Professor Albrecht Penck

Professor Albrecht Penck
Professor Albrecht Penck
Die Professor Albrecht Penck vor dem Ozeaneum Stralsund

Die Professor Albrecht Penck vor dem Ozeaneum Stralsund

p1
Schiffsdaten
Flagge DeutschlandDeutschland Deutschland
Schiffstyp Forschungsschiff
Heimathafen Rostock
Bauwerft Roßlauer Schiffswerft
Stapellauf 1951
Außerdienststellung 21. August 2010
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
38,58 m (Lüa)
Breite 7,28 m
Tiefgang max. 3,5 m
Vermessung 307 BRZ
 
Besatzung 10 Mann
9 bis 11 Wissenschaftler
Maschine
Geschwindigkeit max. 8,0 kn (15 km/h)
Sonstiges
Registrier-
nummern

IMO: 5285667

Die Professor Albrecht Penck, benannt nach dem deutschen Geowissenschaftler Albrecht Penck, ist ein ehemaliges deutsches Forschungsschiff. Eigner war das Land Mecklenburg-Vorpommern. Betrieben wurde das Schiff vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde, die Bereederung erfolgte zuletzt durch Briese Schiffahrt in Leer.

Das Schiff wurde 1951 auf der VEB Roßlauer Schiffswerft gebaut. Es war zunächst Teil eines Bauprogramms, mit dem Reparationsforderungen der Sowjetunion erfüllt werden sollten, blieb dann aber in der DDR und wurde ihr erstes Forschungsschiff.

Zunächst als Vermessungsschiff mit dem Namen Joh. L. Krueger (nach dem Landvermesser und Mitbegründer der modernen Erdmessung Johann Heinrich Louis Krüger) in Dienst gestellt, gehörte das Schiff dem Seehydrographischen Dienst der DDR. Am 1. Januar 1960 wechselte das Institut für Meereskunde, an dem die Joh. L. Krueger beheimatet war, vom Seehydrographischen Dienst der DDR zur Akademie der Wissenschaften der DDR. Mit dem Wechsel kam es auch zur Umbenennung des Schiffes in „Professor Albrecht Penck“ (nach dem zweiten Direktor des Instituts und Museums für Meereskunde in Berlin).

Die DDR setzte das Schiff nicht nur für Forschungsfahrten in Nord- und Ostsee ein. So wurde mit der Professor Albrecht Penck 1962 die erste DDR-Spitzbergen-Expedition durchgeführt und 1964 führte die erste Atlantik-Expedition der DDR das Schiff in den Golf von Guinea. Nach dem Erwerb eines weiteren, größeren Forschungsschiffes im Jahr 1970 durch die Akademie der Wissenschaften der DDR, der A. v. Humboldt beschränkte sich das Einsatzgebiet der Professor Albrecht Penck dann überwiegend auf Nord- und Ostsee.[1]

Nach der Wende ging das Schiff mit der Auflösung der Akademie der Wissenschaften der DDR in den Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern über und steht seit 1992 dem neu gegründeten Institut für Ostseeforschung in Warnemünde zur Verfügung.[1] Das Schiff, das rund 200 Tage im Jahr auf See war, wurde fortan überwiegend in der westlichen Ostsee eingesetzt. Es ist mit einem Ausleger und einer Winde für Forschungsarbeiten ausgerüstet und verfügt über vier Labore (Nass-, Chemie-, Bio- und Computerlabor).

Am 21. August 2010 wurde das Schiff am Warnemünder Passagierkai feierlich außer Dienst gestellt; geplant war, es anschließend nach Stralsund zu bringen und es dem dortigen Nautineum zur Nutzung zu überlassen[2]. Das Land Mecklenburg-Vorpommern wich von diesem Plan ab und bot das Schiff zum Kauf an, da es die Finanzierung des Einsatzes im Nautineum nicht als gesichert ansah. Es wurde dann in einem Bieterverfahren von einer norddeutschen Unternehmensgruppe erworben, die im März 2011 mit dem Ozeaneum Stralsund eine Kooperation zur Nutzung des Schiffes vereinbarte. Danach soll das Schiff im Winter für „maritime Bildungskurse“ und „Forschungsreisen für Schülerklassen“ verwendet werden und ansonsten als Arbeitsplattform für Wartungstrupps von Offshore-Windkraftanlagen zum Einsatz kommen. Zuvor soll es bis Ende 2011 in Wismar für bis zu 750.000 Euro überholt werden.[3]

Einzelnachweise

  1. a b 500.000 Seemeilen für die deutsche Meeresforschung: Forschungsschiff "Prof. Albrecht Penck" wird 50, Informationsdienst Wissenschaft vom 23. Mai 2001
  2. Forschungsschiff wird in den Ruhestand verabschiedet}, Schweriner Volkszeitung, 18. August 2010
  3. Ralph Sommer: Happy End für „Penck“. Norddeutsche Neueste Nachrichten. Abgerufen am 8. September 2011.

Weblinks


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