Playmo

Playmo
geobra Brandstätter GmbH & Co. KG
Playmobil-Logo
Unternehmensform GmbH & Co. KG
Unternehmenssitz Zirndorf
Unternehmensleitung

Horst Brandstätter
Dr. Franz-Rainer Höhe
Andrea Schauer

Mitarbeiter 2.973 (2008)
Umsatz 452 Mio. EUR (2008)
Branche Spielzeug
Website

http://www.playmobil.de

Playmobil ist ein System-Spielzeug der Firma geobra Brandstätter GmbH & Co. KG mit Sitz in Zirndorf. Der Markenname und der charakteristische blaue Schriftzug wurden vom Künstler und Grafikdesigner Rainer Willingstorfer entwickelt. Hauptelement ist eine 7,5 cm große Spielfigur aus Kunststoff. Hände, Arme und Beine sowie der Kopf lassen sich bewegen beziehungsweise drehen. An die Hände können zudem verschiedene Accessoires wie beispielsweise Werkzeuge und Waffen angesteckt werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Riesen-Playmobil-Figur (1,50 m)
Zentrale in Zirndorf

1974 wurde Playmobil als Kind der Ölkrise auf den Markt gebracht. An dem System-Spielzeug Playmobil hatte Hans Beck (1929−2009) zwar seit 1971 als einziger Entwickler gearbeitet, doch erst als die steigenden Ölpreise den Kunststoffpreis verzehnfachten, wagte Horst Brandstätter die Markteinführung, denn jetzt wurden die damals von geobra produzierten Großkunststoffartikel (Deckenverkleidungen, Kindermöbel etc.) völlig unrentabel; für die kleinen Figuren hingegen wurde wesentlich weniger des teuren Rohstoffs gebraucht.

Die Firma geobra Brandstätter stellte das neuentwickelte Spielzeug erstmals auf der Nürnberger Spielwarenmesse 1974 vor. Den ersten Spielwelten „Baustelle“, „Wilder Westen“ und „Ritterzeit“ folgten über 20 verschiedene Themen mit umfangreichem Zubehör. 1976 kamen weibliche Figuren dazu, Kinder- und Babyfiguren wurden erstmals 1981 bzw. 1983 verkauft. Die Figuren wurden im Laufe der Jahre nur leicht modifiziert – so kamen bewegliche Hände und verschiedene „Haartrachten“ hinzu –, blieben aber immer an den ursprünglichen, in ihrer Reduziertheit unverkennbaren Formen ausgerichtet.

Nur wenige Jahre nach der Markteinführung von Playmobil wurde die Firma geobra Brandstätter der umsatzstärkste deutsche Spielwarenhersteller und rangiert seitdem an der Spitze. Geobra hat einen Jahresumsatz von 361 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2005 (Vorjahr 359 Mio. Euro) und weltweit 2.591 Mitarbeiter (davon 1.439 in Deutschland) in vier Fertigungsstätten. Das Sortiment besteht aus etwa 250 verschiedenen Artikeln. Jede Einzelfigur kostet etwa zwei Euro.

1975 brachte die Firma BIG das Konkurrenzprodukt PlayBIG heraus. Nach einem durch die Markteinführung verursachten, jahrelangen Rechtsstreit konnte sich Playmobil letztendlich durchsetzen; BIG – auch bekannt durch ihr Bobbycar – stellte die Produktion von PlayBIG 1979 ein.

Seit dem Jahr 2000 gibt es in Zirndorf auch einen eigenen Playmobil-Freizeitpark, der Playmobil FunPark heißt. Inzwischen wurden weitere Playmobil FunParks in Paris, auf Malta, in Athen und in Palm Beach eröffnet.

2004 feierten die Playmobil-Figuren ihren 30. Geburtstag. Im historischen Museum der Pfalz (Speyer) waren nicht nur viele Figuren, sondern auch deren oft ungewöhnliche Verwendungen von Sammlern und Künstlern zu besichtigen.

Von März bis Juni 2006 wurde im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim eine Playmobil-Ausstellung gezeigt[1].

Im Juli 2006 stellte Playmobil erstmals in der Unternehmensgeschichte eine Figur vor, die ein historisches Wahrzeichen einer Stadt porträtiert. Anlässlich der 29. Ausstellung des Europarates Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation in Magdeburg veröffentlichte Playmobil eine eigene Version des Magdeburger Reiters, eines steinernen Standbildes aus der Zeit der Staufer.

Etwa 60% des Umsatzes werden im Ausland erzielt. Es gibt Playmobil-Vertriebsstätten in vielen Ländern Europas und in den USA, Kanada und Mexiko[2].

Umsatzentwicklung

Geschäftsjahr Brandstätter Group
Mio. €
Playmobil
Umsatz weltweit

Mio. €
Differenz
Playmobil Umsatz weltweit gegenüber Vorjahr
Bemerkungen und Quelle
2008 452 + 6 % [1]
2007 459 427 + 13 % [2]
2006 402 379 + 5 % [3]
2005 377 361

Besonderheiten

  • Anders als die Konkurrenz, wie z.B. Lego, gibt es bei Playmobil bewusst keine Merchandising-Produkte, also Sets, die ihr Vorbild in Filmen oder anderen Medien haben. Dafür gibt es allerdings spezielle markenorientierte Sets, wie beispielsweise Flugzeuge mit Airline-Logo, die nur auf den Flügen der entsprechenden Airline verkauft werden.

Trivia

  • In der Zweiten Fußball-Bundesliga trägt die SpVgg Greuther Fürth ihre Heimspiele im Playmobil-Stadion aus.
  • Es gibt drei Hörspielserien zum Thema Playmobil: Professor Mobilux (von Europa – 16 Folgen), Playmobil (von Universal – 3 Folgen) und Die Playmos (von Lübbe – zurzeit (März 2009) 12 Folgen, weitere in Planung)
  • Es gibt auch mehrere Playmobil Computerspiele wie zum Beispiel „Die große Schatzsuche – Laura und Alex bei den Piraten“
  • Zu Weihnachten und zu Ostern sind Sonderpackungen, wie Weihnachtskrippe, Heilige Drei Könige und Osterhase mit Ostereiern im Spielwarenhandel erhältlich.
  • In der sogenannten Customizing-Szene, werden Playmobil Figuren kreativ verändert (z.B. für Modelle oder Trickfilme [4]) und Tipps dazu im Internet austauscht.
  • Eine 'Klicky-Bibel' [5] (ursprünglich Playmo-Bibel) eines hessischen Pastors, die die Heilige Schrift mittels Playmobil Figuren darstellte, wurde im März 2009 auf Betreiben des Herstellers mit dem Vorwurf der Urheberrechtsverletzung gestoppt[6].
Magdeburger Reiter und sein Abbild von Playmobil
Playmobil Bügeln

Quellen

  1. Playmobil-Ausstellung Hildesheim 2006
  2. Playmobil Geschäftszahlen 2007

Literatur

  • Felicitas Bachmann: 30 Jahre Playmobil. Heel, Königswinter 2004, ISBN 3-89880-251-5
  • Axel Hennel: Playmobil Collector 2006. Katalog für Playmobil-Spielzeug. 2. Auflage. Fantasia, Dreieich 2006, ISBN 3-935976-40-2 (ausführlicher, bebilderter, chronologischer Produktkatalog für Sammler)
  • Richard Unglik: Playmobil – Abenteuer der Weltgeschichte. Heel, Königswinter April 2005, ISBN 3-89880-429-1. 94 Seiten, gebunden.

Weblinks


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