Polikarpow WT-11

Polikarpow WT-11
Polikarpow I-5

Der Anderthalbdecker Polikarpow I-5 (manchmal auch Grigorowitsch I-5) entstand Anfang der 1930er Jahre und war bis 1936 das Standardjagdflugzeug der sowjetischen Luftstreitkräfte. Bis 1934 wurden einschließlich der Prototypen 803 Exemplare hergestellt.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Im Dezember 1929 stellte man für die Entwicklung eigens ein kleines Konstruktionsteam zusammen, in dem außer Nikolai Nikolajewitsch Polikarpow noch Dmitri Pawlowitsch Grigorowitsch mitarbeitete. Die Konstruktion wurde rasch vorangetrieben, so dass der erste Prototyp WT-11 schon am 29. April 1930 mit Testpilot B. L. Buchholz zum Erstflug starten konnte. Angetrieben wurde er von einem französischem Gnôme-Rhône Jupiter VII-Triebwerk.
Es folgten noch zwei Prototypen, die „Klim Woroschilow“ (russisch Клим Ворошилов) mit einem Jupiter VI- und die „Podarok XVI. Partsjesd“ (Подарок XVI. Партсъезд, Geschenk zum 16. Parteitag) mit einem einheimischen M-15-Motor. Nummer 3 flog erstmals am 1. Juli 1930 und war mit einem Townend-Ring versehen worden, um eine bessere Luftkühlung zu gewährleisten.

Die ersten sieben Serienmaschinen wurden im August/September 1930 im Werk Nr. 21 produziert und waren mit einem leistungsstärkeren M-22-Triebwerk ausgestattet, das auch beibehalten wurde. Die Fliegertruppe erhielt die I-5 1933 und flog sie fast neun Jahre lang, wenn auch zuletzt nur als Übungsmaschine. Mit ihr konnte dank der gutmütigen Flugeigenschaften erstmals in der Sowjetunion das Flachtrudeln erforscht werden.

1934 erschien eine zweisitzige Schulversion, die jedoch nur zweimal gebaut wurde. Eine kleine Anzahl von I-5 rüstete man statt mit zwei mit vier 7,62 mm-MG PW-1 aus. Die sowjetische Schwarzmeerflotte verwendete noch 1940 einige Flugzeuge der Erdkampfversion I-5LSch (LSch russ. für leichtes Schlachtflugzeug). Bei Erprobung der Sweno-Projekte fand die I-5 ebenfalls Verwendung.

Technische Beschreibung

Die I-5 war in Gemischtbauweise gehalten. Der Rumpf bestand aus einer verschweißten Stahlrohrkonstruktion, die vorn mit Metall beplankt und hinten mit Stoff bespannt war. Die Tragflächen bestanden aus einem Holz-, das Leitwerk aus einem Leichtmetallrahmen. Das gesamte Tragwerk war verspannt und ebenfalls mit Stoff bezogen. Das Fahrwerk war starr und besaß eine durchgehende Achse mit einem Hecksporn.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Spannweite oben 10,24 m
unten 7,44 m
Länge 6,78 m
Höhe 2,03 m
Flügelfläche 21,25 m²
Rüstmasse 943 kg
Startmasse 1.355 kg
Antrieb ein luftgekühlter Sternmotor M-22
Leistung 348 kW (480 PS)
Höchstgeschwindigkeit 278 km/h in Bodennähe
252 km/h in 5.000 m Höhe
Landegeschwindigkeit 95 km/h
Steigzeit 1,6 min auf 1.000 m
5,6 min auf 3.000 m
Gipfelhöhe 7.300 m
Flugdauer 2,5 h
Reichweite 660 km
Dauer einer Vollkurve 16 s
Startstrecke 100 m
Landestrecke 200 m
Bewaffnung zwei 7,62-mm-MG PW-1 mit je 1.200 Schuss
zwei 10 kg-Bomben

Literatur

  • Wilfried Kopenhagen: Sowjetische Jagdflugzeuge, transpress, Berlin, 1985, VLN 162-925/145/85



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