- Poppo von Stablo
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Poppo von Stablo (* 978 in Deinze; † 21. Januar 1048 in Marchiennes) war ein 1624 heiliggesprochener Abt von insgesamt 17 zum Teil reichsunmittelbaren Abteien und ein Vertreter der Cluniazensischen Klosterreform.
Lebenslauf
Poppo von Stablo wuchs als einziges Kind einer adeligen Familie aus Flandern auf. Bereits 978 war sein Vater Tizekinus im Kampf gegen den König von Frankreich gefallen. Er erhielt die Erziehung eines typischen Adeligen seiner Zeit. Poppo begab sich um 1000 auf eine Wallfahrt in das Heilige Land und kam auf dem Rückweg 1005 nach Rom. Ein Erweckungserlebnis ließ ihn 1005 als Benediktiner in das Kloster Saint-Remi in Reims eintreten. 1008 wurde er durch Richard von St. Vanne in das Kloster St. Vanne in Verdun berufen. 1013 wurde er auf Veranlassung seines Lehrers Richard von St. Vanne Prior der Abtei Saint-Vaast in Arras. Nachdem er Kaiser Heinrich II. kennengelernt hatte ernannte ihn dieser zum 1020 zum Abt in den Schwesterklöstern Stablo und Malmedy. 1023 wurde er Abt der Abtei St. Maximin in Trier, 1023 Abt im Kloster von Wissembourg, nach 1028 Abt in Echternach und 1032 in der Abtei Sankt Gallen. Insgesamt wurde er Abt von 17 Abteien unter Heinrich II. und vor allem seinem Nachfolger Konrad II. Neben seinen Ämtern als Abt war er Berater Heinrichs II. und Konrads II. und wurde von ihnen auch als Gesandter eingesetzt. Unter Heinrich III. verlor er jedoch nachhaltig an Einfluss.
Er trieb in den ihm unterstehenden Klöstern die Klosterreform gegen den Widerstand der Mönche voran. Nach dem Tode Konrads II. wurde von Seiten des Kaisers die Klosterreform, die auch als Gegenmittel zur Verweltlichung der Klöster gedacht war, nicht weiter unterstützt, wodurch sie im Heiligen Römischen Reich keinen nachhaltigen Erfolg erzielen konnte. Abt Poppo starb auf einer Reise, die dazu diente die Klosterreform voranzutreiben.
Persönlich war Abt Poppo ein Asket und vor allem ein hervorragender Organisator.
Literatur
- Wilhelm Wattenbach: Poppo. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 435.
- Herbert Zielinksi: Poppo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 632 f.
Weblinks
- Poppo von Stablo. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Catholic Encyclopedia
- Ökumenisches Heiligenlexikon
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