- Propacetamol
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Strukturformel Allgemeines Freiname Propacetamol Andere Namen Summenformel C14H20N2O3 CAS-Nummer - 66532-85-2 (Propacetamol)
- 66532-86-3 (Propacetamol·Hydrochlorid)
PubChem 68865 ATC-Code N02BE05
Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Eigenschaften Molare Masse 264,32 g·mol−1 Schmelzpunkt 228 °C (Propacetamol·Hydrochlorid)[1]
Löslichkeit Hydrochlorid: Löslich in Wasser
Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Keine Einstufung verfügbarR- und S-Sätze R: siehe oben S: siehe oben Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Propacetamol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Schmerzmittel vom Nichtopioid-Typ (Nichtopioid-Analgetika). Chemisch handelt es sich um einen Ester aus dem Arzneistoff Paracetamol und der Carbonsäure Diethylglycin.
Die Vorgängersubstanz Paracetamol ist bei den im Körperinneren vorherrschenden physiologischen pH-Werten kaum löslich. Durch Veresterung mit Diethylglycin und anschließender Salzbildung entsteht die wasserlösliche Verbindung Propacetamolhydrochlorid, die die Herstellung einer Infusionslösung für die parenterale (intravenöse) Gabe ermöglicht. Propacetamol selbst ist pharmakologisch unwirksam und fungiert als ein Prodrug, das im Blut schnell zum pharmakologisch wirksamen Paracetamol (und zum wirkungslosen Diethylglycin) hydrolysiert wird. 2 g Propacetamol entsprechen dabei 1 g Paracetamol.
Im Vergleich zur oralen oder rektalen Gabe von Paracetamol bewirkt die Infusion von Propacetamol eine schnellere Analgesie. So tritt eine Schmerzlinderung innerhalb von 5–10 Minuten nach Behandlungsbeginn ein. Der stärkste analgetische Effekt wird innerhalb 1 Stunde erreicht und hält normalerweise 4–6 Stunden an. Die Propacetamol-Infusion senkt Fieber innerhalb von 30 Minuten nach Behandlungsbeginn; dieser antipyretische Effekt hält mindestens 6 Stunden an.
Inhaltsverzeichnis
Nebenwirkungen
Teils lokale Reizungen an der Injektionsstelle.
Synthese
Die Synthese ausgehend von 4-Hydroxyacetanilid ist in der Literatur beschrieben.[3]
Literatur
- Flouvat B, Leneveu A, Fitoussi S, Delhotal-Landes B, Gendron A: Bioequivalence study comparing a new paracetamol solution for injection and propacetamol, in: Int J Clin Pharmacol Ther. 2004, 42 (1):50–57; PMID 14756388.
Einzelnachweise
- ↑ The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 1340-1341, ISBN 978-0-911910-00-1.
- ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher und Dietmar Reichert: Pharmaceutical Substances, 4. Auflage (2000), 2 Bände erschienen im Thieme-Verlag Stuttgart, ISBN 978-1-58890-031-9; seit 2003 online mit halbjährlichen Ergänzungen und Aktualisierungen.
Weblinks
- pharma-kritik Jahrgang 18, Nr. 11
- Junker, Uwe; Eckey, Stephanie: Schmerztherapie: Zahlreiche Dogmen fallen. Deutsches Ärzteblatt 98, Ausgabe 8/2001
- Moller PL et al., Onset of acetaminophen analgesia. Br J Anaesth. 2005 May;94(5):642-8
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