Pleißemühlgraben

Pleißemühlgraben
Der Pleißemühlgraben (rot dargestellt) im Leipziger Gewässerknoten

Der Pleißemühlgraben ist ein künstlich angelegter Nebenarm der Pleiße im Stadtgebiet von Leipzig.

Er erstreckt sich heute über eine Länge von etwa 3150 Metern vom Connewitzer Pleißewehr im Süden bis zur Einmündung in den Elstermühlgraben im Norden. Der nördlichste, etwa 580 Meter lange Abschnitt vom Naturkundemuseum bis zur damaligen Einmündung der Parthe auf dem Gelände des Zoos ist seit den 1950er Jahren verfüllt worden; seitdem nutzt die Parthe ab dort das Bett des ehemaligen Pleißemühlgrabens und später der ehemaligen Pleiße, während das Wasser des Pleißemühlgrabens über einen kurzen Querflutkanal zum Elstermühlgraben und weiter zur Weißen Elster geleitet wird.

Die Geschichte des Pleißemühlgrabens reicht wie die des Elstermühlgrabens bis ins 10. Jahrhundert[1] zurück, er diente ursprünglich dem Betrieb von Wassermühlen, so der Nonnenmühle vor der heutigen Karl-Tauchnitz-Straße, der Thomasmühle in Höhe des Thomaskirchhofs und der Barfußmühle an der heutigen Käthe-Kollwitz-Straße.

Bereits 1899 wurde der Teil des Pleißemühlgrabens zwischen der Promenaden- (heute Käthe-Kollwitz-) und der Centralstraße wegen der Verbreiterung und Bebauung des Rings überwölbt.[2] Ab 1953 wurde ein Großteil des Grabens wegen der starken Wasserverschmutzung aus der Braunkohlenindustrie mit einer Wölbleitung überdeckt. Seit 1997 wird er mit teilweise leicht abweichendem Verlauf etappenweise wieder freigelegt und in das Stadtbild integriert. Die Abschnitte ab der Mahlmannstraße entlang der Wundtstraße, von der Wundtstraße zur Paul-Gruner-Straße, von der Riemannstraße am Reichsgerichtsgebäude vorbei bis zur Karl-Tauchnitz-Straße und von der Rudolph- bis zur Gottschedstraße sind bereits wieder geöffnet.

Weblinks

 Commons: Pleißemühlgraben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. Pro Leipzig, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-03-8, Stichworte „Pleißemühlgraben“, „Mühlen“.

Einzelnachweise

  1. Leipzig-Lexikon: Pleißemühlgraben
  2. Innere Westvorstadt - Eine historische und städtebauliche Studie. PROLEIPZIG 1998, S. 22

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