Propsteikirche St. Augustinus

Propsteikirche St. Augustinus
Propsteikirche St. Augustinus
Inneres

Die Propsteikirche St. Augustinus ist die katholische Hauptkirche von Gelsenkirchen. Sie befindet sich im Stadtzentrum gegenüber der evangelischen Altstadtkirche.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die große dreischiffige Backstein-Basilika mit Querhaus und hohem Turm wurde ab 1874 nach Plänen von August Lange, Köln, im neugotischen Stil erbaut, 1884 fertiggestellt und am 19. Juli 1892 geweiht.

Die Gelsenkirchener Kirchbauten des 19. Jahrhunderts spiegeln die stürmische Entwicklung vom Dorf zur Industriegroßstadt. Die heutige Propsteikirche (seit 1904) ersetzte einen Vorgängerbau von 1845, der an gleicher Stelle gestanden hatte und bereits das Patrozinium des hl. Augustinus trug. Die alte, um 1000 vom Stift Essen gegründete Gelsenkirchener Dorfkirche St. Georg, seit der Reformation als Simultankirche von beiden Konfessionen genutzt, war zu klein geworden, so dass die Katholiken auszogen. Die evangelische Gemeinde errichtete dort später ihre Altstadtkirche.

Beim Bombenangriff vom 6. November 1944 wurde St. Augustinus bis auf die Umfassungsmauern zerstört und von 1948 bis 1960 originalgetreu wieder aufgebaut. Die Buntglasfenster schuf Walter Klocke.

Gebäude

Das Innere zeigt sich in der 1972 sowie 1988–91 räumlich und künstlerisch erneuerten Gestalt. In der Vierung steht ein Granit-Altar mit vier Bronzereliefs. In der Apsisrundung sind hinter der Tabernakelstele die zwölf Tore des Neuen Jerusalem sowie die Quelle des Lebens aus Opakglas gestaltet.

Von 1935 bis zu seinem Tod im KZ Dachau 1942 war Heinrich König Vikar und Kolpingpräses an St. Augustinus. Seine Urne ist seit 1989 im rechten Querhausarm der Kirche zur Verehrung ausgesetzt.

Neben der Kirche steht das moderne Begegnungszentrum Augustinushaus. Der Vorplatz ist mit einer Augustinusfigur (1992) und Skulpturen zum Thema Bergbau (1996) von Jürgen Goertz gestaltet.

Orgel

Blick auf die Orgel
Prospekt mit Bombarden

Die große Orgel von 1953, 1988 grundrenoviert und erweitert, ist ein romantisch disponiertes Instrument mit 72 Registern aus der Werkstatt des Orgelbauers Stockmann in Werl. Die Trakturen sind elektro-pneumatisch.[1]

Pedal C–f1
Untersatz 32'
Prinzipal 16'
Subbass 16'
Stillgedackt 16'
Quintbass 102/3'
Oktave 8'
Gedacktflöte 8'
Oktave 4'
Pommer 4'
Terzbass 62/5'
Hintersatz IV 22/3'
Bombarde 32'
Posaune 16'
Fagott (aus SW) 16'
Trompete 8'
Schalmey 4'
Sing. Cornett 2'
I Hauptwerk C–g3
Prinzipal 16'
Quintade 16'
Oktave 8'
Gemshorn 8'
Gedackt 8'
Oktave 4'
Rohrflöte 4'
Quinte 22/3'
Oktave 2'
Mixtur V-VI 2'
Scharff IV 1'
Bombarde 16'
Trompete 8'
II Positiv C–g3
Rohrflöte 8'
Gedackt 8'
Quintade 8'
Prinzipal 4'
Blockflöte 4'
Kupferoktave 2'
Flöte 2'
Spitzquinte 11/3'
Sifflöte 1'
Sesquialtera II 22/3'
Mixtur IV-V 11/3'
Zimbel III 1/2'
Dulzian 16'
Cromorne 8'
Rohrschalmey 8'
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
Gedacktpommer 16'
Prinzipal 8'
Holzflöte 8'
Spitzgambe 8'
Weidenpfeife 8'
Schwebung 8'
Oktave 4'
Querflöte 4'
Nasat 22/3'
Oktave 2'
Terz 13/5'
Mixtur IV 11/3'
Basson 16'
Tromp. harm. 8'
Hautbois 8'
Vox humana 8'
Clairon 4'
Tremulant
IV Bombarden C–g3
Prinzipal 8'
Gedackt 8'
Quinte 51/3'
Oktave 4'
Flöte 4'
Terz 31/5'
Cornett III 22/3'
Fourniture V 22/3'
Tuba magna 16'
Tuba mirabilis 8'
Clarine brillante 4'
Tremulant
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, IV/I, III/II, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P
    • Suboktavkoppeln: III/I, III/II
  • Spielhilfen: 128-fache Setzeranlage

siehe auch

Weblinks

 Commons: Propsteikirche St. Augustinus (Gelsenkirchen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Skulpturenensemble von Jürgen Goertz am Augustinushaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zur großen Orgel der Propsteikirche
51.5092337.095457

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