RWI Essen

RWI Essen
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung
Kategorie: Forschungsinstitut
Träger: rechtlich selbstständig
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Mitgliedschaft: Leibniz-Gemeinschaft
Standort der Einrichtung: Essen
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fächer: Wirtschaftswissenschaft
Grundfinanzierung: Bund (50 %), Länder (50 %)
Leitung: Christoph M. Schmidt
Mitarbeiter: ca. 80
Anmerkung: Bei der Gemeinschaftsdiagnose mitwirkendes Institut
Homepage: www.rwi-essen.de

Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung e. V. (RWI) ist eine außeruniversitäre Einrichtung für wirtschaftswissenschaftliche Forschung mit Sitz in Essen. Entsprechend seiner Satzung verfolgt das Institut ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, insbesondere wissenschaftliche Zwecke. Von den Medien wird das Institut als wirtschaftsnah bezeichnet.[1] Das Institut ist Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL). Das RWI wird in privater Rechtsform als eingetragener Verein geführt.

Das Institut wurde 1926 von Walther Däbritz als „Abteilung Westen“ des „Instituts für Konjunkturforschung“ (das heutige Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), Berlin, gegründet. Seit 1943 arbeitet es rechtlich selbständig als eingetragener Verein.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Das RWI Essen versteht sich als modernes Zentrum für wissenschaftliche Forschung und evidenzbasierte Politikberatung. Leitmotiv für die kommenden Jahre ist die Forschung zu „individueller Prosperität und wirtschaftspolitischen Handlungsmöglichkeiten im demographischen und gesellschaftlichen Wandel“. Daran richten sich die Schwerpunkte der Arbeiten aus, die in folgenden Forschungsfeldern gebündelt sind: individuelle Prosperität (Kompetenzbereiche Arbeitsmärkte, Bevölkerung, Gesundheit sowie Migration, Integration, Bildung); Unternehmen und Märkte (Kompetenzbereiche Empirische Industrieökonomik sowie Umwelt und Ressourcen); gesamtwirtschaftliche Fragestellungen (Kompetenzbereiche Wachstum und Konjunktur sowie Öffentliche Finanzen); Daten.

Aktivitäten

  • Gemeinschaftsdiagnose
  • Unter anderem pflegt das Institut ein gesamtwirtschaftliches ökonometrisches Modell, das auf vierteljährlichen Zahlen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung beruht. Diese Modell wird begleitend zur Konjunkturprognose und zu Bewertung wirtschaftspolitischer Maßnahmen eingesetzt.
  • Arbeitskreis Steuerschätzung: Das RWI Essen ist Mitglied im „Arbeitskreis Steuerschätzung“, in dem Experten alljährlich im Mai und November die Steuereinnahmen für die öffentliche Hand prognostizieren.
  • CO2-Monitoring: Im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie, des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie überwacht das RWI Essen die Einhaltung des Kyoto-Protokolls im Bereich CO2-Minderung durch die deutsche Wirtschaft.
  • ESF-Evaluation: Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie(BMWi) untersucht das RWI die Wirksamkeit der Maßnahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) der Förderperiode 2000 bis 2006 in Deutschland.
  • Netzwerke: Das RWI tauscht sich regelmäßig mit anderen wissenschaftlichen Institutionen aus, arbeitet mit vielen anderen Forschungseinrichtungen zusammen und ist Mitglied in Forschungsnetzwerken, u.a. Mitglied im Project LINK (weltweiter Verbund makroökonometrischer Modelle) sowie Mitglied des European Economic Network (EUREN).
  • Nachwuchsförderung: Gemeinsam mit den Universitäten Bochum, Duisburg-Essen und Dortmund hat das RWI Essen im Oktober 2004 die Ruhr Graduate School in Economics (RGS Econ) gegründet. Sie nimmt jedes Jahr acht Doktoranden auf, die in drei Jahren zum Doktortitel geführt werden. Die RGS Econ ist eine in ihrer Art einzigartige Initiative von Universitäten und einem außeruniversitären Forschungsinstitut. Seit 2008 ist die RGS Econ eine von 17 NRW-Forschungsschulen, mit denen das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen gezielt exzellente Doktorandenprogramme an Hochschulen und Forschungseinrichtungen fördert.

Infrastruktur

Präsident ist Prof. Dr. Christoph M. Schmidt. Weitere Mitglieder des Vorstands sind die Professoren Thomas Bauer und Wim Kösters. Das RWI Essen hat etwa achtzig Mitarbeiter, davon mehr als fünfzig Wissenschaftler. Die Grundfinanzierung wird zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte von den Ländern getragen, hinzu kommen unter anderem Drittmittel aus Gutachten.

Einzelnachweise

  1. Zum Beispiel in der Welt vom 10. Dezember 2008: Düstere Prognose: 2009 droht Bundesrepublik schlimmste Rezession.

Weblinks


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