- Pulsnitzer Pfefferkuchen
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Pulsnitzer Pfefferkuchen (geschützter Name) sind eine Lebkuchenvariation in vielen verschiedenen Sorten, die aus dem sächsischen Pulsnitz kommen. Neben einer Lebkuchenfabrik gibt es in der „Pfefferkuchenstadt“ noch acht traditionell-handwerklich produzierende Pfefferküchlereien.
Anders als der Name vermuten lässt, werden „Pfefferkuchen“ üblicher Weise ohne die Zugabe von Pfeffer hergestellt. Der Name geht vielmehr auf das Mittelalter zurück. Die exotischen Gewürze, die ein wesentlicher Bestandteile des Gebäcks sind, wurden damals ganz allgemein als „Pfeffer“ bezeichnet.
Das Besondere an dem original Pulsnitzer Pfefferkuchen ist, dass der Teig kein Fett enthält und über mehrere Wochen und Monate zum Reifen eingelagert wird. Erst danach wird er gewürzt und weiter verarbeitet. Das genaue Rezept und die Zusammensetzung der Gewürze gilt als streng gehütetes Geheimnis der meist als Familienbetrieb wirtschaftenden Pfefferküchlereien.
Die wichtigste Pulsnitzer Pfefferkuchensorte, die Spitzen, ist gefüllt und mit Schokolade überzogen. Daneben gibt es auch ungefüllte Sorten, darunter Alpenbrot, Pflastersteine und neuerdings Vollkornpfefferkuchen, Bio-Dinkelvollkornpfefferkuchen und auch Hanfpfefferkuchen.
Inhaltsverzeichnis
Historisches
Pfefferkuchen waren und sind ein traditionelles Festtagsgebäck – nicht nur zu Weihnachten. Bereits seit 1558 dürfen die Pulsnitzer Bäcker Pfefferkuchen über ihren eigenen Bedarf backen. Als der Pulsnitzer Bäcker und Küchler Tobias Thomas aus Thorn in Preußen (heute Toruń in Polen) im Jahr 1745 mit einem neuen Rezept in seine Heimatstadt zurückkehrte, erfuhr das Handwerk einen neuen Aufschwung.
Die Pulsnitzer Pfefferküchler zählten früher zu den königlich-sächsischen Hoflieferanten.
Traditionelle Pfefferküchlereien
- Pfefferküchlerei Georg Gräfe (seit 1909)
- Pfefferküchlerei E.C. Groschky (seit 1825)[1]
- Pfefferküchlerei Karl Handrick (seit 1911)
- Pfefferküchlerei Hermann Löschner (seit 1813)
- Pfefferküchlerei Richard Nitzsche (seit 1908)[2]
- Pfefferküchlerei Max Schäfer (seit 1924)
- Pfefferküchlerei Max Spitzer (seit 1920)
- Pfefferküchlerei Bernhard Zeiler (seit 1904)
- Pulsnitzer Lebkuchenfabrik GmbH (seit 1884)
Literatur
- Aufsätze
- Siegmar Schubert: Museum Pfefferkuchenschauwerkstatt Pulsnitz. In: Zwischen Großer Röder und kleiner Spree, Bd. 5 (2008), S. 96-99.
- Constanze Treubner: Rezepte streng geheim. Pulsnitzer Pfefferkuchen. In: Wirtschaft & Markt. Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin, Bd. 17 (2006), Heft 1–2, S. 58–59.
- Bücher
- Manfred Liere: Der Lebkuchen. Eine köstliche Weihnachtsgeschichte. Museum Pfefferkuchen-Schauwerkstatt, Pulsnitz 2005.
- Thomas Naumann: Kleine Pfefferkuchen-Bäckerei. Geschichte und Rezepte. Buchverlag für die Frau, Leipzig 2005, ISBN 3-89798-162-9.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Pfefferkuchen-Manufaktur E.C. Groschky
- ↑ Pfefferküchlerei Richard Nitzsche auf Pfefferkuchen-Nitzsche.de
Kategorien:- Gebäck
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- Pulsnitz
- Königlich Sächsischer Hoflieferant
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