- Radioteleskop Effelsberg
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Das Radioteleskop Effelsberg ist ein Radioteleskop im Ahrgebirge (Teil der Eifel) in Bad Münstereifel im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das „Radioteleskop Effelsberg“ befindet sich rund 1,3 km nordöstlich des im Ahrgebirge gelegenen Effelsberg, einem ost-südöstlichen Stadtteil von Bad Münstereifel. Es steht westlich des etwa 398 m ü. NN hohen Hühnerbergs, dessen Bergkuppe nur 275 m nordöstlich des Teleskops im östlich angrenzenden Rheinland-Pfalz im Gemeindegebiet von Kirchsahr (Landkreis Ahrweiler) liegt. Das Teleskop selbst befindet sich auf 319 m ü. NN.
Die Landesgrenze wird im Bereich des Teleskops von einem Abschnitt des wenige Meter östlich am Radioteleskops vorbeifließenden Effelsberger Bachs gebildet, einem 6,5 km langen, aus dem Effelsberger Wald kommenden, westlichen Zufluss des 15,3 km langen Sahrbachs im Einzugsgebiet der Ahr. Rund 90 m südöstlich des Teleskops mündet in diesen der aus Richtung West-Südwesten von Lethert kommende, 1,9 km lange Rötzelbach.
Entlang des Wanderwegs, der zum Radioteleskop führt, verläuft seit Herbst 2004 ein 766 m langer Planetenwanderweg mit Informationstafeln zu unserem Sonnensystem mit dessen Planeten und der Sonne selbst. Der Weg endet an einem Modell der Sonne von 39 cm Durchmesser am Informationshäuschen des Radioteleskops.
Das Teleskop
Das Radioteleskop Effelsberg gehört zum Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Es wurde zwischen 1968 und 1971 gebaut und am 1. August 1972 in Betrieb genommen. Die technischen Schwierigkeiten, ein Radioteleskop mit 100 m Durchmesser zu fertigen, rühren von der Verformung des Spiegels beim Bewegen und Kippen her, die die Parabolform des Spiegels stört. In der Radioastronomie sind aber die geometrischen Eigenschaften von Parabolspiegeln ganz besonders interessant, weil die achsenparallel aufgefangenen Wellen alle in gleicher Phasenlage zum Brennpunkt reflektiert werden und damit maximale Verstärkung ermöglichen. Man hat daher mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode die Konstruktion so berechnet, dass die in jeder Spiegelstellung und bei jeder Nachführbewegung eintretenden Verformungen des Spiegels wieder Paraboleigenschaften ergeben, so dass jeweils nur der Empfänger in den neuen Brennpunkt nachgefahren werden muss. Nach Fertigstellung des Radioteleskops konnte durch Messungen gezeigt werden, dass die ursprünglich angestrebte Toleranz des Spiegels von 1 mm weit unterschritten werden konnte. Etwa 45 % der Beobachtungszeit wird auswärtigen Astronomen zur Verfügung gestellt.
Das Radioteleskop Effelsberg war 29 Jahre lang das größte bewegliche Radioteleskop der Erde, bis im Jahr 2000 das Robert C. Byrd-Teleskop in Green Bank, West Virginia (USA) in Betrieb genommen wurde (Durchmesser: 100 bis 110 m).
Die Radioteleskop Effelsberg diente als Vorlage für die 500-Pf-Briefmarke der Dauermarkenserie Industrie und Technik der Deutschen Bundespost.
Daten Radioteleskop Effelsberg Bauzeit: 1968 bis 1971 Inbetriebnahme: 1. August 1972 Masse: 3200 Tonnen Anzahl der Oberflächenpaneele: 2352 Oberfläche: 7.850 m² Fundamentdurchmesser: 64 m Höhe bei maximaler Neigung: 109 Meter Spiegeldurchmesser: 100 m Brennweite: 30 m Oberflächengenauigkeit: < 0,5 mm Winkelauflösung: > 10" Wellenlänge: 3,5 mm bis 900 mm Horizontaldrehung: 12 Minuten / 360° Vertikaldrehung: 6 Minuten / 90° Bauausführung: Gemeinschaft aus Krupp und MAN Standorthöhe: 319 m ü. NN Siehe auch
- Radioastronomie
- LOFAR - Neben dem 100 Meter Teleskop befindet sich auch eine Messstation des Low Frequency Arrays.
- Ein weiteres Radioteleskop (25 m Durchmesser) steht 12,4 km (Luftlinie) westnordwestlich des Radioteleskop Effelsberg auf dem Berg Stockert bei Bad Münstereifel-Eschweiler
- Amateurradioastronomie
Weblinks
Commons: Radioteleskop Effelsberg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Das 100 m-Radioteleskop Effelsberg
- Webcam des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie
- Allgemeine Informationen
50.5256.8836111111111Koordinaten: 50° 31′ 30″ N, 6° 53′ 1″ OKategorien:- Großteleskop (Radio-Bereich)
- Bodengebundenes Observatorium
- Bad Münstereifel
- Bauwerk im Kreis Euskirchen
- Bildung und Forschung in der Eifel
- Medien (Kreis Euskirchen)
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