- Radio DDR I
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Radio DDR I war ein Hörfunkprogramm des Rundfunks der DDR. Radio DDR I war ein Mischprogramm aus Information und Unterhaltung, dessen Schwerpunkt auf dem Geschehen in der DDR beruhte.
Geschichte
Das Programm wurde mit der im August 1953 durchgeführten Rundfunkreform neben den beiden anderen Programmen Deutschlandsender und Berliner Rundfunk unter dem Namen Radio DDR eingerichtet. Von Juni 1954 bis September 1955 hieß das Programm Berlin 2. Programm, im Gegensatz zum Programm des Berliner Rundfunks, das Berlin 1. Programm hieß.
Im Oktober 1958 folgte Radio DDR II, das nur über UKW sendete. Radio DDR I sendete bis 1990 und wurde über Mittelwelle (531, 558, 576, 603, 729, 882 und 1044 kHz) und UKW ausgestrahlt.
In der Sportredaktion von Radio DDR I arbeiteten bekannte und beliebte Journalisten wie Heinz-Florian Oertel, Hubert Knobloch, Wolfgang Hempel, Herbert Küttner, Werner Eberhardt, Waldefried Vorkefeld, Thomas Schwarz, Klaus-Jürgen Alde, Heinz-Günter Otto und Helmut Schulze, die zum Teil auch noch heute aktiv sind. Leitender Redakteur bis zur Übernahme war Werner Arendt und Stellvertreter Horst Bräunlich. Die Sportredaktion berichtete von zahlreichen Olympischen Spielen sowie Fußball-Welt- und -Europameisterschaften.
Die wöchentlich ausgestrahlte Schlagerrevue mit Heinz Quermann wurde mit 36 Jahren die am längsten in Folge gesendete Rundfunk-Hitparade der Welt. Redakteur der Sendung war von 1963 bis 1988 der Komponist, Texter, Arrangeur, Sänger und Orchesterleiter Siegfried Jordan. Im Unterhaltungsbereich wirkten bekannte Moderatoren wie Manfred Uhlig, Reinhard Mirmseker, Peter Niedziella, Klaus-Peter Wagner, Hans Misersky, Ilona Thäsler, die auch noch heute in zahlreichen ostdeutschen Landesrundfunkanstalten der ARD arbeiten und eine hohe Popularität genießen.
Das Programm von Radio DDR I galt lange Zeit als das beliebteste Programm des DDR-Rundfunks, da es nicht so vordergründig politisch war wie Stimme der DDR und nicht so Berlin-zentriert wie der Berliner Rundfunk, sondern auch Unterhaltungs- und Sportelemente in sein Programm aufnahm. Außerdem wurden in das Programm auch Hörspiele wie die Waldstraße Nr. 7 aufgenommen.
Mit der Wendezeit wurde die von der SED-Linie bestimmte politische Berichterstattung des Senders aufgehoben. Es wurden viele Streitgespräche (u.a. mit Alfred Eichhorn) durchgeführt, Volkskammersitzungen live übertragen. Radio DDR 1 leistete damit 1990 einen wichtigen Beitrag zur Wiedereinführung der Demokratie in den neuen Bundesländern.
Im April 1990 wurde Radio DDR I in Radio Aktuell umbenannt. Letzter Chefredakteur wurde Alfred Eichhorn, der heute beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) tätig ist. Das Programm sendete dann erstmals auch Werbeblöcke. Nach Gründung der eigenständigen Landesrundfunkanstalten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR (MDR, ORB) und dem Beitritt Mecklenburg-Vorpommerns zum Sendegebiet des NDR übernahmen diese ab 1. Januar 1992 die Sendefrequenzen von Radio Aktuell. Die Frequenz 89,0 MHz des Senders Brocken, die stärkste UKW-Frequenz Deutschlands ging dagegen an den neu gegründeten Privatsender Radio Brocken und wird heute von 89.0 RTL belegt.
Leitung: Staatliches Komitee für Rundfunk
Programme (Inland): Radio DDR I | Radio DDR II | Berliner Rundfunk | Stimme der DDR | DT64
Programme (Ausland): Radio Berlin International
Frühere Programme (1971 zu Stimme der DDR vereinigt): Berliner Welle | Deutschlandsender
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