich an der Ostseite des Turmes.
Links unterhalb des Ebert-Denkmals wurde 1980 zum 275. Todestag von Philipp Jakob Spener eine Gedenktafel angebracht. Sie erinnert daran, dass Spener von 1666 bis 1686 Senior des lutherischen Predigerministeriums von Frankfurt war. Während dieser Zeit entstand sein 1675 erschienenes Hauptwerk Pia Desideria oder Herzliches Verlangen nach gottgefälliger Besserung der wahren evangelischen Kirche, zudem gründete er 1670 die ersten collegia pietatis (Hauskreise).
An der Südostseite des Kirchenschiffes befindet sich eine Gedenktafel für den hessischen Ministerpräsidenten Georg August Zinn. Es folgt eine steinerne Relieftafel für Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom Stein, der 1816 wegen seiner Verdienste um die Wiederherstellung der städtischen Freiheit zum Ehrenbürger ernannt wurde. Die Tafel wurde 1931 zu seinem 100. Todestag angebracht.
Mit Theodor Heuss ist einem weiteren Ehrenbürger Frankfurts etwas weiter nördlich eine Plakette gewidmet. An der Nordostseite der Kirche folgt eine am 25. Juni 1966 durch Oberbürgermeister Willi Brundert enthüllte Relieftafel für den ermordeten amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy. Er hatte am 25. Juni 1963 in der Paulskirche eine Rede gehalten, aus der die Tafel den Satz zitiert: „Niemand soll von dieser unserer atlantischen Generation sagen, wir hätten Ideale und Visionen der Vergangenheit, Zielstreben und Entschlossenheit unseren Gegnern überlassen.“
Neben dem Nordeingang der Paulskirche wurde 2002 eine Plakette des Deutschen Turnerbundes angebracht. Damit wird aus Anlass des 150. Todestages des Turnvaters Jahn die historische Verbindung zwischen der Turnbewegung und der Nationalversammlung geehrt.
Am nordwestlichen Treppenturm der Paulskirche befindet sich seit 1964 ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Die von dem Bildhauer Hans Wimmer geschaffene Statue steht auf einem Sockel, welcher die Namen der nationalsozialistischen Konzentrationslager trägt. Neben dem Denkmal wurde eine Gedenktafel für Johanna Kirchner angebracht.
An der Südwestseite der Kirche folgen weitere Gedenktafeln für Carl Schurz sowie für den Präsidenten der Nationalversammlung Heinrich von Gagern. Die Westseite des Turmes trägt seit 2002 aus Anlass seines 100. Geburtstages eine Plakette für den ersten freigewählten Oberbürgermeister von Frankfurt, Walter Kolb.
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Gedenktafel für Philipp Jacob Spener
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Gedenkplakette für Carl Schurz
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Gedenktafel für Walter Kolb
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Dechent: Ich sah sie noch, die alte Zeit. Beiträge zur Frankfurter Kirchengeschichte von Jürgen Telschow (Hrsg.). Schriftenreihe des Ev. Regionalverbandes Nr. 11. Ev. Regionalverb., Frankfurt 1985, S. 209.
- ↑ Telschow, a.a.O. S. 212f.
- ↑ Hans Magenschab: Erzherzog Johann - Habsburgs grüner Rebell; Styria, Graz 3. Auflage 1982, S.352
- ↑ zit. nach Wolfgang Wippermann: Das Leben in Frankfurt zur NS-Zeit. Bd 4. Der Widerstand. Frankfurt am Main 1986, S. 36.
- ↑ Zur Geschichte des Friedrich Ebert-Denkmals an der Paulskirche siehe auch:
Frankfurt 1933–1945. Dokumentation des Instituts für Stadtgeschichte - ↑ Carl Wolff, Rudolf Jung: Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main. Bd. I. Kirchenbauten. Frankfurt 1896
- ↑ Marc Schaefer (Hrsg.): Das Silbermann-Archiv. Der handschriftliche Nachlass des Orgelmachers Johann Andreas Silbermann (1712–1783). Amadeus Verlag, Winterthur 1994. ISBN 3-905049-39-2
- ↑ Glocke in der Paulskirche abgestürzt
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. April 1998
Literatur
- Dieter Bartetzko: Denkmal für den Aufbau Deutschlands – Die Paulskirche in Frankfurt am Main. Hrsg. v. Elmar Lixenfeld. Königstein i. Ts. 1998. (Mit Literaturverzeichnis). ISBN 3-7845-4475-4
- Friedrich Bothe: Geschichte der Stadt Frankfurt am Main. Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt 1977. ISBN 3-8035-8920-7
- Gunther Hildebrandt: Die Paulskirche. Parlament in der Revolution 1948/49. Verlag der Nation, Berlin 1986. ISBN 3-373-00069-6
- Evelyn Hils-Brockhoff, Sabine Hock: Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit. Begleitbroschüre zur Dauerausstellung des Instituts für Stadtgeschichte Frankfurt in der Wandelhalle der Paulskirche. Erschienen anlässlich der 150-Jahr-Feier der ersten Deutschen Nationalversammlung. Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt a.M. 1998.
- Konrad Bund (Hrsg.): Frankfurter Glockenbuch. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt 1986. ISBN 3-7829-0211-0 (formal falsche ISBN)
- Michael Falser: Armut, Schuld und Flammerläuterung. Gestaltungsmotive im modernen Nachkriegswiederaufbau der Frankfurter Paulskirche (1946-1948). In: Breuer, G. (Hg.) Das gute Leben. Der Deutsche Werkbund nach 1945. Tübingen, Berlin. S. 102-111.
- Roman Fischer (Hrsg.): Von der Barfüßerkirche zur Paulskirche Studien zur Frankfurter Geschichte. Bd 44. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2000. ISBN 3-7829-0502-4
- Frankfurter Historische Kommission (Hrsg.): Frankfurt am Main – Die Geschichte der Stadt in neun Beiträgen. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4158-6 (Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission 17).
- Bernhard Müller: Bilderatlas zur Geschichte der Stadt Frankfurt am Main. Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt 1916.
- Evangelischer Regionalverband Frankfurt (Hrsg.): Alles für Deutschland, Deutschland für Christus. Evangelische Kirche in Frankfurt am Main 1929 bis 1945. Katalog zur Ausstellung vom 29. April bis 12. Juli 1985 im Dominikanerkloster. Evang. Regionalverb., Frankfurt am Main 1985. ISBN 3-922179-08-8
- Werner Becher (Hrsg.): Durchs Kreuz zur Krone. Quellen zur Geschichte der Paulskirchengemeinde im 20. Jahrhundert. Schriftenreihe des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt Nr. 17. Evang. Regionalverb., Frankfurt am Main 2003. ISBN 3-922179-18-5
- Wolf-Christian Setzepfandt: Architekturführer Frankfurt am Main/Architectural Guide. 3. Auflage. Dietrich Reimer Verlag, Berlin August 2002, ISBN 3-496-01236-6, S. 17 (deutsch, englisch).
- Wolfgang Wippermann: Das Leben in Frankfurt zur NS-Zeit. Bd 4. Der Widerstand. Kramer, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-7829-0314-5
Weblinks
Commons: Paulskirche (Frankfurt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Die Paulskirche. In: altfrankfurt.com
- Wiederaufbau der Paulskirche
- 360°-Panorama von Paulskirche und Römerberg
- 3D-Schnittzeichnung der Paulskirche
- Die Paulskirche – Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit (PDF, 6,3 MB)
Historische Kirchen in Alt-FrankfurtKaiserdom St. Bartholomäus | Alte Nikolaikirche | Leonhardskirche | Karmeliterkloster | Paulskirche | Dominikanerkloster | Liebfrauenkirche | Katharinenkirche | Peterskirche | Dreikönigskirche | Deutschordenskirche
Ehemalige Kirchen: Allerheiligenkapelle | Antoniterkirche | Deutsch-reformierte Kirche | Französisch-reformierte Kirche | Johanniterkirche | Weißfrauenkirche
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