- Wissembourg
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Wissembourg Region Elsass Département Bas-Rhin Arrondissement Wissembourg (Unterpräfektur) Kanton Wissembourg (Chef-lieu) Gemeindeverband Pays de Wissembourg Koordinaten 49° 2′ N, 7° 57′ O49.03757.9463888888889157Koordinaten: 49° 2′ N, 7° 57′ O Höhe 157 m (133–527 m) Fläche 48,18 km² Einwohner 7.880 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 164 Einw./km² Postleitzahl 67160 INSEE-Code 67544 Website http://www.ville-wissembourg.eu/
Kirche St. Peter und PaulWissembourg [visɑ̃ˈbuʀ] (deutsch Weißenburg, hergeleitet von alemannisch wiss - weiß) ist eine Stadt im Elsass, Frankreich.
Die Stadt Wissembourg ist Sitz der Unterpräfektur (Sous-préfecture) des Arrondissements Wissembourg im Département Bas-Rhin in der Region Elsass. Das Arrondissement gliedert sich in fünf Kantone mit der Stadt Wissembourg als Hauptort (chef-lieu) des gleichnamigen Kantons. Die Stadt ist auch Mitglied und Sitz des Gemeindeverbandes Communauté de communes du Pays de Wissembourg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt am Flüsschen Lauter, an jener Stelle der deutsch-französischen Grenze, an der die Rheinebene in den Pfälzerwald übergeht. Auf deutscher Seite liegt ihr gegenüber die Gemeinde Schweigen-Rechtenbach (Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, Landkreis Südliche Weinstraße).
Nachbargemeinden von Wissembourg sind Schweigen-Rechtenbach (D) im Norden, Schweighofen (D), Kapsweyer (D) und Steinfeld (D) im Nordosten, Scheibenhardt (D, Berührungspunkt), Salmbach und Schleithal im Südosten, Seebach und Riedseltz im Süden, Steinseltz, Oberhoffen-lès-Wissembourg, Rott und Cleebourg im Südwesten, Climbach im Westen sowie Bobenthal (D) im Nordwesten.
Stadtteile
Ortsteile der Stadt sind Altenstadt (etwa 1000 Einwohner, 1974 eingemeindet) sowie Geisberg, Geitershof, Weiler und Welschdorf.
Geschichte
Die Stadt Weißenburg entwickelte sich aus einer stetig wachsenden Ansiedlung um ein im 7. Jahrhundert gegründetes Kloster. Von 1306 bis 1697 war sie freie Reichsstadt. 1522 wurde die Reformation durch Heinrich Motherer, Pfarrer der Johanneskirche, und Martin Bucer eingeführt.
Nach dem Westfälischen Frieden 1648 wurde Weißenburg mit großen Teilen des Elsass ein Teil Frankreichs. Am 4. August 1870 besiegten in der Schlacht bei Weißenburg preußische Truppen die Franzosen. Zwei gepflegte Denkmäler (eines für die französischen und eines für die deutschen Gefallenen) auf dem Geisberg, an der Straße Weißenburg–Riedseltz, gedenken der vielen Gefallenen. Weißenburger kämpften als Soldaten sowohl auf französischer als auch auf deutscher Seite. Von 1871 bis 1918 war Weißenburg wieder eine reichsdeutsche Stadt als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt zusammen mit dem Elsass erneut Frankreich zugeschlagen, und im Zweiten Weltkrieg von 1940 bis 1944/1945 waren die Stadt und das Land vom Deutschen Reich annektiert. Seit 1945 gehört die Stadt wieder zu Frankreich. Um die Hoheit über den im Norden liegenden Mundatwald wurde bis 1990 verhandelt.
Heute führt eine offene Grenze zu Nachbarschaftshilfen bei Bränden und zur Zusammenarbeit des Notarztdienstes auf beiden Seiten. 1997 wurde die Maximiliansbahn zwischen Wissembourg und Winden in der Pfalz wieder eröffnet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Weißenburg ist eine der architektonisch interessantesten Städte des nördlichen Elsass. Die Altstadt ist heute noch teilweise von Resten der alten Stadtbefestigung umschlossen. Sie ist nördlicher Ausgangspunkt der Romanischen Straße, die im Elsass durch Orte mit Baudenkmälern der Romanik führt. Hier sind es die Abteikirche St. Peter und Paul sowie in Altenstadt die Pfarrkirche aus dem 11./12. Jahrhundert.
Die Abteikirche Saints-Pierre-et-Paul (St. Peter und Paul) ist eine der größten Kirchen des Bas-Rhin außerhalb von Straßburg. Das vorwiegend gotische Gebäude weist noch einen romanischen Glockenturm vom Vorgängerbau (11. Jahrhundert) auf. Im Innern finden sich bemerkenswerte Glasfenster und Wandmalereien aus dem 14./15. Jahrhundert, unter anderem eine elf Meter hohe Darstellung des heiligen Christophorus, sowie eine original erhaltene Orgel von 1766 in einem der prachtvollsten Gehäuse des Elsass. Vom alten Kloster Weißenburg, an dem der Mönch Otfrid von Weißenburg wirkte, ist lediglich ein unvollendeter hochgotischer Kreuzgang übrig geblieben, der als einer der schönsten des Oberrheins gilt. Angegliedert an diesen ist ein ehemaliger romanischer Kapitelsaal, der heutzutage als Seitenkapelle dient.
Die protestantische Pfarrkirche Saint Jean ist ein schlichtes gotisches Gebäude aus dem 15. Jahrhundert im Stile der Bettelordenarchitektur.
Zu den sehenswertesten Gebäuden der Stadt zählen das „Salzhaus“ (15. Jahrhundert) mit seinem auffallenden Dach, das Maison de l'ami Fritz (um 1550) mit seinem aufwändigen Erker und das klassizistische Rathaus (erbaut 1741 bis 1752), ein Hauptwerk des Straßburger Stadtarchitekten Joseph Massol.
Im Musée Westercamp werden archäologische Funde aus der Gegend, mittelalterliche Kunstwerke sowie Dokumente zur Stadtgeschichte und Heimatkunde ausgestellt.
Verkehr
Der Bahnhof Wissembourg ist Endpunkt einer von Haguenau kommenden Bahnlinie (betrieben von TER Alsace, einer Regionaltochter der SNCF) und der DB-Strecke Neustadt an der Weinstraße – Landau (Pfalz) – Weißenburg. Am Wochenende sowie an Feiertagen besteht eine Direktverbindung ab Mainz (RE Elsass-Express) und ab Koblenz mit dem „Weinstraßenexpress“. Die Stadt ist Mitglied im deutschen Verkehrsverbund Rhein-Neckar und im Karlsruher Verkehrsverbund.
Im Straßenverkehr besteht nach Norden mit der Bundesstraße 38 über Bad Bergzabern und Landau in der Pfalz (A 65) eine Anbindung an das Fernstraßennetz. Nach Süden ist die Stadt durch die Départementsstraße D 263 mit Haguenau verbunden. Die Straße D 3, welche parallel zur Grenze mit Deutschland verläuft, verbindet in östlicher Richtung Lauterburg (Autoroute A35) und in westlicher Richtung Bitsch mit Weißenburg.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Otfrid von Weißenburg (790–870), althochdeutscher Dichter
- Joseph Guerber (1824–1909), katholischer Priester, Reichstagsabgeordneter in Berlin, Schriftsteller und Journalist
- Karl Marbach, auch Charles Marbach, (1841–1916) Titularbischof von Paphus und 1891 bis 1901 amtierender Weihbischof in Straßburg
- André Bloch (1873–1960), französischer Komponist
- Heinrich Boell (1890–1947), deutscher Kirchenmusiker, Organist und Chorleiter
- Oskar Joost (1898–1941), deutscher Musiker
- Götz Harbsmeier (1910–1979), deutscher evangelischer Theologe und Abt des Klosters Bursfelde
- Christophe Kern (* 1981), französischer Radrennfahrer
- Nicolas Loison (* 1981), französischer Fußballspieler
- Jean-François Kornetzky (* 1982), französischer Fußballtorhüter
- David Ulm (* 1984), französischer Fußballspieler
Ehrenbürger
- Am 23. Juli 1903 wurde Alexander zu Hohenlohe-Schillingsfürst vom Gemeinderat Weißenburg einstimmig zum Ehrenbürger ernannt.
Weblinks
Commons: Wissembourg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Wissembourg in der Topographia Alsatiae (M. Merian) – Quellen und Volltexte- Offizielle Website von Weißenburg
- Literatur zum Schlagwort Wissembourg im Katalog der DNB und in den Bibliotheksverbünden GBV und SWB
- Beschreibung der Stadt und Ansichten ihrer Sehenswürdigkeiten
- Tourismusbüro von Weißenburg
- Festival International de Musique de Wissembourg
Cleebourg | Climbach | Lembach | Niedersteinbach | Oberhoffen-lès-Wissembourg | Obersteinbach | Riedseltz | Rott | Schleithal | Seebach | Steinseltz | Wingen | Wissembourg
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