- Pixelpark
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Pixelpark AG Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 1991 Sitz Berlin, Deutschland Leitung Horst Wagner, Vorstandsvorsitzender Mitarbeiter 366 (30. Juni 2010)[1] Umsatz 33,3 Mio Euro (2009)[2] Produkte Kommunikations- und E-Business-Lösungen Website http://www.pixelpark.com Die Pixelpark AG ist eine 1991 gegründete Unternehmensgruppe für Kommunikations- und E-Business-Lösungen mit Sitz in Berlin, Deutschland. Laut dem New Media Service Ranking ist sie seit 2007[3][4] das zweitgrößte Unternehmen in der Branche der Internet- und Multimediadienstleister in Deutschland und das größte konzernunabhängige Unternehmen dieser Branche. Zum 31. Dezember 2008 beschäftigte Pixelpark 391 festangestellte Mitarbeiter[5], zum 1. Juni 2009 noch 374, nachdem ein Jahr zuvor noch 498 unter Vertrag standen[6].
Inhaltsverzeichnis
Unternehmensgeschichte
1991 bis 2002
Pixelpark wurde 1991 von Paulus Neef und Eku Wand gegründet. In den ersten Jahren entwickelte Pixelpark CD-ROMs und Kiosksysteme für Unternehmen. Zu den Multimedia-Anwendungen kamen später Dienstleistungen rund um das Internet und E-Commerce. 1996 beteiligte sich Bertelsmann als Mehrheitseigentümer am Unternehmen.
1999 ging Pixelpark an die Börse und expandierte mit Hilfe des erlösten Kapitals europaweit vornehmlich durch Zukäufe kleinerer Unternehmen.[7] Im Zuge einer Aktien-Euphorie gerade bei Titeln des Neuen Marktes stieg der Kurs der Pixelpark-Aktie von einem Emissionspreis im Oktober 1999 von 15 Euro über eine Erstnotiz von 16,30 Euro binnen eines Monats auf über 30 Euro. Kurz vor dem Kurssturz bei Internettiteln erreichte das Papier im März sein Allzeithoch bei 336 Euro.[8] Mit dem Zusammenbruch des Neuen Marktes in den Jahren 2001/2002 war auch Pixelpark gezwungen, massiv Stellen abzubauen. Zudem konzentrierte sich das Unternehmen bei der Sanierung auf das Kerngeschäft der Internetdienstleistungen und auf den deutschsprachigen Raum.
Im Dezember 2002 übernahm der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Jürgen Richter vorübergehend das Amt des CEO von Gründer Paulus Neef, nachdem der Aufsichtsrat Unregelmäßigkeiten beim Erwerb der Tochtergesellschaft ZLU im Jahr 2000 festgestellt hatte.[7] Gleichzeitig reduzierte der bisherige Mehrheitsgesellschafter, die Bertelsmann AG, seine Beteiligung an der Pixelpark AG drastisch von 60 auf 20 Prozent.
2003 bis 2008
Im April 2003 wurde Michael Riese zum Vorstand berufen. Unter seiner Führung setzte das Unternehmen eine Sanierungsstrategie um, die 2004 mit der Entschuldung abgeschlossen wurde. Im Sommer 2006 kündigten die Vorstände der Pixelpark AG und des börsennotierten Wettbewerbers Elephant Seven AG einen Zusammenschluss beider Unternehmen an. Im Zuge eines Angebots an die Aktionäre der Elephant Seven AG, ihre Aktien gegen Aktien der Pixelpark AG zu tauschen, übernahm Pixelpark im Frühjahr 2007 das Unternehmen. Am 26. Oktober 2007 wurde die Elephant Seven AG auf die Pixelpark AG verschmolzen; Elephant Seven blieb als operative Marke jedoch erhalten.
Der Umsatz des Pixelpark-Konzerns betrug 2006 rund 34 Millionen Euro.[9] Erstmals seit dem Börsengang konnte ein Gewinn verbucht werden: Das Ergebnis nach Steuern betrug 789.000 Euro. Nach dieser Erholung schrieb das Unternehmen im Geschäftsjahr 2007 aber erneut rote Zahlen. Unter dem Strich stand ein Konzernverlust von 2,75 Millionen Euro.
Am 4. September 2008 trat Michael Riese als Vorstandsvorsitzender aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat zurück. Zum neuen Vorstandsvorsitzenden und CFO wurde am selben Tag das Vorstandsmitglied Horst Wagner bestellt.
Seit 2008
Im September und Oktober 2008 begab Pixelpark zwei Wandelschuldverschreibungen, um die strategische Neuausrichtung zu finanzieren. Die erste in Höhe von 3,3 Millionen Euro wurde vollständig von einem institutionellen Investor gezeichnet [10]. Die zweite in Höhe von 3,7 Millionen Euro wurde den Aktionären zum Bezug angeboten [11]. Zugleich sollte die Zahl der Mitarbeiter in der Holding um bis zu 20 verringert werden[12].
Im Januar 2009 gab Pixelpark den Verlust des hälftigen Grundkapitals aufgrund von Abschreibungen bekannt.[13] Der Gesamtumsatz war von 47,4 Millionen Euro im Jahr 2007 auf 43,6 Mio. Euro im Jahr 2008 gesunken. Während im Bereich Kommunikation der Umsatz von 33,9 auf 36,7 Millionen Euro zugelegt hatte, sank dieser im Segment Systemtechnologie von 13,5 auf 6,9 Millionen und berief deswegen die Aktionäre am 26. März 2009 zu einer außerordentlichen Hauptversammlung ein.
Am 21. Dezember 2010 gab Pixelpark bekannt, sich mit Gläubigern und Investoren geeinigt zu haben, Verbindlichkeiten in Höhe von 19,3 Mio. Euro (83 %) erlassen zu bekommen. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der Hauptversammlung, welche zeitnah einberufen werden soll. Darüber hinaus gibt es zum Jahreswechsel weitere Umbauten innerhalb der Unternehmensstruktur.[14]
Konzernüberblick
Im Zuge der Restrukturierung des Konzerns wurden im Juli 2009 die Unternehmen des Bereichs Systemtechnologie, Online Systemhaus ES+C GmbH und Pixelpark Systems GmbH, veräußert. Außerdem hält die AG seit Juni 2009 nur noch eine 10 % Beteiligung an der Schindler, Parent & Cie.[15]
Seit dem Verkauf der Technologie-Sparte besteht die Pixelpark AG nur noch aus dem Bereich Kommunikation.[16] Zum Jahreswechsel 2011 werden die Pixelpark Agentur Hamburg und die Elephant Seven NetTechnologies zusammen gelegt. Außerdem wird Elephant Seven Bielefeld in Pixelpark Bielefeld umbenannt.[14]
Unternehmensstruktur Elephant Seven Pixelpark Agentur Yellow Tomato Schindler, Parent & Cie
(Beteiligung bei 10%)[17]Elephant Seven Hamburg GmbH
Elephant Seven España S.A.U. BarcelonaGeschäftsbereich Pixelpark Agentur Berlin
Geschäftsbereich Pixelpark Agentur Köln
Pixelpark Bielefeld
Pixelpark NetTec
Pixelpark (Schweiz) AG ZürichYellow Tomato GmbH Hamburg
Yellow Tomato GmbH MünchenSchindler, Parent & Cie. GmbH Meersburg
Schindler, Parent & Cie. Identity GmbH Berlin
Schindler, Parent & Cie. GmbH PforzheimWeblinks
- Webseite von Pixelpark
- Webseite des Magazins "Wildpark"
- Webseite von Elephant Seven
- Webseite von Yellow Tomato
Einzelnachweise
- ↑ Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2010 (pdf, 173,36 KB)
- ↑ Geschäftsbericht 2009 (pdf, 3,24 MB)
- ↑ New Media Service Ranking: Die größten Agenturen, Multimedia-, Online- und E-Commerce-Dienstleister, abgerufen am 25. April 2009.
- ↑ Internetagentur-Ranking 2010: , abgerufen am 10. Januar 2010.
- ↑ New Media Service Ranking: Die größten Agenturen, Multimedia-, Online- und E-Commerce-Dienstleister 31. Dezember 2008, abgerufen am 23. April 2009.
- ↑ Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2009 (pdf, 77,75 KB)
- ↑ a b Heise.de: Pixelpark: Von der Drei-Mann-Firma über den Börsenliebling zum Sanierungsfall Meldung vom 20. Dezember 2002.
- ↑ http://www.finanzen100.de/aktien/pixelpark-wkn-126225_H649557004_9172238/chart.html#
- ↑ Bestes Ergebnis der Firmengeschichte – Pixelpark AG veröffentlicht Jahresabschluss für 2006. Pixelpark AG, 15. Mai 2007, abgerufen am 21. Juli 2008.
- ↑ Ad-hoc-Meldung v. 17. September 2008
- ↑ Ad-hoc-Meldung v. 7. Oktober 2008
- ↑ S. Ad-hoc-Meldung v. 20. Oktober 2008
- ↑ Pixelpark AG gibt Verlust des hälftigen Grundkapitals bekannt
- ↑ a b Pixelpark AG: Pixelpark stellt die Weichen für eine nachhaltige Zukunft, abgerufen 31. Dezember 2010
- ↑ Pixelpark AG: Geschichte (abgerufen September 2009)
- ↑ Pixelpark AG: Unternehmensstruktur (abgerufen September 2009)
- ↑ Pixelpark AG Ad-hoc-Meldung vom 23. Juni 2009: Pixelpark veräußert Anteile an Schindler Parent, abgerufen am 31. Dezember 2010
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