Progress Film Verleih

Progress Film Verleih

Der Progress Film-Verleih war der Monopolfilmverleih der DDR mit Sitz in Berlin und zählt heute zu den ältesten Filmverleihern Deutschlands. Seine Geschäftsbereiche bestehen aus dem Filmverleih für die Bundesrepublik, Österreich und die Schweiz, den Lizenzen und Vertrieb/ Internationaler Verleih sowie einem Film-Ausschnittdienst national und international.

Geschichte

Im selben Jahr, als sich in Westberlin auf Initiative des amerikanischen Filmoffiziers Oscar Martay zum ersten Mal der Gründungsausschuss der Berlinale trifft, gründet sich in Ostberlin die Progress Film-Vertrieb GmbH unter deutsch-sowjetischer Leitung.

Zum deutschen Direktor wird Rudolf Bernstein, zum sowjetischen Direktor G. N. Nikolajew ernannt. Vorgänger war der sowjetische Verleihbetrieb „Sovexportfilm“, der ab 1948 mit dem neu gegründeten DEFA-Filmvertrieb zusammenarbeitete. Tatsächlich findet die Zusammenlegung dieser beiden Vertriebe unter dem Dach „Progress“ am 13. Juli 1950 statt, aus pragmatischen Gründen gilt als offizieller Gründungstag jedoch der 1. August 1950.

Als Logo fungiert ein großes Filmstreifen-P in einem Kreis. Der Monopolverleih garantiert die Übernahme aller produzierten DEFA-Filme zu einem Fixpreis. Nikolajew wird später zum Leiter des Lenfilmstudios ernannt. Der Firmensitz ist in der Jägerstraße 32, in dem Gebäude des DEFA-Studios für Wochenschau und Dokumentarfilme.

Seit der Gründung von Progress Film-Vertrieb GmbH firmiert sie unter verschiedenen Namen. Zwischenzeitlich VEB Progress Film-Vertrieb wird sie schließlich zum Progress Film-Verleih und bleibt dies auch über die Zeit der Privatisierung. 1997 übergibt die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) den Progress Film-Verleih in die Hände der Tellux Beteiligungsgesellschaft mbH, die mit Wirkung vom 1. Januar 2001 alleiniger Anteilseigner der Progress Film-Verleih GmbH ist. Geschäftsführer der Progress Film-Verleih GmbH ist Professor Jürgen Haase.

Progress ist einer der großen Repertoire-Filmverleiher Deutschlands. Zu seinem Bestand zählt das vollständige DEFA-Filmerbe (z. B. Die Mörder sind unter uns, Die Legende von Paul und Paula, Spur der Steine, Jakob der Lügner, DEFA-Indianerfilm mit Gojko Mitic), osteuropäische Filmkunstklassiker (wie Panzerkreuzer Potemkin, Solaris (1972), Stalker), ausgezeichnete Kinderfilme sowie Dokumentarfilme (u. a. Die Kinder von Golzow), Periodika und Wochenschauen zur Zeitgeschichte (Der Augenzeuge (Wochenschau) ebenso wie aktuelle Arthouse-Filme (wie die Volker Schlöndorff Filme Der neunte Tag und Strajk – Die Heldin von Danzig). Insgesamt umfasst das Repertoire mehr als 6000 Filme aus neun Jahrzehnten.

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