- Phönix D-Typen
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Die Phönix D.I-III waren für die K.u.k. Luftfahrtruppen von der Phönix Flugzeugwerke AG in Wien-Stadlau entwickelte Jagdflugzeuge im Ersten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Der Jagdeinsitzer Phönix D.I war eine weiterentwickelte Version des von Phönix in Lizenz gebauten Doppeldeckers Hansa Brandenburg D.I mit stärkerem Motor und vereinfachter Verstrebung. Im Sommer 1917 wurde von Dipl.-Ing. Kirste ein Prototyp (20.14) mit einem 180-PS-Austro-Daimler-Motor entwickelt. Bei der Flugerprobung zeigte sich jedoch bald, dass der Jäger zwar schnell war, aber zu schwerfällig und hecklastig in der Luft lag. Wegen des dringenden Bedarfs an Jagdflugzeugen wurde die Phönix D.I trotzdem zur Serienfertigung angewiesen und man unternahm erst später den Versuch, die Manövrierbarkeit zu verbessern. Später zeigte sich, dass die Tragflächen strukturell verstärkt werden mussten, was die Auslieferung verzögerte.
Von der Phönix-D.I wurden insgesamt drei Serien (128, 228 und 328) zu je 50 Stück bestellt, weitere 40 Maschinen der Serie 128 bzw. der jeweils neuesten Ausführung wurden von den k.u.k. Seefliegern geordert, die dringend Abfangjäger zum Schutz ihrer Stationen in Pula und Triest benötigten. Die Phönix-Jäger der Marine erhielten die Marinenummern A97-104, A106-118, A156-205, später J1-70.
Die Version D.II hatte neben kleineren Änderungen eine gegenüber der D.I vergrößerte Spannweite. Von ihr wurden die Serien 122, 222 und 322 bestellt, ergänzt um die Serie 422 mit 230-PS-Hiero-Motor (als D.IIa bezeichnet), die für eine verbesserte Wendigkeit Querruder an allen vier Tragflächen erhielt. Je etwa 110 Flugzeuge D.II und D.IIa wurden fertig gestellt.[1] Die D.II gelangte ab Mai 1918 an die Front.
Gegen Kriegsende lief auch die Produktion der D.III an, im Prinzip eine D.IIa mit Tragflächen ohne V-Stellung und vereinfachtem Heckruder. Hier war auch endlich das Problem der schlechten Erreichbarkeit der MGs gelöst, die nun in Reichweite des Piloten installiert und zum Schutz des Motors mit Mündungsfeuerdämpfern ausgerüstet worden waren.
Von der D.IV wurden lediglich zwei Prototypen (20.24 und 20.25) hergestellt; sie hatte einen komplett neu konstruierten Rumpf mit ovalem Querschnitt und eine deutlich geringere Spannweite.
Einsatz
Die D.I gelangte im Herbst 1917 an die Front, die D.II und D.IIa folgten ab Juni 1918. Ihre Schnelligkeit und Steigfähigkeit war beachtlich, allerdings war sie weniger wendig als ihre alliierten Gegner, was erst mit der D.IIa verbessert wurde. Problematisch blieb die Unterbringung der Schwarzlose-MGs unter der Motorhaube; sie waren bei Ladehemmungen für den Piloten kaum erreichbar.
Die D.III wurde nach dem Krieg von der schwedischen Armee getestet, die anschließend 17 Maschinen bei Phönix ankaufte und weitere 10 in den Armeewerkstätten in Malmen selbst nachbaute und mit 185-PS-BMW-Motoren bestückte. Als die „Flygvapnet“ 1926 gegründet wurde, waren noch neun D.III im Dienst. Später als Schulflugzeuge verwendet, wurden die letzten erst 1930 ausgesondert; eine Maschine blieb als Wetterflugzeug bis 1936 im Einsatz und ist im Luftwaffenmuseum ausgestellt.
Technische Daten
Kenngröße Phönix D.I Phönix D.II Phönix D.IIa Phönix D.III Phönix D.IV Verwendungszweck Jagdflugzeug Jagdflugzeug Jagdflugzeug Jagdflugzeug Jagdflugzeug Baujahr 1917–18 1918 1918 1918 1918 6-Zyl.-Reihenmotor, flüssigkeitsgekühlt 200 PS Hiero 200 PS Hiero 230 PS Hiero 230 PS Hiero 200 PS Austro-Daimler Spannweite 9,88 m 9,80 m 9,90 m 9,80 m 8,50 m Länge 6,62 m 6,62 m 6,62 m 6,62 m 6,60 m Höhe 2,79 m 2,79 m 2,79 m 2,79 m 2,90 m Flügelfläche 25,00 m² 25,00 m² 25,00 m² 23,50 m² Leergewicht 665 kg 665 kg 665 kg 665 kg 665 kg Startgewicht 805 kg 805 kg 805 kg 810 kg 960 kg Höchstgeschwindigkeit in NN 180 km/h 180 km/h 185 km/h 195 km/h 195 km/h Steiggeschwindigkeit auf 1.000 m 3 Min 3 Min 2 Min 10 Sek Steiggeschwindigkeit auf 2.000 m 7 Min 7 Min Steiggeschwindigkeit auf 3.000 m 12 Min 12 Min 10 Min Steiggeschwindigkeit auf 4.000 m Steiggeschwindigkeit auf 5.000 m 18 Min Gipfelhöhe 6.000 m 6.000 m 6.000 m 6.800 m 6.800 m Reichweite 320 km 500 km Bewaffnung 2 MG 2 MG 2 MG 2 MG 2 MG Besatzung 1 1 1 1 1 Flugdauer 2 h 3 h 2 h Siehe auch
Quellen
Einzelnachweise/Anmerkungen
- ↑ 18 D.IIa gingen an die k.u.k. Marine
Literatur
- Haddow, George: The Phönix Scout, Profile Publications No 175, Leatherhead, 1967
- Keimel, Reinhard: Österreichs Luftfahrzeuge, Graz 1981, ISBN 3-900310-03-3
- Munson, Kenneth: Kampfflugzeuge 1914–19, Zürich 1968
- Nowarra, Heinz: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914-18, München 1959
- Schupita, Peter: Die k.u.k. Seeflieger, Koblenz 1983, ISBN 3-7637-5426-1
- Tötschinger, Bernhard; Schroeder, Walter: Phönix Marine-Jagdeinsitzer, ÖFH-Nachrichten, Sonderheft Nr. 10, Wien, o.J.
- Zahálka, Jan; Tesar, Petr A., Tyrlik, Sigmund: Phönix D.I-D.III, Hradec Králové 2005 (tschech.)
- Heinz Linner: Konstruktionspläne des Phönix D I Typ 128
Kategorie:- Flugzeugtyp des Ersten Weltkrieges (Österreich-Ungarn)
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