- Pumpspeicherkraftwerk Geesthacht
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Pumpspeicherkraftwerk Geesthacht Speichersee, Blick vom Aussichtsturm in Richtung Süd-Ost Lage Lage in Schleswig-HolsteinKoordinaten 53° 25′ 40″ N, 10° 23′ 55″ O53.42777777777810.398611111111Koordinaten: 53° 25′ 40″ N, 10° 23′ 55″ O Land Deutschland Gewässer Elbe Daten Primärenergie Wasser Leistung 120 MW Typ Pumpspeicherkraftwerk Betreiber Vattenfall Betriebsaufnahme 1958 Turbine 3 × Francis-Turbinen Website http://kraftwerke.vattenfall.de/powerplant/geesthacht Stand 2011 Das Pumpspeicherwerk Geesthacht bei Geesthacht an der Elbe dient der schnellen Abdeckung des Strombedarfs zu Spitzenlastzeiten und als Notreserve bei Stromausfällen. Es wurde am 15. Oktober 1958 in Betrieb genommen; es ist das größte seiner Art in Norddeutschland.
Inhaltsverzeichnis
Stromüberschüsse - Spitzenbedarf an Strom
Es eignet sich besonders zur Speicherung von Stromüberschüssen, die bei der Gewinnung von Strom aus den regenerativen Energiequellen Wind und Sonne entstehen.
Technik
Über drei Rohrleitungen sind drei Sätze aus je einer Pumpe und einer Turbine mit dem etwa 80 m höher gelegenen Speichersee verbunden. Die Turbinen haben eine Leistung von je 40 MW, insgesamt also 120 MW, die Pumpen von je 32 MW. Insgesamt hat der Speichersee ein Volumen von 3.800.000 m³, davon sind 3.300.000 m³ nutzbar. Der bei Geesthacht direkt an der Bundesstraße 5 gelegene Speichersee wird direkt aus der Elbe gespeist. Seine Wasseroberfläche liegt bei vollem Becken auf 90,6 m über NN, das Absenkziel auf 76,6 m über NN. Die von der Staustufe Geesthacht aufgestaute Elbe dient als Unterbecken. Dieses hat einen Speicherraum von 8.210.000 m³. Die mittlere Fallhöhe beträgt 83 m. Insgesamt kann in dem Oberbecken laut Angaben auf der Schautafel ein Energieinhalt von 600 MWh gespeichert werden, das einem Arbeitsvermögen von 534 MWh entspricht. Ursprünglich war ein Ausbau auf die doppelte Leistung geplant (6 Turbinen à 35 MW =210 MW). Stattdessen sind es heute nur drei Turbinen. Der Betreiber des Pumpspeicherwerkes nutzt das Pumpspeicherwerk seit 2001 kaum noch, weil das Bundesland eine Abgabe auf die Nutzung des Oberflächenwassers aus der Elbe eingeführt hat, der sog. „Wasserpfennig“, der den Betrieb des Pumpspeicherwerk unrentabel macht. [1] Trotzdem wird die Anlage derzeit renoviert.
Oberbecken
Das Oberbecken umfasst eine Fläche von 500 m × 600 m. Es hat einen Ringdamm von ca. 2000 m Länge und ca. 17 m Höhe. Seine 6 m breite Krone liegt auf 92,6 m über NN. Der Damm hat Böschungen, die nach innen 1:2,5 und nach außen 1:3,5 geneigt sind. Man erreicht den Speichersee, an dessen Rand auch ein Aussichtsturm steht, über einen Zugang an der Bundesstraße 5. Vom Turm bietet sich bei gutem Wetter ein Blick bis nach Hamburg und Lüneburg.
Stromerzeugung
Aufgrund von Lastanforderungen werden die Turbinen jährlich etwa 4.800 mal zur Abdeckung der Spitzenlast zugeschaltet. Bereits nach 70 Sekunden läuft die Stromerzeugung mit voller Leistung, die je nach Füllungsgrad des Speichersees bis zu fünf Stunden abgegeben werden kann. Das Pumpspeicherwerk ist damit die wichtigste Anlage für die Stabilität der Hamburger Stromversorgung. Es gehörte zu der Hamburgischen Electricitäts-Werke AG, die inzwischen von Vattenfall übernommen wurde. Direkt benachbart ist das Kernkraftwerk Krümmel.
Verbundene Anlagen
Neben diesem Pumpspeicherwerk gibt es im Energiepark Geesthacht noch ein Windkraftwerk, das auf der Dammkrone des Speichersees steht, sowie ein Solarkraftwerk, mit deren Energie ebenfalls Wasser in das Oberbecken gepumpt wird. Das Windkraftwerk besteht aus einer Windkraftanlage mit einem Generator von 500 kW Leistung. Es treibt drei Pumpen an, die über Leistungen von 59, 144 und 315 kW verfügen und je nach zur Verfügung stehender Leistung zugeschaltet werden. Bis zu 2040 m³ Elbewasser können damit stündlich hochgepumpt werden. Das Windkraftwerk erzeugt jährlich 1.100 MWh.
Das Solarkraftwerk hat 16 Kollektoren mit 573 m² Fläche und treibt zwei Pumpen mit einer Gesamtleistung von 60 kW an. Das Solarkraftwerk erzeugt jährlich 50 MWh.
Siehe auch
- Liste der Wasserkraftwerke in Deutschland
- Pumpspeicherkraftwerk, hier: Liste der Werke
Literatur
- Josef Frank: Zwei neue Pumpspeicherwerke in Deutschland: Geesthacht und Happurg (ca. 1956)
- HEW: "Pumpspeicherwerk Geesthacht", Hrsg, Hamburgische Elektrizitätswerke, 1987
Quellen
- ↑ http://www.bergedorfer-zeitung.de/geesthacht/article44637/Vattenfall_investiert_in_die_Zukunft.html Vattenfall investiert in die Zukunft
Weblinks
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Commons: Pumpspeicherwerk Geesthacht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Luftbild Pumpspeicherwerk
- Luftbild Speicherbecken
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- Erbaut in den 1950er Jahren
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